- Behandlung
Diabetes-Typen: Es gibt nicht nur 2, sondern 5 verschiedene
3 Minuten
Viele Leute wissen nicht einmal, dass Typ-1- und Typ-2-Diabetes zwei unterschiedliche Erkrankungen sind. Dabei geht man in der Fachwelt mittlerweile sogar von fünf verschiedenen Diabetes-Typen aus. Hier erfährst Du mehr über die neue Einteilung – und warum sich mit ihr die Behandlung von Diabetes verbessern lässt.
Die meisten Menschen Diabetes kennen Fragen wie diese: „Hast du den schlimmen Diabetes, bei dem man spritzen muss?“ oder „Hast du als Kind etwa zu viel Zucker gegessen?“ Dass Diabetes nicht gleich Diabetes ist, wissen in der Regel nur Eingeweihte, die in ihrem näheren Umfeld bereits Kontakt zu Menschen mit Diabetes hatten. Fachleute unterschieden jahrzehntelang zwei verschiedene Diabetes-Typen: den autoimmunen Typ-1-Diabetes, bei dem das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört (früher oft ‚jugendlicher Diabetes‘ genannt, weil er meist in jüngeren Jahren auftritt), und den insulinresistenten Typ-2-Diabetes, bei dem die Zellen unempfindlich für das körpereigene Insulin werden (früher oft ‚Altersdiabetes‘ genannt, weil er vor allem ältere Menschen betraf).
Genauer hinsehen und Diabetes-Typen unterscheiden
Doch mit dieser starren Einteilung in zwei Diabetes-Typen fielen etliche Menschen mit Diabetes durch das Raster. Für Aufsehen sorgte in der Diabetesszene daher eine deutsche Studie aus dem Jahr 2019, die deutliche Hinweise auf verschiedene Subtypen der Stoffwechselerkrankung lieferte. Dabei untersuchten Forschende Menschen mit frisch diagnostiziertem Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes. Dabei entdeckten sie anhand verschiedener Stoffwechselmerkmale neue Muster, die für eine Einteilung in fünf statt zwei Diabetes-Typen sprechen. Die neue Einteilung verändert vor allem den Blick auf Typ-2-Diabetes.
Fünf neue Subgruppen des Diabetes bei Erwachsenen:
- Gruppe 1: SAID (Schwerer Autoimmun-Diabetes). Entspricht im Wesentlichen dem Typ-1-Diabetes und dem in späterem Lebensalter einsetzenden Diabetes-Typ LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Bei den Betroffenen lassen sich im Labor Antikörper gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse feststellen. Ihre Glukosewerte neigen zu starken Schwankungen, ihre Insulinproduktion ist gestört, sodass sie Insulin von außen zuführen müssen. (22% der Untersuchten)
- Gruppe 2: SIDD (Schwerer Insulin-defizienter Diabetes). Bei dieser neuen Subgruppe des Typ-2-Diabetes handelt es sich um Menschen mit hohen Langzeitzuckerwerten (HbA1c) und gestörter Insulinproduktion, deren Zellen nicht mehr so gut auf Insulin ansprechen wie die stoffwechselgesunder Menschen (moderate Insulinresistenz). Menschen mit SIDD sind besonders gefährdet, Folgeerkrankungen an den Augen (Retinopathie) und an den Nerven (diabetische Neuropathie) zu entwickeln. (3% der Untersuchten)
- Gruppe 3: SIRD (Schwerer Insulin-resistenter Diabetes). Auch dies ist eine neue Subgruppe des Typ-2-Diabetes, zu der Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) und schwerer Insulinresistenz zählen. Ihre Zellen sprechen kaum noch auf das körpereigene Insulin an. In dieser Gruppe kommt es besonders häufig zu Nierenschäden und einer nichtalkoholischen Fettleber. (11% der Untersuchten)
- Gruppe 4: MOD (milder Adipositas-assoziierter Diabetes). Zu dieser neuen Subgruppe des Typ-2-Diabetes zählen Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas), die bereits in relativ jungen Jahren ihre Diabetesdiagnose erhalten, aber keine starke Insulinresistenz entwickeln. Ihre Körperzellen reagieren also noch recht gut auf Insulin. Bei ihnen sind schwere Folgeerkrankungen seltener als bei SIRD und SIDD. (29% der Untersuchten)
- Gruppe 5: MARD (milder altersbedingter-Diabetes). Zu dieser neuen Subgruppe des Typ-2-Diabetes gehören die meisten Menschen mit Diabetes und zugleich auch die ältesten Patient:innen. Ihr Glukosestoffwechsel verhält sich ähnlich wie bei MOD. (35% der Untersuchten)
Neue Einteilung der Diabetes-Typen: besser vorbeugen und maßgeschneidert behandeln
Die neue Einteilung in fünf statt zwei Diabetes-Typen mag auf den ersten Blick zwar unnötig kompliziert aussehen. Doch tatsächlich könnte sie dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes künftig eine besonders zielgenaue Therapie erhalten. Immerhin weisen zwei der neu entdeckten Untergruppen ein höheres Risiko für Fettlebererkrankungen und Nervenschäden (Neuropathie) auf als die anderen drei Typen – und zwar bereits innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Man darf also auf bessere Strategien für die Vorbeugung (Prävention) und für die maßgeschneiderte Behandlung bei den jeweiligen Risikogruppen hoffen. Zugleich gibt es dank der neuen Einteilung auch für viele Menschen mit Typ-2-Diabetes Entwarnung, denn sie müssen sich um Folgeerkrankungen wie Schäden an Leber, Nieren, Augen oder Nerven deutlich weniger Sorgen machen als andere.
von Antje Thiel
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Wochen, 5 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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stephanie-haack postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.
LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!