Zeichen setzen zum Weltdiabetestag

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Zeichen setzen zum Weltdiabetestag

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) zieht Bilanz zu den bisherigen Veranstaltungen der Aktionswoche zum diesjährigen Weltdiabetestag und gibt einen Ausblick auf die noch ausstehenden Termine.

Anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November werden weltweit markante Gebäude blau angeleuchtet. In Deutschland erstrahlen das Brandenburger Tor, die Münchner Allianz Arena sowie der Fernsehturm und die Tonhalle in Düsseldorf in blau. Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) unterstützt die Kampagne der International Diabetes Federation (IDF), um das Bewusstsein für Diabetes zu stärken. Veranstaltungen unter Beteiligung des DZD informieren die Fachwelt und die Bevölkerung rund um das Thema Diabetes.

Herbsttagung der Diabetes-Experten stellte Start dar

Start war die Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 6. bis 7. November 2015, bei der DZD-Wissenschaftler Vorträge zur aktuellen Diabetesforschung, Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen, Therapiemöglichkeiten und Folgeerkrankungen des Diabetes hielten.

Diskutiert wurde u.a. ob Diabetes mellitus möglicherweise ein Risikofaktor für das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) ist sowie die Bedeutung der nichtalkoholischen Fettleber für die Diabetesentwicklung. „Diabetes wird inzwischen als komplexe Erkrankung verstanden, bei der verschiedene Organe des Körpers beteiligt sind und die aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden muss“, erläutert Prof. Martin Hrabě de Angelis, Sprecher und Mitglied des DZD-Vorstands sowie Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München.

Praxisnahe Informationen bei zentraler Publikumsveranstaltung

Am 8. November fand die zentrale Publikumsveranstaltung zum Weltdiabetestag „Diabetes gemeinsam managen“ im Congress Center Düsseldorf statt. Prof. Michael Roden, Mitglied des DZD-Vorstands und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf, betonte in der Eröffnungsrede: „Um der Diabetesepidemie Einhalt zu gebieten, sind interdisziplinäre Zusammenarbeit und personalisierte Strategien zur Prävention und Therapie wichtig.“

Zahlreiche DZD-Experten präsentierten in den Patientenvorträgen aktuelle Ergebnisse aus der Diabetesforschung und vermittelten praxisrelevante Informationen. Zur Prävention des Diabetes stellte Prof. Karsten Müssig vom DDZ das Projekt „SMS – Sei schlau, mach mit, sei fit“ vor, das kürzlich von der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) mit dem Präventionspreis für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet wurde. Die teilnehmenden Schüler erhalten Unterrichtsstunden zur Ernährung und kindgerechte Bewegungsprogramme mit spannenden Exkursionen.

Viele Themen und praktische Tipps für Diabetes-Patienten

Für die Früherkennung des Typ-1-Diabetes steht in Bayern bereits eine Untersuchung zur Verfügung: Dr. Katharina Warncke vom Helmholtz Zentrum München erläuterte, wie im Rahmen der Fr1da-Studie Autoantikörper als Vorboten des Typ-1-Diabetes gemessen werden.

Praktische Tipps für Patienten, die schon an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, gab PD Dr. Thomas Meissner vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Mit intelligenten Insulinen lassen sich sowohl der Typ-1- als auch der fortgeschrittene Typ-2-Diabetes inzwischen gut behandeln, wie Dr. Julia Szendrödi vom DDZ ausführte. Prof. Michael Roden ging auf die Rolle von Adipositas und Fettleber bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes ein und PD Dr. Michael Hummel vom Helmholtz Zentrum München erläuterte, dass auch Schwangerschaftsdiabetes das Risiko erhöht, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Experten „zum Anfassen“ und interaktives Kennenlernen

Ein besonderes Highlight für die Besucher war, die Experten anschließend am DZD-Stand für Gespräche zu treffen. Dort konnten sie zudem ihr persönliches Diabetesrisiko mit dem Deutscher Diabetes-Risiko-Test ermitteln und die Forschung im DZD interaktiv kennenlernen. Vor Ort mit vertreten waren als DZD-Partner das Helmholtz Zentrum München und das Deutsche Diabetes-Zentrum in Düsseldorf. Sie stellten die Diabetes-Informationsdienste und das Regionale Innovationsnetzwerk Diabetes (RIN Diabetes) vor.

Weitere Aktionen in der Diabeteswoche

Die Veranstaltung wurde von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam mit der Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums durchgeführt.

Der Patiententag bildete zugleich den Auftakt für die Düsseldorfer Diabeteswoche: Vom 8. bis 14. November werden Aktionen rund um das Thema Diabetes angeboten. So fand im DDZ am 10. November eine Veranstaltung zum Thema „Diabetes und Depression“ statt. Mit dem Vortrag von Prof. Karsten Müssig und der Kurzgeschichten-Lesung von Sven-André Dreyer wurden dabei wissenschaftliche Erkenntnis und Kurzprosa anschaulich verbunden.

Veranstaltungen rund um den Weltdiabetestag
Noch mehr Veranstaltungen und Aktionen anlässlich des diesjährigen Aktionstages sowie weitere Informationen finden Sie auf diabetes-online.de auf unseren Sonderseiten zum Weltdiabetestag.

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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