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Schlechte Tage – einen ganzen Tag gar nicht messen – und dann?
3 Minuten
CN: Depression
Puh, heute möchte ich mit euch ein eher unangenehmes Thema bearbeiten und versuchen, Lösungswege zu erarbeiten. Für viele ist das sicher komplett unverständlich, aber ich möchte euch daran erinnern, dass wir alle anders mit dem Diabetes umgehen, anderes „Gepäck“ mit uns herumtragen und nicht immer alles leicht und einfach ist mit dem Diabetes im Alltag.

Es gibt diese Tage: keine Kohlenhydrate, kein Stress, kein Blutzuckermessen
Aber fangen wir vorne an. Jetzt aktuell in der Sommerhitze passiert es schon einmal, dass ich den ganzen Tag nur Wasser trinke, vielleicht mal einen Gurkensalat esse und abends ins Bett gehe und bemerke, dass ich kein einziges Mal meinen Blutzucker gemessen habe. Uff. Ja, das geht in der heutigen Zeit noch, denn ich laufe nicht immer mit einem Sensor an mir herum, der die ganze Sache simpler gestalten würde oder permanent piept, bis ich reagiere. Da geht so ein Tag ohne Messen schon einmal sehr schnell um. An einem solchen Tag, der ohne Kohlenhydrate vonstattengeht und an dem ich mich gut fühle, kann das, wenn nicht gerade der Zyklus seine Finger mit im Spiel hat und die Basalrate auch passt und nicht unbedingt Sport oder Stress anstehen, im Zweifel schon mal durchgehen. Ich möchte das an dieser Stelle ausdrücklich nicht empfehlen, sondern lediglich von meinen Erfahrungen berichten. Es gibt diese Tage.
Blutzuckerkontrolle als Selfcare
Es gibt aber auch noch andere Tage. Tage, an denen die Depression wieder so richtig kickt und ich mich den ganzen Tag zu Hause vergrabe und mich nicht um mich kümmere und deswegen auch nicht meinen Blutzucker kontrolliere. Das ist etwas anderes. An diesen Tagen ist Blutzuckerkontrolle für mich Selfcare, aber an diesen Tagen ist einfach überhaupt kein Platz für Selfcare, nicht mal ein kleines bisschen, nicht mal ausreichend zu trinken klappt an diesen Tagen. An dieser Stelle möchte ich nochmal ausdrücklich erwähnen, dass das hier meine eigenen Erfahrungen sind und ich das nicht empfehle, denn die Blutzuckerkontrolle ist ein wichtiges Mittel unserer Diabetestherapie, ohne sie geht einfach nichts. Dessen bin ich mir auch bewusst, und dennoch gibt es diese Tage. Aber auch sie gehen vorbei.

Was kann ich tun?
Zunächst einmal versuche ich, mir an diesen Tagen nicht noch ein größeres schlechtes Gewissen zu machen, als ich es sowieso schon habe. Denn das verstärkt alles andere noch viel mehr. Ich versuche, mir eine Pause von Diabetes-Social-Media zu geben, von all den schönen Bildern und vermeintlich disziplinierten Menschen mit Diabetes da draußen, die (so lässt es Social Media zumindest manchmal vermuten, aber natürlich weiß ich es eigentlich besser) wohl nie solche Tage haben. Und dann versuche ich, mich aktiv wieder an die Selfcare heranzutasten. Mache Dinge, die mir selbst guttun. Das können jedes Mal neue Dinge sein, aber es muss langsam vorangehen, ich kann mich nicht dazu zwingen. Und am nächsten Tag ist es oft auch schon besser, ich messe wieder gelegentlich und komme langsam wieder in die Routine. Was genau mich zurückholt, kann ich nie genau sagen. Nur eines möchte ich an dieser Stelle nochmal betonen: Es bringt nichts, sich ein schlechtes Gewissen zu machen.
Diabetes ist ein unbezahlter Fulltimejob und in schlechten Zeiten braucht das Gehirn manchmal eine Auszeit (zumindest bei mir) und die nimmt es sich dann einfach, irgendwie. Bei mir ist das anscheinend ein Tag Urlaub vom Messen. Natürlich muss ich trotzdem aufmerksam sein und versuchen, auf meinen Körper zu hören. Natürlich birgt das Risiken. Natürlich ist das nicht vorbildlich. Aber am Ende sind wir alle nur Menschen.
Offenheit und Erfahrungsaustausch
Wie geht es euch bei diesem Thema? Habt ihr Erfahrungen mit Depression und den Auswirkungen darauf auf euch selbst? Passiert es bei euch ab und an, dass ihr das Messen vergesst oder mental und körperlich nicht in der Lage seid, zu messen und euch um euch zu kümmern? Lasst uns offen darüber sprechen, denn Diabetes ist nicht immer nur Happiness.
Auch Antje schrieb bereits über Diabetes und Depressionen: Diabetes und Depression – ein Teufelskreis!
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 8 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?