Reisen mit Diabetes: Mit Zucker im Gepäck … nach Südafrika

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Reisen mit Diabetes: Mit Zucker im Gepäck nach … Südafrika | Foto: SL-Photography – stock.adobe.com
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Reisen mit Diabetes: Mit Zucker im Gepäck … nach Südafrika

An der Südspitze des afrikanischen Kontinents, mit Zugang sowohl zum Atlantik als auch zum Indischen Ozean, empfängt Südafrika Besucher mit endlosen Stränden, pulsierenden Städten und einem faszinierenden Wildlife. Hier findet ihr Wissenswertes für Reisen nach Südafrika von Susanne.

Hinweis: Dieser Beitrag erschien erstmals am 16. Juli 2021, wurde überarbeitet und am 4. Juli 2025 aktualisiert.

Ob für eine Safari im Krüger-Nationalpark, für eine ausgiebige Weintour rund um Kapstadt und den Tafelberg oder für historische Entdeckungen in Johannesburg – es gibt viele gute Gründe, Südafrika zu besuchen. Bei einer anstehenden Reise nach Südafrika stellen sich zunächst dieselben Fragen wie bei jedem anderen Urlaub auch, wenn man „Zucker im Gepäck“ hat.

Antworten auf grundsätzliche Herausforderungen wie „Was muss ich einpacken?“, „Was ist im Flugzeug mit meinen Diabetes-Gadgets?“, „Verträgt mein Insulin die Temperaturen des Urlaubsziels?“ und weiterführende Informationen und Links sind im allgemeinen Beitrag „Reisen mit Diabetes: Allgemeine Hinweise und Informationen“ zusammengefasst.

Hier geht es nun dagegen ins Detail:

Auf nach Südafrika!

Südafrika im Profil

Hauptstadt: Pretoria

Amtssprache: Afrikaans, Englisch, IsiZulu, andere

Größe: 1.213.090 Quadratkilometer (Deutschland: 357.340 Quadratkilometer)

Einwohner: 60.414.000 (Deutschland: 83.445.000)

Natur/Klima: Das Klima ist trocken bis subtropisch feucht. Vor allem in den Sommermonaten kommt es immer wieder zu Busch- und Waldbränden. Eine Beeinträchtigung der Infrastruktur auch in den Tourismusgebieten ist in diesen Fällen nicht ausgeschlossen. Starke Regenfälle können zu Überschwemmungen in Nationalparks führen. Infolge eines mehrjährigen Niederschlagsmangels und einer dadurch bedingten Wasserknappheit in der Kapregion gelten in Kapstadt strenge Wasserrestriktionen. Im Meer gibt es teilweise starke (Unter-)Strömungen, die selbst erfahrene und geübte Schwimmer auf das Meer hinausziehen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Badeunfällen. Auch Haie stellen eine potenzielle Gefahr für Badende dar.

Daten-Quellen: Eurostat (Stand 5. August 2024) 1 / Auswärtiges Amt (Stand 20. Februar 2025) 2

Wichtige Kontakte für den Notfall

  • Notrufnummer für den medizinischen Notfallhilfsdienst: 10177
  • Notrufnummer der Polizei: 10111
  • Adresse der deutschen Botschaft: 201 Florence Ribeiro Avenue, Groenkloof Ext 11, Pretoria 0181
  • Telefonnummer der deutschen Botschaft: +27 (0)12 427 89 00
  • Telefonnummer des Bereitschaftsdienst der deutschen Botschaft +27 (0)78 608 0950 (nur in dringenden Notsituationen außerhalb der Öffnungszeiten)
  • Generalkonsulat: Kapstadt
  • Website der deutschen Vertretungen in Südafrika: southafrica.diplo.de/sa-de
  • Anmeldung zur Krisenvorsorgeliste ELEFAND: krisenvorsorgeliste.diplo.de

Mehr Reiseerfahrungen von Susanne findet ihr übrigens auch in ihrer Reihe über ihren Aufenthalt auf einem Containerschiff: Auf hoher See, Teil 1: Planen und Packen

Diabetes in Südafrika

  • Anzahl von Menschen mit Diabetes zwischen 20 und 79 Jahren: 2,324 Mio. (Deutschland: 6,485 Mio.)
  • Altersbereinigte Diabetes-Prävalenz zwischen 20 und 79 Jahren: ca. 7,2 Prozent (Deutschland: ca. 7,8 Prozent)
  • Anzahl von Menschen mit Typ-1-Diabetes zwischen 0 und 19 Jahren: ca. 4.728 (Deutschland: ca. 41.600)
  • Dunkelziffer an Menschen mit Diabetes zwischen 20 und 79 Jahren: ca. 1,6 Mio. (Deutschland: ca. 1,3 Mio.)

