- Aus der Community
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #30 | Diabetes und Digitalisierung – Teil 3
4 Minuten
Es ist unmöglich, das Thema „Diabetes und Digitalisierung“ mit dem vorherigen Beitrag (#Diabetes und Digitalisierung – Teil 2) zu beenden, wo es doch mindestens noch ein Thema gibt, was mit Abstand das bedeutendste und (für mich) schönste ist – die Online-Community!
Tatsächlich gab es einmal eine Zeit vor Social Media und dem „Internet“. Ja, richtig gehört, liebe Millennials (und alle Generationen, die danach kommen!). Kennt Ihr diese „dummen“ Sprüche von Euren Eltern, z. B.: „Bevor ich Dich bekam, war ich auch mal jung?“ Unvorstellbar, hm? Doch genau so in etwa lässt sich das vergleichen. Aber ich will fair sein – so alt bin ich selber ja auch noch nicht. Meine Generation ist/war quasi die Schnittstelle von „alt” zu „neu”. Sprich, vom Walkman zum iPhone 15.
Und soll ich Dir was sagen? Ich bin richtig froh, diesen Fortschritt in der Technik (und generell) miterlebt zu haben. Nicht nur, dass ich weiß, dass es auch mal anders war. Nein, man lernt auch viel mehr, das zu schätzen, was man heute hat. Wenn man schneller, bequemer und einfacher an Informationen drankommt. Oder Blutzuckerwerte nur noch im Smartphone abspeichern muss und diese dann ein Leben lang hat. Oder man mit Leichtigkeit mit anderen Dia-Buddys all over the world in den Austausch gehen kann. Es ist ein Privileg. Mittlerweile vielleicht für den ein oder anderen eine Selbstverständlichkeit, doch halt nicht für jeden!
Früher, als es noch keine Smartphones gab bzw. das Internet noch nicht so präsent war wie heute, verlief der Austausch zu bspw. einer Erkrankung wie (Typ-2-)Diabetes noch ein bisschen anders. Und zwar Face-2-face. Entweder mit dem behandelnden Arzt selber oder wenn man seiner Scham-Falle entrinnen konnte, dann auch mit Freunden, Familie oder gar Bekannten. Alles in allem war es aber doch ein sehr überschaubarer Kreis an Personen. Und ich möchte meinen, dass bei einer überschaubaren Anzahl an Menschen auch der Informationsgehalt relativ überschaubar war. Und wie kam man früher an Informationen über Diabetes außerhalb dieses Kreises? Natürlich noch ganz „old school” über Bücher, Fachzeitschriften und -materialien, Schulungen oder auch Selbsthilfegruppen.

Hand auf’s Herz – warst Du schon mal bei einer Diabetes-Selbsthilfegruppe? Ich leider nicht. Ich bin zwar eine Befürworterin von Selbsthilfegruppen, da zum einen diese einen emotional unterstützen können und zum anderen man mithilfe vom Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Mitgliedern seinen persönlichen Horizont erweitern kann. Plus, man ist mit Menschen in einem Raum, die im selben Boot sitzen. Doch was mich bislang am meisten von Präsenz-Diabetes-Selbsthilfegruppen ferngehalten hat, ist die deutliche Altersdifferenz zu meiner Wenigkeit. Aber vielleicht ist diese Aussage auch einfach etwas zu hart gewertet, weil wie eingangs erwähnt, ist auch vieles einfach ein „Generations-Ding“. Es ist also durchaus möglich, dass durch die Anzahl der heutigen Online-Angebote, die Nachfrage nach Präsenz-Selbsthilfegruppen bei der jüngeren Zielgruppe einfach gesunken ist. Doch Fakt ist, es gibt Selbsthilfegruppen. Und diese sind gut besucht von kontaktfreudigen Menschen mit Diabetes. Und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja eines Tages dort! ☺
Mein Herz gehört (bislang) der Online-Community. Um genau zu sein, der Instagram-Welt. Schon lange vor meiner Diabetes Diagnose war ich viel auf Social Media unterwegs. Und eine Sache, die mich schon damals faszinierte, war, dass es wirklich für ALLES eine Community gibt. Sport, Musik, Fantasy, Ernährung – aber auch Krankheiten. Als dann der Diabetes sich im September 2020 in mein Leben schlich und es in meinem Freundes- und Familienkreis niemanden in meinem Alter gab, der betroffen war, sehnte ich mich nach Austausch.
Aber es war nicht nur der Austausch, der mir fehlte, sondern auch ein bisschen dieses „Abgucken“. Schauen, wie es andere machen. Leider war damals die Auswahl an Menschen mit Typ-2-Diabetes auf Social Media innerhalb Deutschlands SEHR überschaubar. Doch direkt zu Anfang fand ich eine ganz besondere Seele, mit der ich bis heute im regelmäßigen Austausch bin und gerne zusammen an Projekten arbeite. Und ohne dieses „Internet“ wäre dieser Kontakt wahrscheinlich nie zustande gekommen, da diese Person nicht nur älter ist, sondern auch einfach 258 km von mir entfernt wohnt. (Shoutout an Annika, @onyva_13, an dieser Stelle!) ☺

Da ich anfangs selber niemanden auf Instagram fand, der einen Typ-2-Diabetes in jungen Jahre hatte, sah ich es als Chance, den ersten Schritt zu machen. Und so kam es zu meinem Profil! Heute – knapp 3 Jahre später – kann man hingegen kontinuierlich beobachten, wie die Diabetes-Community auf Instagram wächst. Und das ist einfach richtig cool! Mittlerweile gibt es so viele tolle Persönlichkeiten, die ihr Leben mit Diabetes zeigen und aktiv in den Austausch gehen. Die einen motivieren, mit anderen kann man gemeinsam Challenges bestreiten oder einfach nur Rezepte austauschen.
Nie war diese Art von Kommunikation und Informationsbeschaffung einfacher als jetzt und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Hätte man mir vor 3 Jahren gesagt, dass ich für eine Diabetesplattform einen Blog schreiben, mein Leben mit Diabetes auf Instagram zeigen oder gar mich ehrenamtlich für die Zukunft aller Menschen mit Diabetes einsetzen würde – ich hätte es nicht geglaubt. Aber Fakt ist, diese Online Community hat mir hierfür die Möglichkeit gegeben. Meine Stimme wird gehört und eröffnet mir viele Türen. #thankful
Für viele Menschen ist es undenkbar, ihr Leben auf Instagram (oder einer anderen Social-Media-Plattform) zu zeigen. Doch auch wenn Du nicht aktiv postest, so kannst Du dennoch ein aktiver Teil davon sein. Ein Austausch startet immer in erster Linie mit einem „Hallo“! ☺ Solltest Du zu denen gehören, die Lust haben, mehr von ihrem Leben mit Diabetes auf Social Media zu zeigen, aber sich nicht trauen oder nicht wissen, wo sie anfangen sollen – just do it! Egal, ob aktiv oder passiv – Du wirst die Community bereichern!
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 2 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 21 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 21 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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