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Ob Du es mir glaubst oder nicht, aber ich war eigentlich schon immer relativ sportlich unterwegs. Zwar war ich nie die Klassenbeste bzw. die ultimative Sportskanone, doch Bewegung hat für mich seit Kindesbeinen an immer dazugehört. Und auch meine Eltern haben darauf viel Wert gelegt. Angefangen vom Kinderturnen über Schwimmen bei der DLRG, Volleyballspielen oder Trainieren im Fitnessstudio.
Eine Sache, die ich erst mit meiner Diabetes-Erkrankung gelernt habe, ist, dass Sport und Bewegung zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Unter Bewegung zähle ich alles, was keine direkte sportliche Aktivität ist, bspw. Spazierengehen, Treppenlaufen, usw.! Sportliche Aktivitäten hingegen sind meist mit Kraft- oder Ausdauer verbunden und kurbeln die Pumpe (also das Herz) ordentlich an.
Doch ich habe mal was ganz Verrücktes gelesen. Und zwar, dass die meisten Menschen, die im Alltag mehrfach die Woche sportlich aktiv sind, sich außerhalb dessen nur sehr wenig bewegen. Als würde das sportliche Limit mit z.B. drei Trainings die Woche erreicht sein, und den Rest der Woche bleibt man lieber „bequem“. Was meinst Du? Ob das stimmt?
Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich Mitglied im Fitnessstudio. Neben Schule und Uni war es tatsächlich eine gut integrierte Routine in meinem Alltag, welcher ich 3- bis 4-mal die Woche nachging. Doch auch außerhalb des Gyms war ich eigentlich immer relativ flott zu Fuß unterwegs. Was vielleicht auch daran lag, dass ich kein eigenes Auto hatte und in der Stadt wohnte. Und das wirkte sich natürlich super positiv auf die Anzahl meiner Schritte pro Tag aus! Schade eigentlich, dass zu dem Zeitpunkt Fitness-Tracker noch nicht so das Ding waren. Den Schritte-Rekord innerhalb meines Familien- und Freunde-Kreises hätte ich mit Abstand täglich geknackt! 🙂
Doch wie Nelly Furtado einst sang „All good things come to an end“. Und mein persönliches – wenn auch vielleicht nicht lang anhaltendes – Ende war mein Berufsstart Ende 2015. Auf einmal saß ich 9 Stunden vorm PC, bewegte mich nur noch von A nach B mit dem Auto und pendelte bis zu 3 Stunden täglich. Und genau diese Pendelzeit war vorher die freie Zeit, die ich für mein Training genutzt hatte. Und so musste ich nun schauen, wie ich meine ganzen To-dos in noch weniger Freizeit packe. Anfangs versuchte ich mich am Training um 6 Uhr früh. Doch lange blieb ich leider nicht am Ball, da ich erstens abends nicht früh genug ins Bett ging und zweitens dafür auch viel zu gerne schlief. Somit wurden die Trainingstage im Laufe der Zeit weniger, und das eine oder andere Kilo kam hinzu.
Drei Jahre später wechselte ich meinen Job zu einer Arbeitsstelle, welche nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt war. Was natürlich super war, denn mit dem kürzeren Arbeitsweg kam dann auch wieder die Zeit für Sport, was sich nicht nur positiv auf meinen Körper, sondern auch auf alles andere auswirkte. Bis die nächste schöne Sche*ße kam … Corona!
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Zu Anfang der Pandemie wurden immer mal wieder die Fitnessstudios geschlossen, was uns Gym-Anhänger vor kreative Herausforderungen stellte. Relativ schnell entpuppten sich sich Home Workouts auf Youtube als Trend. Doch das war absolut nichts für mich! Im Wohnzimmer ist nun mal eben ein ganz anderer Vibe. Und man konnte auch viel einfacher und schneller auf Pause drücken…
Auf jeden Fall fand ich mein neues (sportliches) Glück in den Weinbergen beim Spazieren. Und tatsächlich war Spazieren etwas, was ich vorher nie bzw. ganz selten gemacht hatte. Doch bis heute ist es eine meiner schönsten Routinen im Alltag. Denn egal, ob allein unter der Woche oder mit Freundinnen am Wochenende – es ist einfach Balsam für die Seele!
Und obwohl es schon sehr anstrengend sein kann, durch die Weinberge zu wandern, so war mir das immer noch nicht genug. Auch hatte ich das Gefühl, umso länger ich meinen Rücken nicht trainierte, umso mehr Probleme im unteren Rückenbereich bekam ich, was leider dem langen Sitzen geschuldet war.
Also suchte ich nach einer Lösung und landete beim Hula-Hoop. Dem zweiten Lockdown-Trend auf Instagram aus dem Jahr 2020. Als Kind hatte ich absolut kein Händchen für Hula-Hoop. Und auch als Erwachsene sahen die ersten Wochen relativ erfolglos aus… doch dann… mit dem richtigen Reifen und dem letzten Fünkchen Hoffnung klappte es endlich. Und seitdem macht es einfach super viel Spaß und ist eine gute Alternative, wenn man mal nicht raus will zum Spazierengehen oder nicht ins Gym fahren möchte. Übung macht halt doch den Meister…
MEIN TIPP FÜR ELTERN
Im Austausch auf Instagram mit anderen Personen mit Diabetes wurde mir oftmals erzählt, dass es vielen schwer fällt, Sport in den Alltag zu integrieren – vor allem mit Kindern.
Mein Empfehlung für Euch: Bindet Eure Kinder in die sportlichen Aktivitäten mit ein!
Meine Top-3-Vorschläge:
1.) „They see me rollin‘…“ nutzt das Fahrrad, um zur Schule, Kindergarten oder Arbeit zu kommen!
2.) „Everbody dance now…“ wie wäre es mit einer wilden Dance-Party im Wohnzimmer? Es wird gelacht, getanzt und geschwitzt!
3.) „Eine Muh, eine Mäh, …“ Tierparks sind flächenmäßig einfach riesig! Da kommen pro Besuch ganz schön viele Schritte zusammen. Und man ist gleichzeitig an der frischen Luft!
Das Sport neben Ernährung eine wichtige Rolle in der Behandlung von Typ-2-Diabetes spielt, ist kein Geheimnis. Bis heute umfasst das Spazierengehen, Hullern und Trainieren im Gym meine sportlichen Aktivitäten. Ich selbst habe mir im Rahmen meines Diabetes-Managements zum Ziel gesetzt, dass ich täglich auf meine 10.000 Schritte kommen möchte. Plus zwei bis drei Trainingseinheiten die Woche, in denen vorrangig die Muskulatur trainiert wird, um den Blutzucker-Spiegel positiv zu beeinflussen sowie in die Fettverbrennung zugehen.
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