- Aus der Community
Aus dem Leben mit einem Diabetiker-Warnhund – #6 Rote Karte – vom Platzverweis zur persönlichen Einladung
3 Minuten
Nachdem wir den Winter gut überstanden hatten, rückte der langersehnte Frühling in greifbare Nähe.
Als frischgebackene Weltmeisterin hatte ich auch einige Einladungen zu verschiedenen Diabetesveranstaltungen, um dort Vorträge zu halten, Interviews zu geben…
Für mich war klar, dass Candy mich bei diesen Auftritten begleiten würde. Nicht zuletzt, damit sie dem Publikum z.B. die Anzeige einer Hypoglykämie oder Übungen aus unserem Training demonstrieren kann.
Diabetes-Messe Münster 2012
Im März fand die Diabetes-Messe in Münster statt. Dort waren zum einen das Diabetiker-Zentrum aus Lüdenscheid, zum anderen auch DiabDogs mit einem Stand vertreten.
Diese wollte ich auf jeden Fall besuchen – hatte aber im Hinterkopf so meine Bedenken…
Candy war sehr neugierig, aufgeweckt, kontaktfreudig sämtlichen Menschen ihrer Umgebung gegenüber und das Kommando „Platz“ hatte in der praktischen Umsetzung zu dieser Zeit noch immer den Status „Plaaaaatzzz – und weg!!“ 😉
Erfreut war ich darüber, dass Candy keine Menschen zur Begrüßung angesprungen hat, nicht gebellt hat und mit ihrer Größe auch immer gut für mich zu händeln war – wenn sie dann doch mal in eine andere Richtung oder mit erhöhter Geschwindigkeit in eine andere Richtung wollte als ich.
Nach Absprache mit meinen Ausbildern von Candy war ich dann etwas entspannter und besuchte die erste Diabetesveranstaltung mit Candy gemeinsam.
Mein Plan war es, zügig mit ihr an die beiden o.g. Stände durchzustarten und dort dann zur Ruhe zu kommen. Utopischer Plan!!!!
Candy machte ihrem Namen alle Ehre… „Ach Gott, ist der süüüüüß!“ – „Hat der auch Zucker?“ – „Der hat Hunger!! Der ist ja viel zu dünn!“ – „Komm’ mal hier“ und „Komm’ mal da“… HILFE!!!!
Durchkämpfen durch die Besucher
Dann war irgendwann meine „Rettungsinsel“ in Sicht! Der Stand von DiabDogs mit unseren Ausbildern und ihren bereits ausgebildeten Hunden Tarka und Hailey.
Was soll ich sagen – der Stand war voller Besucher. Direkt gegenüber vom Stand war ein Vortragsraum in einer Art Glaskugel. Bei jedem neuen Vortrag entsprechend viel Trubel im Ein- und Ausgangsbereich…
Mein Hund kann bellen!!!
Von der Realität schnell eingeholt, war ich also bemüht, Candy irgendwie zu beschäftigen und ihre Aufmerksamkeit auf mich zu richten. Die erste halbe Stunde funktionierte das auch relativ gut. Multitasking ist sonst kein Problem für mich – aber Candy und Besucherfragen und -reaktionen gleichzeitig war dann doch zu viel für Frauchen.
Und dann machte Candy etwas, was sie zuvor noch nie getan hatte! Sie bellte. Und bellte – und bellte.
„Oh – du Armer!!“ – „Hast Du Hunger!“ – „Ja, komm’ mal her zu mir!“… Volle Aufmerksamkeit der uns umgebenden Besucher – für die Hundeerziehung genau das Gegenteil von dem, wie man sich verhalten sollte. Für Candy ein voller Erfolg – Bestätigung durch Aufmerksamkeit, wenn ich belle!! Super – also kräftig weiterbellen!
Wir ernteten nach wenigen Minuten die ersten bösen Blicke der Dame, die am Ein- und Ausgangsbereich der „Vortragskugel“ vom Veranstalter positioniert war.
Platzverweis
Zu meiner Begeisterung drehten ein paar Leute einer anderen Hundeschule jetzt ihre Runden an uns vorbei mit ihren ebenfalls ausgebildeten Hunden. Alle brav bei Fuß und freundlichen Blick auf uns gerichtet. Candy hat sich leider nicht von der Gelassenheit ihrer Kumpels anstecken lassen – im Gegenteil…
Kurz darauf wurde ich gebeten, den Raum mit meinem Hund zu verlassen.
Ich war zwar schon dabei, mich für einen Spaziergang nach draußen zu verabschieden – jetzt war allerdings ausgeschlossen, dass ich mit Candy gemeinsam wieder zurückkommen würde.
Beim Spazierengehen hat sich Candy sofort wieder beruhigt und wir haben das Messegelände erkundet.
Ich hab mich dann entschieden, Candy ins Auto zu bringen. Das kannte sie und konnte schon ohne Probleme alleine bleiben im Auto.
So konnte ich zumindest nochmal zurück und ein paar Gespräche führen. Gesagt – getan.
Grüne Wolken in meinem Auto
Als ich nach einer guten Stunde zurückkam zu meinem Auto, hab ich mich angeschlichen, weil ich einen Blick auf Candy werfen wollte, bevor sie mich sehen konnte.
Sie lag also brav auf der Rückbank. Umgeben von grünen Watte-Wolken! Die ganze Rückbank – voll!!! Oh NEIN!! Ich konnte in dem Moment nicht erkennen, was ihr zum Opfer gefallen war, und meine Befürchtung waren meine Autositze!!!
Zum Glück war es mal wieder „nur“ das Hundekissen, das mal wieder ausgeweidet wurde.
Es gab also noch so einiges zu tun, was das Hundetraining anging… Das hatte ich gelernt an diesem Tag. Candy hatte gelernt, dass, wenn sie laut bellt und Theater macht, sie ganz viel Aufmerksamkeit bekommt!!
Diabetes-Messe Münster 2015
Inzwischen ist Candy routiniert bei Veranstaltungen und meistert das super. Wir waren auch als Besucher die folgenden 2 Jahre in Münster – ohne rote Karte…
Jetzt freut es mich umso mehr, dass ich als Referentin eingeladen wurde, zwei Vorträge zu halten‚ und natürlich meinen Hund mitbringen sollte!
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 5 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig