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Das Medizin- und Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) hat die aktuelle Initiative von Branchenverbänden der Lebensmittel- und Werbewirtschaft gegen das geplante Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) scharf kritisiert und widerlegt nun mit einem Faktencheck zentrale Argumente der Branchenverbände der Lebensmittelindustrie, die behaupten, Werbebeschränkungen seien „unwirksam“.
Das Medizin- und Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) hat in einer Pressemeldung die aktuelle Initiative von Branchenverbänden der Lebensmittel- und Werbewirtschaft gegen das geplante Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) scharf kritisiert. Die Kampagne der Branchenverbände basiere auf Falschaussagen, schlussfolgert DANK aus ihrem heute veröffentlichten Faktencheck. Mehr als 30 Branchenverbände hatten kürzlich in einem Brief an Bundesernährungsminister Cem Özdemir ihre Ablehnung gegen den aktuellen Referentenentwurf des KLWG zum Ausdruck gebracht.[1] Zeitgleich hatten Branchenverbände eine doppelseitige Anzeige in verschiedenen Tageszeitungen platziert, laut der Werbebeschränkungen „unwirksam“ seien.[2] Der DANK-Faktencheck widerlegt nun zentrale Argumente der Verbände.
„In der wissenschaftlichen Literatur und unter Fachorganisationen herrscht einhelliger Konsens, dass Beschränkungen der Lebensmittelwerbung ein wichtiges Handlungsfeld zur Förderung gesunder Ernährung sind“, sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Dass die Werbe- und Lebensmittelbranche so vehement gegen die Pläne mobilisieren, zeigt vor allem eines: Die geplanten Regelungen könnten eine große Wirkung entfalten.“
„Die Gegenkampagne hält einer fachlichen Überprüfung nicht stand“, ergänzt Oliver Huizinga, politischer Geschäftsführer der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). „Anders als die Branchenverbände es darstellen, gibt es umfassende Evidenz, um die Einführung von Werbebeschränkungen zu begründen. Im Gegensatz dazu sind die postulierten Schreckensszenarien über angebliche negative Auswirkungen einer Werberegulierung aus der Luft gegriffen. Mit unserem neuen Faktencheck möchten wir zur Versachlichung beitragen“, so Huizinga.
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass aus rein wirtschaftlichen Interessen das Wohl unserer Kinder nicht nur vernachlässigt, sondern eine klare Verletzung der Kindsinteressen bewusst in Kauf genommen wird“, bringt es Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), auf den Punkt.
Bundesernährungsminister Cem Özdemir hatte Ende Februar seine Pläne für mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung vorgestellt. Mehr als 60 Krankenkassen, Verbraucherschutzorganisationen, Elternverbände, Kinderrechtsorganisationen sowie medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften unterstützen das Vorhaben. Innerhalb der Ampel-Koalition ist das Thema umstritten. Die FDP verhindert derzeit die Einleitung des parlamentarischen Verfahrens. Minister Özdemir hat den Entwurf zuletzt in mehrfacher Hinsicht abgeschwächt. Dennoch ist bislang keine Einigung absehbar. Branchenverbände der Lebensmittel- und Werbewirtschaft machen weiter gegen das Vorhaben mobil.
Quelle: Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) | Redaktion
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