Blutzuckerbingo ganz groß – Deutschland misst!

3 Minuten

Community-Beitrag
Blutzuckerbingo ganz groß – Deutschland misst!

Letzte Woche durfte ich wieder zu Gast sein bei der alljährlichen Diabetes Charity Gala, eine Veranstaltung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, bei der unter anderem auch jedes Jahr der Thomas-Fuchsberger-Preis für das beste ehrenamtliche Projekt vergeben wird. Irgendwie gehört es mittlerweile zu meinem Herbstritual, mir ein schönes Kleid für den Abend auszusuchen und mich auf die Verleihung des Preises zu freuen.

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Dieses Jahr fand die Gala zum ersten Mal im Tipi am Kanzleramt statt und was mich besonders gefreut hat: Viele bekannte Gesichter aus der Community waren vor Ort. Insgesamt war es ein toller Abend voller guter und inspirierender Gespräche in sehr guter Gesellschaft.

Ich möchte heute aber nur auf einen einzigen Punkt der Gala eingehen, der guten Sache wegen.

Direkt zu Beginn war Prof. Dr. Thomas Danne auf der Bühne und sprach mit Moderatorin Franziska Schenk über die große Dunkelziffer an nichtdiagnostizierten Diabetikern in Deutschland. Wusstet ihr, dass etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland Diabetes haben, ohne es zu wissen?

Etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes – ohne es zu wissen!

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Auch ich bin weit über vier Monate mit den Symptomen herumgelaufen, ohne es auch nur im Geringsten zu bemerken. Könnt ihr euch vorstellen, dass es Menschen gibt, die über Jahre mit einem nichtdiagnostizierten Diabetes durch die Welt gehen und was dies bei den einzelnen Personen anrichten kann?

Daneben gibt es in Deutschland außerdem noch rund 7 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes und etwa 300.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland, darunter auch viele Kinder. Und es werden mehr. Danne erwähnte die Kampagne „Deutschland misst! – Blutzuckerbingo“.

Die meisten Menschen kennen den Welt-Aids-Tag, aber was ist mit dem Weltdiabetestag?

Wir Menschen mit Diabetes sollten den Weltdiabetestag als Chance sehen, über unsere Krankheit zu sprechen, Stigmata zu beseitigen und die Gesellschaft über die verschiedenen Formen von Diabetes aufzuklären. Dass es unter uns insulinpflichtige Menschen mit Diabetes gibt, die sich für ihre Krankheit schämen und zum Messen und Spritzen auf die Toilette gehen, um eventuellen Nachteilen im sozialen und beruflichen Bereich oder Vorurteilen aus dem Weg zu gehen. Das sollte uns zu denken geben. Und natürlich spielen Ernährung und Bewegung eine Rolle bei der Entstehung eines Typ-2-Diabetes, trotzdem bedarf es einer gewissen genetischen Veranlagung – Schuldgefühle sollten fehl am Platz sein.

Blutzuckerbingo mal anders – Deutschland misst!

„Blutzuckerbingo – Deutschland misst!“ ist die Kampagne zum Weltdiabetestag. Sie ruft zum kollektiven Blutzuckermessen auf und möchte den Weltdiabetestag bekannter machen, über die verschiedenen Formen des Diabetes aufklären und helfen, präventiv gegen Typ-2-Diabetes vorzugehen. Am 14. November soll kollektiv Blutzucker gemessen werden. Den gemessenen Blutzuckerwert könnt ihr am Weltdiabetestag direkt über die Website eintragen und so helfen, an diesem Tag Deutschlands Blutzuckerwert-Durchschnitt zu ermitteln. Für jeden eingetragenen Wert spenden die Partner der Kampagne 1,- € an Kinderfreizeiten für Kinder mit Diabetes! Aber das war natürlich noch nicht alles! In Berlin wird am 14.11. um 14:11 Uhr zum gemeinsamen Blutzuckermessen am Brandenburger Tor aufgerufen – ein Messmob! Es sollen vor allem auch Menschen erreicht werden, die nicht unbedingt von ihrem Diabetesrisiko wissen oder vielleicht sogar einen undiagnostizierten Diabetes mit sich herumtragen. Gemeinsam informieren, aufklären und mithelfen ist die Devise für diesen Tag! Nur zusammen können wir viele Menschen erreichen und überzeugen, mitzumachen. Deshalb seid auch ihr alle aus der Community dazu aufgerufen, die Kampagne mit euren Freunden und eurer Familie zu teilen und mit möglichst vielen Menschen am 14.11. Blutzucker zu messen (Leute ohne Messgerät können dazu auch in die teilnehmende Apotheke vor Ort gehen), mit ihnen über Diabetes und seine Risiken zu sprechen, sie über die verschiedenen Formen von Diabetes aufzuklären und so gemeinsam den Weltdiabetestag bekannter zu machen! Lasst uns gemeinsam Vorurteile aus dem Weg schaffen, die Gesellschaft informieren und dabei noch Gutes tun und Spaß haben!

Ich bin gespannt, wie viel wir am 14. November gemeinsam erreichen!

Alle weiteren Infos zur Kampagne und wie ihr mitmachen könnt gibt es unter blutzuckerbingo.de!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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