➤ zum kompletten Länderprofil im IDF-Atlas (Englisch)

Daten-Quelle: Diabetes Atlas 2025 Report (11. Ausgabe) der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) 3

Allgemeine Hinweise für Reisen mit Diabetes gibt es in dieser Übersicht.

Insuline in Südafrika

Nicht immer heißen Medikamente im Ausland genauso wie zuhause. Unter den folgenden Namen werden die jeweiligen Insulinpräparate der großen Hersteller in Australien vertrieben – Stand Juli 2025:

  • Basalinsuline (langwirkend)
    • Lantus® (Insulin Glargin); Hersteller: Sanofi (gebräuchlicher Handelsname für Lantus in der Pen-Version)
    • Optisulin® (Insulin Glargin); Hersteller: Sanofi (gebräuchlicher Handelsname für flüssiges Insulin Glargin)
    • Levemir® (Insulin Detemir); Hersteller: Novo Nordisk
    • Tresiba® (Insulin Degludec); Hersteller: Novo Nordisk
    • Abasaglar® (Glargin-Biosimilar); Hersteller: Lilly
    • Semglee® (Glargin-Biosimilar); Hersteller: Biocon/Viatris
  • Bolusinsuline (kurzwirksam bzw. rapid‑acting)
    • Truvelog® (Aspart-Biosimilar); Hersteller: Sanofi – lokale Biosimilarmarke seit April 2023
    • Apidra® (Insulin Glulisine); Hersteller: Sanofi
    • Admelog® (Lispro-Biosimilar); Hersteller: Sanofi – verfügbar in lokalen Formularien
    • NovoRapid® (Insulin Aspart); Hersteller: Novo Nordisk
    • Fiasp® (Fast‑acting Aspart); Hersteller: Novo Nordisk
    • Humalog® (Insulin Lispro); Hersteller: Lilly
  • Humaninsuline*
    • Actrapid® / Humulin R® (Insulin human kurz); Hersteller: Novo Nordisk, Lilly
    • Humulin NPH® / Protaphane® (Insulin human mittel); Hersteller: Lilly, Novo Nordisk
    • Mixtard® 30 / Humulin 30/70® (human mix); Hersteller: Novo Nordisk, Lilly

*Humaninsulinpräparate sind in Südafrika weiterhin verfügbar, werden aber laut Gesundheitsrichtlinien zunehmend durch Analoge ersetzt.

  • Kombinationspräparate
    • NovoMix® 30 (Biphasisches Aspart 70/30); Hersteller: Novo Nordisk
    • Humalog® Mix 25 / Mix 50 (Lispro + Lispro‑Protamin); Hersteller: Lilly
    • Ryzodeg® 70/30 (Degludec + Aspart); Hersteller: Novo Nordisk
    • Xultophy® (Degludec + Liraglutid); Hersteller: Novo Nordisk – gelistet als Analog auf Essential Medicines List

Hinweis: In manchen Ländern gibt es teils eigene Produktportfolios, etwa hinsichtlich Darreichungsformen und Stärken/Konzentrationen. Änderungen im Produktportfolio können jederzeit stattfinden. Vor individueller Abreise sollten daher Angaben über die Kunden-Hotline des Herstellers auf Aktualität überprüft werden.

