- Aus der Community
Abenteuer Unterzuckerung
2 Minuten
Es gibt wohl keinen Menschen mit Diabetes, der nicht davon genervt ist, wenn er Unterzuckerungen (Hypoglykämien) durchlebt – Tine ist da keine Ausnahme. Und auch, wenn sie alles unternimmt, um sie zu vermeiden, weiß sie: Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird die nächste nervige „Hypo“ kommen, das gehört heute leider noch zum Leben mit Diabetes.
Einer der wichtigsten Aspekte meiner Diabetestherapie ist für mich, zu jeder Zeit Unterzuckerungen zu verhindern, wenn ich es kann. Ich mag die ganz unterschiedlichen Symptome nicht. Ich mag nicht, dass sie meinen Alltag gezwungenermaßen für eine Weile anhalten und ich erst wieder die Oberhand gewinnen muss. Ich mag nicht, dass ich manchmal sehr lange brauche, um sie zu bemerken, und sich dann alles noch schlimmer anfühlt.
Ich finde es inzwischen auch nicht mehr „spannend“ oder „interessant“, dass die Symptome bei mir oft so unglaublich unterschiedlich ausfallen können, sondern erlebe es einfach nur noch als anstrengend, vor allem im Bezug darauf, wie leicht ich die Unterzuckerung selbst bemerken und wie schnell ich mich davon erholen kann. Also, wer möchte mir meine Unterzuckerungen abnehmen? Ich verzichte freiwillig und kostenlos, ab sofort!
Anstrengend: der Kampf gegen Unterzuckerungen
Mal ganz ehrlich – wer hat sich das ausgedacht? An manchen Tagen spüre ich eine leichte Unruhe in mir, sonst nichts. Ein Blick auf die Werte: sinkend. Ich esse schnell etwas und freue mich beinahe schon, dass ich die Unterzuckerung gespürt habe, bevor sie wirklich starke Symptome gezeigt hat. Nächster Tag: Ich spüre nichts, arbeite konzentriert, irgendwann alarmiert mich mein CGM-System, leider mal wieder relativ spät.
Mein Glukosewert ist bereits ganz schön tief – in letzter Zeit sind meine Sensoren nicht besonders zuverlässig, was nicht an meinen Einstellungen liegt! Der Wert sinkt weiter ab, ich trinke zügig etwas, esse hinterher eine Kleinigkeit, nur um dann noch ganze 20 Minuten lang die volle Breitseite der Unterzuckerungssymptome zu spüren: Zittern, Unruhe, eingeschränkte Sicht, kalter Schweiß überall, Konzentrationsstörungen, obwohl meine Zuckerwerte inzwischen schon wieder nach oben gehen. Anstrengend!
Unterschiedliche Symptome: Langweilig wird’s nie
Wie sich Unterzuckerungen anfühlen, hat bei mir oft auch damit zu tun, wie schnell der Blutzucker sinkt, in welcher Phase meines Zyklus ich bin, wie es mir sonst geht etc.; an anderen Tagen wiederum ist alles wirklich total auf den Kopf gestellt. Und über die Jahre haben sich die Symptome immer wieder verändert. Es darf ja auch nicht langweilig werden, hab’ ich recht?
Manchmal frustrieren mich „Hypos“, und das muss okay sein. Diabetes ist eine herausfordernde chronische Krankheit, die uns keinen Tag Urlaub zugesteht. Das Einzige, was ich tun kann, ist, zu versuchen, alles im Auge zu behalten und „Hypo-Helfer“ (Traubenzucker, Trinkpäckchen, Säfte etc.) immer griffbereit zu haben. Aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird die nächste nervige „Hypo“ kommen, und das gehört heute leider noch zum Leben mit Diabetes. Welchen Aspekt der Diabetestherapie wollt ihr am liebsten sofort loswerden?
Eure Tine
Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter icaneateverything.com sowie auf der Blood Sugar Lounge und schreibt regelmäßig in ihrer Diabetes-Journal-Kolumne „diabetes and the city“ über ihr Leben mit Diabetes in Berlin. |
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (9) Seite 36
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 23 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 17 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter 

Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig