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Meine ICT und ich waren ein eingespieltes Team. Zu Anfang eines neuen Quartals ließ ich mir den Dreimonatsbedarf Pennadeln sowie Bolus- und Basalinsulin rezeptieren. Ich bestellte die Pennadeln online, holte mein Insulin aus der Apotheke (10×3 ml pro Packung), und ich war versorgt.
Neue Therapie – neuer Bedarf
Jetzt läuft das an sich nicht anders, nur, dass ich meinen Quartalsbedarf nicht kenne. Mein Pumpenmodell habe ich mir unter anderem wegen der vorgefüllten Ampullen ausgesucht. Die Packungsgröße ist allerdings eine andere, als bei der intensivierten konventionellen Insulin-Therapie (ICT), sie enthält 5×1,6 ml. Und es ist eben nur noch eine Insulinart, die ich benötige. Ich rechne nicht in „Ich brauche 3 Nadeln pro Tag, 100 Stück sind in einer Packung, also 1+1=2“, sondern da sind auf einmal Schachteln mit 10 Infusionssets oder 10 Kanülen, die verplant werden sollen.
Insbesondere durch meine Katheter-Probleme zu Beginn hatte ich einen Verbrauch, der alles an Berechenbarkeit zunichtegemacht hat. Bei dem Insulin habe ich inzwischen raus, dass eine Insulinampulle ca. 3 Tage reicht, das passt sehr gut mit dem Infusionssetwechsel zusammen, einzelne Kanülen habe ich zuletzt nicht mehr extra gewechselt. Und auch, wenn mein Kopf das langsam alles sortiert bekommt, ist das immer noch alles Neuland für mich.
So eben auch die Beschaffung des Zubehörs. Gemeinsam mit der Pumpen-Genehmigung schickte mir meine Krankenkasse eine Liste mit Apotheken und Online-Shops, bei denen ich mein ab jetzt benötigtes Zubehör bestellen darf. Bei der ersten Lieferung musste der von mir gewählte Händler dennoch einen Kostenvoranschlag für die Krankenkasse erstellen, bevor ich mein Paket nach etwas über 2 Wochen erhielt. Genau aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, spontan woanders zu bestellen, weil dort die Kostenklärung von vorne beginnt – mir war das ganze Prozedere nicht klar. War das damals, als ich das erste Mal Pennadeln bestellte, auch so?
Einige Zeit nach meiner ersten Zubehörbestellung erhielt ich Post von der Krankenkasse, mit dem Vermerk, dass ich für einen bestimmten Zeitraum 50€ für das Zubehör zuzahlen muss. Kosten, die sich bei der ICT nie ergeben hätten. Warum alles so ist, wie es ist, verstehe ich noch nicht.
Doch das Thema „Pumpe“ bedeutete nicht nur für mich, mich umzustellen und Neues zu lernen. In meinem Umfeld ergaben sich auch so einige Fragen dazu: „Wirst du jedes Mal aufgeschnitten, wenn an der Pumpe was kontrolliert wird?“ – Nein. „Ist es normal, dass man als Diabetiker so was bekommt?“ – Bei Bedarf und Wunsch: durchaus. „Warum hast du dich dazu entschieden?“ – Ich erhoffe mir eine bessere Blutzuckereinstellung und empfinde den Gedanken, nicht für jede Injektion piksen zu müssen, als Erleichterung (vor allem für meine Lipohypertrophien). „Wo ist das Gerät?“ – Meistens in meinem BH. „Wie kommst du damit klar?“ – Immer besser.
Immer besser, weil ich mich daran gewöhne. An das, was mir zu Beginn den größten Stress gemacht hat – die Nächte mit Pumpe –, aber auch an den Alltag. Ich habe rausgefunden, wo und wie der Katheter am bequemsten sitzt, habe einen Wechsel-Rhythmus entwickelt, bin nicht mehr nervös, wenn ich den Adapter samt Ampulle wechsele. Ich weiß, dass die Pumpe durch Vibration Bescheid sagt, dass eine temporäre Basalrate abgelaufen oder eine bestimmte Restmenge Insulin erreicht ist. Ich erfreue mich an dem integrierten Bolusrechner im Diabetes Manager, der mir auch anzeigt, wie viel Insulin ungefähr noch wirkt. Ich habe festgestellt, dass eine so genau eingestellte Basalrate, wie es bei der CSII der Fall ist, nicht erlaubt, einen Snack unterzuschummeln, ohne dafür zu bolen.
In den letzten Monaten hat sich vieles in meinem Diabetes-Alltag verändert: Das Equipment, die Therapieform, die Wahrnehmung von Bedürfnissen und das Leben damit.
Magst du auch die anderen Teile über Katharinas erste Erfahrungen mit ihrer Pumpine lesen?
→ Dann geht es hier weiter: Teil #1, Teil #2, Teil #3, Teil #4, Teil #5.1, Teil #5,2 und Teil #6
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