Quellen: South African Health Products Regulatory Authority (SAHPRA) ⁴ / Unternehmensangaben ⁵

Quelle: Pixabay

Pumpenersatz/Leihpumpen für Reisen nach Südafrika

Insulinpumpenträger können sich i.d.R. vor Abreise je nach Hersteller leihweise eine Urlaubspumpe für den Fall eines technischen Defekts ihrer eigenen Pumpe während des Urlaubs besorgen. Andere Hersteller bieten einen weltweiten Austauschservice an. Folgende Regelungen gelten für die gängigsten Insulin-Pumpen (Stand Juli 2025 – vor Abreise Aktualität über Hotline seines Pumpenanbieters überprüfen):

MiniMed 740G / 770G / 780G von Medtronic

  • Bei Reisen außerhalb Europas wie z.B. nach Südafrika kann eine Ersatz-Insulinpumpe für den Urlaub kostenfrei mindestens 6 Wochen vor Reisebeginn über Medtronic-Kundenservice (kostenfreie 24-h-Hotline: 0800/646 46 33) beantragt werden. Voraussetzung ist, dass für die eigene Insulinpumpe noch eine Garantie vorliegt (i.d.R: 4 Jahre bei Medtronic-Systemen) und die Reise nicht länger als 8 Wochen dauert. Die Lieferung des Ersatzsystems erfolgt etwa 5 Werktage vor der Abreise, die Rücksendung 3 Tage nach der Rückkehr. Die 24-h-Hotline des Medtronic-Kundenservices für Anrufe aus dem Ausland lautet +49 2159/81 49 37 0.

Omnipod 5 / Omnipod DASH von Insulet

  • Je nach Verfügbarkeit wird ein kostenloses PDM-Leihgerät für die Zeit des Urlaubes angeboten. Voraussetzung ist die laufende OmniPod-Garantiezeit des eigentlichen Systems von 4 Jahren. Die Beantragung muss mind. 3 Wochen vor Reisebeginn getätigt werden und läuft über den Kundendienst von Insulet via 24-h-Hotline 0800/182 16 29 oder per Kontaktformular auf der Hersteller-Website. Die 24-h-Hotline fürs Ausland lautet +49 89/95 46 73 89 Die Rücksendung erfolgt 5 Tage nach Urlaubsende per kostenfreiem Rücksendeschein.

mylife YpsoPump von Ypsomed

  • Eine Urlaubspumpe wird nach Prüfung für Auslandsreisen für 1 bis 4 Wochen (oder nach Absprache) kostenlos zur Verfügung gestellt, die man mind. 3 Wochen vor Antritt der Reise unter der ebenfalls kostenlosen Hotline 0800/977 66 33 (Mo. bis Fr., 8 bis 17 Uhr) oder per Mail unter info@ypsomed.de beantragen kann. 24-Stunden-Hotline (auch aus dem Ausland): +49 69/310 19 70. Die Rücksendung erfolgt per Rücksendeaufkleber spätestens 5 Tage nach dem Urlaub. Falls die Pumpe nicht direkt über Ypsomed geliefert wurde, muss eine erfolgte technische Einweisung nachgewiesen werden.

Dana‑i / Dana RS von SoOIL (Vertrieb und Service durch IME-DC GmbH)

  • Eine Urlaubspumpe wird nach Prüfung kostenlos für 1 bis max. 3 Wochen (längere Leihdauern müssen mit dem Kundenservice besprochen werden) zur Verfügung gestellt. Beantragung 4 bis 6 Wochen vor Antritt der Reise unter der Servicenummer 09281/85 01 60 . 24-Stunden-Hotline (auch aus dem Ausland): +49 9281/85 01 68 88. Die Rücksendung erfolgt per kostenfreiem Rücksendeschein spätestens 7 Tage nach Urlaubsende oder nach Vereinbarung.

t:slim X2 von VitalAire

  • Für Reisen uns Nicht-EU-Ausland wie nach Südafrika stellt VitalAire ein kostenloses Urlaubspumpen-Leihgerät zur Verfügung, der Versand erfolgt vor Reiseantritt und sollte rechtzeitig im Voraus über die Hotline 0800/100 16 44 beantragt werden. Die 24-h-Hotline aus dem Ausland lautet +49 421/48 63 18 63. Nach Urlaubsende muss die Rückgabe veranlasst werden.

