Weltnudeltag – „Guten Appetit!“

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Community-Beitrag
Weltnudeltag – „Guten Appetit!“

Nudeln waren eines der ersten Lebensmittel, die ich zu berechnen lernte – ich glaube, meine allererste Hauptmahlzeit mit der Diagnose Typ-1-Diabetes waren sogar Nudeln. Damals wurde mir in der Schwerpunktpraxis gesagt, wie viel ich essen dürfte, wenn ich dafür so und so viel spritze, bald darauf rechnete ich mir das mit Hilfe von Lebensmittel-Tabellen selbst aus. Mit der Zeit ist es zu einem der leichtesten Dinge geworden, mir die Kohlenhydratangaben für Nudeln zu merken und die Portionen auch ohne Waage abzuschätzen. Doch wie immer, wenn man für etwas einen Automatismus entwickelt, schleichen sich Fehler ein oder man hinterfragt manche Dinge einfach nicht mehr.

Früh übt sich

Zum heutigen Weltnudeltag wollte ich euch eigentlich nur Folgendes erzählen:

  1. Nomnomnom – Nudeln sind lecker
  2. Farfalle sind meine Lieblingsnudeln
  3. 60 Gramm gekochte Nudeln haben 1 Broteinheit (BE)

Aber dann war ich irritiert. Denn um euch auch keinen Quatsch zu erzählen, checkte ich diese vermeintlichen Fakten noch einmal. Punkt eins und Punkt zwei stehen außer Frage – das musste ich noch nicht einmal googlen –, aber Punkt drei brachte mich ein bisschen durcheinander. Die Angaben, wie man Pasta berechnen soll, unterscheiden sich in sämtlichen Tabellen und Foren von 40 bis 60 Gramm gekochter Nudeln für eine BE. Was für eine Portion von 240 Gramm Nudeln, die ich normalerweise esse, einen Unterschied von 2 BE bedeuten würde. Und das ist eine Menge, wie ich finde. Was ist also zu beachten, wenn sich die meisten Nudeln doch eigentlich nur in der Form unterscheiden?

gekocht

Ob Bandnudeln, Farfalle, Makkaroni, Penne oder Spaghetti, ich hatte sie schon alle auf dem Teller – und auf der Küchenwaage! Bei allen komme ich in der Regel mit meinen 60 Gramm gekochte Nudeln für eine BE gut zurecht, aber manchmal eben auch nicht. Woran das liegt? Der klassische Nudelteig besteht aus Hartweizen bzw. Weizengrieß, Wasser, Salz und gegebenenfalls Eiern, da ist kein Raum für große Abweichungen. Je nach Kochzeit variiert allerdings das Gewicht der Nudeln, da sie entweder weniger Wasser (al dente gekocht) oder mehr Wasser (weich gekocht) aufgenommen haben. Das Ergebnis auf der Waage weicht daher ab, der Kohlenhydratanteil bleibt aber derselbe. Solltet ihr also bei bestimmten Nudeln beziehungsweise Nudelgerichten bemerkt haben, dass das Berechnen manchmal nicht hinhaut, hilft es euch eventuell schon, beim Rechnen die Garzeit mit zu berücksichtigen. Für mich ist das auf jeden Fall eine Motivation, mein Schema F zu überdenken.

Kocht man Nudeln als Hauptgericht, gilt ein Richtwert von 120 bis 150g ungekochter Nudeln pro Person, als Beilage nimmt man 50 bis 80 Gramm. Wie viel die oder der einzelne tatsächlich isst, bleibt natürlich sehr individuell. Nimmt man Vollkornnudeln, benötigt man eventuell etwas weniger, da diese sättigender sind als „helle“ Nudeln. Beim Berechnen der BEs gibt es zwischen den beiden Varianten kaum Unterschiede – es sind 15 bis 20 Gramm trockene Nudeln für eine BE -, allerdings steigt der Blutzucker langsamer an, wenn man das Vollkornprodukt wählt.

ungekocht

Wer eine Nudel-Alternative mit weniger Kohlenhydraten sucht, findet da inzwischen einiges in den Supermarktregalen. Auch wenn die Gründer des Weltnudeltages diesen „Fake-Nudeln“ sicher keine offizielle Einladung zur Teigwaren-Party aussprechen würden, erwähne ich sie trotzdem kurz. Denn mit Konjak-Nudeln kann man zum Beispiel komplett auf Kohlenhydrate verzichten, ebenso ist es, wenn man sich an „Zoodles“ (Zucchini-Nudeln) wagt. Dafür schnitzt man einfach mit einem Sparschäler oder einem Spiralschneider Bandnudeln aus dem Gemüse, erhitzt sie kurz im kochenden Wasser und isst sie mit einer leckeren Soße.

Ebenfalls eine Alternative zur altbekannten Pasta sind Nudeln aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Linsen. Zwar bringen die auch einige Kohlenhydrate mit auf den Teller, bieten dafür aber viele Mineral- und Ballaststoffe.

 

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Happy Weltnudeltag! (Oder sagt man einfach: „Guten Appetit!“?)

 

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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