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Eine Auswirkung der Corona-Krise ist, dass Menschen mit Diabetes aus Angst vor Ansteckung wichtige Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungstermine nicht mehr wahrnehmen. Aber auch ohne Covid-19-Pandemie gibt es in der Diabetologie Versäumnisse. Deshalb appellieren Diabetes-Verbände an die Politik: Vergesst uns nicht! Und setzt die schon 2018 zugesicherte Nationale Diabetesstrategie nun zügig um!
Über der Corona-Krise, die weiter unser aller Leben bestimmt, ist eines fast in Vergessenheit geraten: Mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes Typ 1 und 2. Mit stark steigender Tendenz: Täglich (!) erkranken mehr als 1500 Menschen neu an der chronischen Krankheit und jeder 5. Todesfall (!) in Deutschland hängt mit Diabetes zusammen.
Nach wie vor aber steht die Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie aus. Sie wurde im Koalitionsvertrag 2018 zugesichert. „Mit unserer 3. Aktion von www.diabetes-stimme.de wenden wir uns direkt an Gesundheitsminister Spahn und die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD mit der dringenden Bitte: „Vergesst uns nicht! Die Versorgung der Menschen mit Diabetes muss auch in Zukunft gesichert sein“ – darauf weist Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, gemeinsam mit den Partnern von Diabetes-Stimme hin.
Die Versorgung der Menschen mit Diabetes hat sich in den letzten Monaten in der Corona-Krise verschlechtert. Viele Betroffene nahmen und nehmen wichtige Arzttermine und Behandlungen nicht mehr wahr – aus Angst, sich mit dem Corona-Virus anzustecken. Die Notwendigkeit, Schulungen und Untersuchungen im Rahmen von strukturierten Behandlungsprogrammen (DMPs) wahrzunehmen, ist durch einen Beschluss des Gemeinsamen Bundes-Ausschusses zunächst ausgesetzt worden. Aber auch die internistischen Notfallambulanzen bleiben leer, die Zahl der deshalb unentdeckten Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt.
Eine Erleichterung ist zwar, dass seit kurzem digitale Schulungen abrechenbar sind – dennoch ist davon auszugehen, dass viele ältere Menschen immer noch auf analoge – oder eben keine Arzttermine setzen.
„Es wird höchste Zeit, dass die Diabetes-Versorgung in der neuen Corona-Normalität gewährleistet bleibt. Ein Zurück in Vor-Corona-Zeiten reicht hier aber nicht aus – denn die Liste der Versäumnisse für eine nachhaltige Diabetes-Versorgung ist lang und ihre Aufarbeitung war schon vor der Corona-Krise dringend geboten. Jetzt ist es an der Zeit, die nationale Diabetes-Strategie zügig umzusetzen“, fordert Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
„Für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes sind – gerade jetzt – die regelmäßigen Haus- oder Facharztbesuche und das Wahrnehmen der quartalsweisen DMP-Termine besonders wichtig. Bitte gehen Sie weiterhin zum Arzt, nehmen Sie Vorsorgetermine wahr und scheuen Sie im Zweifelsfall den Weg in die Notaufnahme nicht“, erneuert Dr. Klaus Warz (Co-Vorsitzender der Diabetiker Allianz, DA) seine Aufforderung an die Diabetikerinnen und Diabetiker, ihr Recht auf die notwendige gesundheitliche Versorgung in Anspruch zu nehmen.
Auf www.diabetes-stimme.de lädt die „Digitale Allianz Typ 2“, ein Zusammenschluss von 20 Diabetesorganisationen und Fachverlagen, Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen und Freunde, Risikopersonen und Interessierte dazu ein, mit einem Klick die Aktion zu unterstützen. „Lassen Sie uns gemeinsam unsere Diabetes-Stimme erheben und machen Sie mit!“, fordert Dr. Klaus Warz die Diabetes-Community zum Mitmachen auf.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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