Kaleido von ViCentra

  • ViCentra bietet aktuell keinen offiziellen Leih‑ oder Urlaubspumpen-Service für das Kaleido‑System an, allerdings werden im Starter‑Kit standardmäßig zwei Pumpen geliefert, für die eine als Ersatzpumpe für den Urlaub verwendet werden kann. Für weitere Fragen kann der Kundensupport kontaktiert werden unter der Telefonnummer +49 322/21 09 65 80 (auch im Ausland) oder per E-Mail unter der Adresse kaleidocare.de@hellokaleido.com

Medtrum von der Medtrum GmbH

  • In Deutschland gibt es aktuell kein Angebot des Herstellers oder über Diabetes-Fachhändler für einen Urlaubs-/Ersatzpumpen-Service. Es ist ratsam, sich vor Urlaubsbeginn bei der Medtrum GmbH über individuelle Lösungen zu informieren via Tel.: 0800/633 87 86 oder E-Mail: info.germany@medtrum.com.

Accu-Chek Combo / Insight / Solo von Roche Diagnsotics

  • Der Vertrieb für Accu‑Chek Combo und Accu‑Chek Insight wurde eingestellt, der Urlaubs- oder Ersatzpumpenservice ist für diese Modelle nicht mehr gültig. Für die Accu-Chek Solo ist es ratsam, sich bei Roche Diagnostics über individuelle Lösungen zu informieren über die Hotlines 0800/44 66 80 0 im Inland und +49 621/87 06 61 42 im Ausland oder via Kontaktformular auf der Accu-Chek-Website.

Quelle: Unternehmensangaben 5

Mehr zum Nachschlagen gibt es im Beitrag „Reisen mit Diabetes: Diese Bücher und Materialien helfen weiter

CGM-Systeme/-Sensoren in Südafrika

Was tun, wenn CGM-Sensoren im Urlaub verloren gehen, beschädigt oder gestohlen werden? Und was ist bezüglich der verwendeten Apps zu beachten? Generell sollten ausreichend Sensoren mitgeführt werden, bei Flügen idealerweise im Handgepäck und ein Notfallvorrat im aufgegebenem Gepäck (Hinweis: Die Sensoren unbedingt in thermisch isolierte Hüllen oder Taschen packen, damit sie durch den Temperaturunterschied im Frachtraum keinen Schaden nehmen).

Ersatz bei defekten Sensoren

In Südafrika ist es grundsätzlich möglich, Ersatzsensoren für CGM-Systeme zu erhalten, aber der Service und die Infrastruktur für Diabetesprodukte sind nicht so ausgebaut wie in westlichen Ländern. Bei defekten Sensoren kann versucht werden, über den internationalen Kundenservice Kontakt aufzunehmen. Dabei ist ein Nachweis erforderlich, um Ersatz zu bekommen (z.B. Kaufbeleg, Seriennummer). Der Support könnte schwieriger zu erreichen sein als in Europa oder bspw. den USA. Es ist ratsam, vorher zu klären, wie der Ersatzservice funktioniert und welche Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Ersatz bei verlorenen oder gestohlenen Sensoren

Im Falle von Anwendungsfehlern, Verlust oder Diebstahl von Sensoren muss Ersatz eigenständig gekauft werden. In Südafrika gibt es möglicherweise eine begrenzte Auswahl an CGM-Produkten, und die Verfügbarkeit könnte regional unterschiedlich sein. In großen Städten wie Kapstadt und Johannesburg gibt es jedoch spezialisierte Händler oder Anbieter von Diabetes-Produkten, die CGM-Sensoren führen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ersatzsensoren online zu kaufen, entweder über die Websites der Hersteller oder über Drittanbieter, die internationalen Versand anbieten. Dabei können jedoch die Versandkosten und die Lieferzeiten, die je nach Anbieter variieren. Zudem sollte bei Drittanbietern sichergestellt werden, dass Sensoren von vertrauenswürdigen Quellen stammen, um sicherzustellen, dass die Produkte authentisch und funktionstüchtig sind.

