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Schubladen-Denken: Hat der Diabetes schuld?
3 Minuten
Ich war in letzter Zeit zugegebenermaßen etwas frustriert. Mir schien, als ob ich für viele Dinge in meinem Leben immer wieder in die Diabetes-Schublade gesteckt werde. Ist ja auch relativ einfach, dieses Schubladen-Denken. Diabetes-Schublade auf und dann ist der Diabetes einfach mal wieder schuld an allen Problemen.

Da hieß es von außen: „Du kannst kein zweites Kind bekommen, denn es könnte wegen deines Diabetes behindert sein.“ Oder: „Du kannst keine anstrengende, zusätzliche Ausbildung machen, denn du schaffst das nicht wegen deines Diabetes.“ „Du wirst mit Sicherheit nie 100 Jahre alt werden, wegen deines Diabetes.“ Und auch man selbst kommt zur Überzeugung, dass der eigene Diabetes an so vielen Dingen im Leben Schuld hat. Nein, Schluss, fertig!
Das negative Schubladen-Denken
Ich fühle mich wegen und trotz meines Diabetes als 100 Prozent vollkommener und leistungsfähiger Mensch. Deshalb drehe ich die Sache mit der Diabetes-Schuld jetzt einfach mal um! Ich möchte mich im neuen Jahr nicht länger über solche Aussagen ärgern. Es wird Zeit, dass ich jetzt noch häufiger Verantwortung übernehme für mich, meinen Diabetes und meine Bedürfnisse. Es wird Zeit, dass ich mich jeden Tag auch mit Diabetes selbst glücklich mache, anstatt zu erwarten, dass die Welt oder andere Menschen das für mich erledigen. Zur Wahrheit bei einer gelingenden Diabetestherapie gehört eben auch, dass nicht Technik, Ärzte oder Diabetologen mir helfen, sondern vor allem ich mir selbst helfe. Wir als Diabetiker befinden uns nicht in dieser Diabetiker-Opferrolle. Wir sind die aktiven Macher unseres Lebens!
Aber wie reagiert man nun auf all diese Pessimisten, Diabetes-Skeptiker oder Schwarzmaler? Bei meinem letzten Arztbesuch im Dezember letzten Jahres betrug mein HbA1c 6,9%. Der Wert war leicht angestiegen und der Arzt machte ein besorgtes Gesicht. Ich konnte da aber nur mit einer Gegenfrage antworten. Und wie viele schwere Unterzuckerungen hatte ich als seine Patientin im letzten halben Jahr? Null! Und das ist für meine persönliche „Hypo“-Bilanz der letzten 20 Jahre beachtlich. Meine „Hypos“ haben sich drastisch reduziert. Und genau deshalb ist mein Blutzuckerverlauf etwas angestiegen. Weniger „Hypos“ bedeutet weniger Kurven.
Veränderung in kleinen Schritten
Eine Bekannte von mir konnte nicht zusehen, wenn ich mich (noch) blutig testete. Ich sollte doch „bitte“ auf die Toilette gehen, weil ihr sonst übel wird. Letzte Woche habe ich dann die Initiative ergriffen und mit ihr ein längeres Gespräch über meinen Diabetes geführt. Die ältere Dame hatte keine Ahnung von Diabetes und ich konnte ihr sehr viel über meinen Stoffwechsel erzählen. Mittlerweile ist sie zum Fan von mir und meinem Diabetes geworden.

Als DiabetikerInnen in unserer heutigen Welt sind wir immer Teil eines großen Ensembles. Und auch in jedem Team gibt es sie, diese Skeptiker, Zweifler oder Pessimisten. Wir als DiabetikerInnen müssen auch im Jahr 2020 weiter auf diese Menschen zugehen und mit ihnen reden, aufklären, Überzeugungsarbeit leisten. Die Blood Sugar Lounge leistet da einen extrem wichtigen Teil!
Und was ist, wenn man selbst so ein kleiner Diabetes-Schwarzmaler ist? Ich würde euch raten: Bleibt, wie ihr seid – und versucht, euch selbst in winzig kleinen Diabetes-Schritten zu verändern und aus dem Schubladen-Denken herauszukommen. Ich weiß, dass fällt unheimlich schwer! Aber in kleinen Schritten ist so vieles möglich. Ich wünsche euch allen ein optimistisches und aufregendes neues Diabetes-Jahr 2020!
Sind DiabetikerInnen selber schuld an ihren „Hypos“? – Eine weitere Schuldfrage, über die sich Heike Gedanken gemacht hat.
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 7 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 41 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 38 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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