- Technik
Verschiedene Blickwinkel: Erwartungen an AID-Systeme
3 Minuten

Immer mehr Menschen mit Typ-1-Diabetes nutzen ein System zur automatisierten Insulin-Dosierung (AID-System). Allein der Begriff „automatisiert“ weckt bei vielen hohe Erwartungen an eine selbstständig arbeitende Therapie – was jedoch nur bedingt der Realität entspricht. Die Beweggründe für die Entscheidung zugunsten eines solchen Systems sind ebenso vielfältig wie die individuellen Wünsche und Ziele, die Nutzende, aber auch Diabetes-Teams mit der Nutzung verbinden.
Wir Menschen verfügen über verschiedene Persönlichkeitsmerkmale, Grundhaltungen oder Charaktereigenschaften, die unser Verhalten und damit auch unser Gesundheitsverhalten beeinflussen. Dies trifft auch auf Menschen mit Typ-1-Diabetes zu und kann sich ebenfalls im Umgang mit der Therapie und dem AID-System bemerkbar machen. AID-Systeme können – je nach individueller Ausprägung – Entlastung, Sicherheit oder Freiheit bieten, manchmal aber auch Enttäuschung, Ärger und Unverständnis. Ohne Stereotypen zu definieren und zu pauschalisieren, sollen die nachfolgenden Eigenschaften beispielhaft gewisse Beobachtungen aus dem klinischen Alltag widerspiegeln.
AID-Systeme und der Charakter
- Perfektionisten wollen alles hundertprozentig machen – Einschränkungen im Leben durch den Diabetes sind die Folge.
- Pragmatiker denken Effizienz-orientiert – AID-Systeme vereinfachen das Leben.
- Kontrollbedürftige misstrauen dem AID-System – nach und nach Verantwortung abzugeben, ist zu lernen.
Der Perfektionismus
Menschen mit einer ausgeprägten Tendenz zum Perfektionismus richten ihre Therapie häufig am höchsten Ziel aus – zum Beispiel 100 Prozent Zeit im Zielbereich (Time in Range, TIR). Um dies zu erreichen, werden große persönliche Anstrengungen unternommen: Für 100 Prozent TIR werden 1000 Prozent – wenn es denn ginge – gegeben.
Der Alltag wird stark strukturiert, Nahrungsmittelauswahl und körperliche Aktivität werden auf möglichst stabile Glukoseverläufe abgestimmt. Häufig stehen Einschränkungen im Vordergrund, etwa der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder soziale Flexibilität. Wir als Behandelnde bekommen dabei häufig den Eindruck, dass das Leben dem Diabetes untergeordnet wird. Ein AID-System kann in diesem Kontext zur Entlastung beitragen, da es durch kleine „Korrektur-Maßnahmen“ bei erhöhten und fallenden Werten für mehr Stabilität sorgt.
Der Alltag wird stark strukturiert, Nahrungsmittelauswahl und körperliche Aktivität werden auf möglichst stabile Glukoseverläufe abgestimmt. Häufig stehen Einschränkungen im Vordergrund, etwa der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder soziale Flexibilität. Wir als Behandelnde bekommen dabei häufig den Eindruck, dass das Leben dem Diabetes untergeordnet wird. Ein AID-System kann in diesem Kontext zur Entlastung beitragen, da es durch kleine „Korrektur-Maßnahmen“ bei erhöhten und fallenden Werten für mehr Stabilität sorgt.
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