Allgemeine Empfehlungen

Generell empfiehlt es sich, vor Reiseantritt alle relevanten Apps und Updates für das jeweilige System auf dem Smartphone zu installieren, da einige Hersteller App-Downloads im Ausland einschränken. Für alle Systeme gilt: Kopien von Quittungen und Rezepten sowie ärztliche Bescheinigungen und Kontaktdaten des Kundendienstes sollten am besten stets mitgeführt werden.

Ergänzend kann eine Reisegepäckversicherung im Falle eines Diebstahls einspringen – jedoch oft nur zum Zeitwert und ohne akuten Ersatz. In der Regel können Sensoren auch vor Ort in Apotheken zum Selbstzahler-Preis erworben werden, wobei zu beachten ist, dass manche Sensoren länderspezifisch sind und nur mit Systemen des jeweiligen Landes kompatibel sind.

Zudem rät es sich, ein System für die punktuelle Blutzuckermessung und ausreichend Teststreifen mitzunehmen.

Quelle: Unternehmensangaben 5

Medizinische Versorgung in Südafrika

Die medizinische Versorgung in Südafrika ist laut Auswärtigem Amt in Großstädten wie Kapstadt, Johannesburg oder Durban grundsätzlich gut. Privatkliniken bieten dort medizinische Standards, die weitgehend mit europäischen vergleichbar sind. Staatliche Krankenhäuser sind hingegen meist einfacher ausgestattet, aber im Notfall grundsätzlich funktionsfähig. In ländlichen Regionen kann die ärztliche Versorgung deutlich eingeschränkt sein. Für Reisende mit Diabetes ist eine Versorgung in urbanen Regionen in der Regel möglich, jedoch wird eine gründliche Reisevorbereitung empfohlen.

Es ist ratsam, ausreichend Insulin, Blutzuckermessmaterial und Medikamente mitzubringen, da bestimmte Präparate oder Marken in Südafrika nicht ohne Weiteres erhältlich sein können. Medikamente sollten in der Originalverpackung und mit einer englischsprachigen ärztlichen Bescheinigung zur Notwendigkeit und Dosierung mitgeführt werden. Bei längeren Aufenthalten empfiehlt es sich, vorab diabetologische Einrichtungen und spezialisierte Apotheken in der Region zu recherchieren.

Impfschutz

Vor einer Reise nach Südafrika sollte der Impfstatus gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) überprüft werden. Die Standardimpfungen (u. a. Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Polio, Masern, Hepatitis B) sollten aktuell sein. Zusätzlich werden bei Reisen in Südafrika Impfungen gegen Hepatitis A, bei besonderem Risiko auch Typhus, Tollwut und Hepatitis B empfohlen. In manchen Regionen kann auch eine Impfung gegen Meningokokken sinnvoll sein. Bei Reisen in Gelbfieber-Endemiegebiete außerhalb Südafrikas kann der Nachweis einer Gelbfieberimpfung bei Einreise verlangt werden.

Für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes ist ein vollständiger Impfschutz besonders wichtig. Auch eine Grippe- oder Pneumokokkenimpfung kann bei bestimmten Risikogruppen angezeigt sein. Eine individuelle reisemedizinische Beratung – idealerweise 4 bis 6 Wochen vor Reiseantritt – wird dringend empfohlen.

Versicherungsschutz

Zwischen Deutschland und Südafrika besteht kein Sozialversicherungsabkommen. Daher übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) grundsätzlich keine medizinischen Behandlungskosten in Südafrika. Die Versorgung erfolgt meist gegen Vorkasse, häufig in beträchtlicher Höhe – auch bei Notfällen. Der GKV-Spitzenverband empfiehlt deshalb dringend den Abschluss einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung, die auch einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland abdeckt. Einige Krankenkassen kooperieren mit privaten Anbietern – eine frühzeitige Klärung vor Reisebeginn ist ratsam.

Privatversicherte genießen laut Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) weltweit Schutz im Rahmen ihrer tariflichen Leistungen. In der Regel ist dieser Schutz für mindestens einen Monat gültig, bei vielen Tarifen deutlich länger. Kann die Rückreise aus gesundheitlichen Gründen nicht angetreten werden, verlängert sich der Schutz in vielen Fällen automatisch. Zudem ermöglichen viele Versicherer eine individuelle Erweiterung des Auslandsschutzes. Eine Klärung der konkreten Leistungen für Südafrika sollte vor Reiseantritt erfolgen.

Unabhängig vom Versicherungsstatus – gesetzlich oder privat – ist für Reisen nach Südafrika der Abschluss einer umfassenden Auslandsreise-Krankenversicherung dringend zu empfehlen. Diese sollte insbesondere Rücktransportkosten, Notfallversorgung und eventuelle Behandlungen in privaten Kliniken oder bei Fachärztinnen und -ärzten abdecken.

Quellen: Auswärtiges Amt 2 Robert Koch-Institut (RKI) (Stand 3. April 2025)  6 / GKV-Spitzenverband  7 / Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA)  8 / Verband der Privaten Krankenversicherung  9

Quelle: Pixabay

Notfallausweis auf Englisch

Damit einem im Notfall sofort adäquat geholfen wird, lohnt es sich, einen Notfallausweis dabeizuhaben.

Einen internationalen Ausweis bekommt ihr hier im MedTriX-Shop.

Hier eine englische Übersetzung für einen Notfall-Hinweis, die man sich auch einfach für die Reise ausdrucken kann:

„I am a diabetic and take insulin injections. In case I seem to be ill or behave abnormally or lose consciousness, give me some sugar or something very sweet to drink. If I can’t swallow or if I don’t regain consiousness quickly I need a glucagon injection. Therefore, please get in touch with my family or a doctor, or have me brought to a hospital.”

„Ich bin zuckerkrank und werde mit Insulin behandelt. Im Fall von Unwohlsein, anormalem Verhalten oder Bewusstseinsverlust geben Sie mir mehrere Stücke Zucker zu essen, Bonbons, Brot oder ein sehr süßes Getränk. Wenn ich nicht schlucken kann oder nicht sehr schnell zu mir komme, sollte man mir umgehend Glukagon injizieren. Dazu benachrichtigen Sie meine Familie oder einen Arzt oder lassen Sie mich sofort ins Krankenhaus bringen.“

Quelle: Pixabay

Kulinarische südafrikanische Spezialitäten

Je nach Provinz weist die südafrikanische Küche Eigenheiten auf – mit indischen, malaiischen und Einflüssen der Buren sowie auch Spuren der indonesischen Esskultur. Seit dem 19. Jahrhundert ist zudem der englische Einfluss auf die südafrikanische Küche spürbar.

Der in Südafrika bekannte Hackauflauf „Bobotie“ hat indonesische Wurzeln, „Umga“ bezeichnet ein Kürbis-Mais-Püree. Größe und Rezept können stark variieren, dennoch hier ein grober Anhaltspunkt, um die Kohlenhydrate dafür zu berechnen:

Foto: beataaldridge – stock.adobe.com

Bobotie

Im Ofen gebackenes, scharf gewürztes Hackfleisch (Hammel, Rind oder Wild) mit krosser Kruste, gemischt mit Gemüse oder auch Früchten und mit Eiermilch bedeckt. Dazu gibt es meist Reis und ein Chutney.

  • Kohlenhydrat-Anteil je nach Zutaten (z.B. Bananen)

Umga

Der Brei aus Kürbis und Mais gilt als einfaches Gericht.

  • 1 Portion enthält etwa 5 bis 10 g Kohlenhydrate

Gute Reise – have a safe journey!

Reisen mit Diabetes: Informationen für ausgewählte Urlaubsländer

Weitere Beiträge über Reisen mit Diabetes in ausgewählte Urlaubsländer findest du hier:

Mit Zucker im Gepäck …


Quellen:

  1. Eurostat (Stand 5. August 2024)
  2. Auswärtiges Amt (Stand 20. Februar 2025) 
  3. Diabetes Atlas 2025 Report (11. Ausgabe) der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF)
  4. South African Health Products Regulatory Authority (SAHPRA)
  5. Unternehmensangaben
  6. Robert Koch-Institut (RKI)
  7. GKV-Spitzenverband
  8. Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA)
  9. Verband der Privaten Krankenversicherung

von Susanne Löw und Gregor Hess (Überarbeitung)

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