- Behandlung
Statt in den Müll: Helfen Sie mit noch haltbarem Insulin!
3 Minuten
Wohin mit überschüssigem Insulin, wenn man beispielsweise auf ein anderes Insulin umgestellt wurde? Der Verein „Insulin zum Leben“ sammelt für arme Diabetiker in Schwellenländern seit 2003 noch ungeöffnetes, haltbares Insulin, das ansonsten meist auf dem Müll gelandet wäre.
Beim diesjährigen EASD-Kongress 2016 (European Association for the Study of Diabetes) im September in München war auch Insulin zum Leben mit einem Stand im Association Village vertreten, zusammen mit ca. 50 Diabetesverbänden aus überwiegend europäischen Ländern. Wie schon oft bei Kongressen fiel mir wieder auf, dass Besucher einen kurzen Blick auf den Stand werfen und Insulin zum Leben zwar lesen, aber vorbeigehen, weil sie glauben, es verstanden zu haben.
Beim Nachfragen kann zum Beispiel folgendes Gespräch entstehen, egal ob auf Deutsch oder Englisch:
Ich: Kennen Sie “Insulin zum Leben”?
Besucher: Ja klar! Man braucht Insulin zum Leben, wenn man insulinabhängig ist. Sonst würde man sterben.
Ich: Wissen Sie, dass es in Deutschland eine Sammelstelle gibt, an die man Insulin schicken kann, das man nicht mehr benötigt, wenn man beispielsweise auf ein anderes Insulin umgestellt wurde?
Besucher: Nein.
Ich: Die Sammelstelle ist “Insulin zum Leben”.
Besucher: Das wusste ich nicht. Das ist ja eine tolle, sinnvolle Sache. Wenn ich das früher gewusst hätte. Vor kurzem habe ich Insulin weggeworfen, noch haltbar und ungeöffnet, nachdem es weder der Apotheker noch der Arzt zurückgenommen hat.
Nun, liebe Diabetes-Journal-Leser, das ist sehr schade. Obwohl Insulin zum Leben seit 2003 aktiv Insulin in Deutschland sammelt für arme Diabetiker in Schwellenländern, ca. 200.000 Flyer verschickt wurden, eine Internetseite existiert, auf vielen Kongressen informiert wurde, wissen immer noch viel zu wenige Menschen, dass es uns gibt: sowohl Betroffene als auch Profis.
Viel zu viel wertvolles, ungeöffnetes, haltbares Insulin landet auf dem Müll. Damit könnte zahllosen Diabetikern geholfen werden, die zu arm sind, um sich das lebensrettende Insulin zu kaufen. Eine Krankenversicherung ist in den Schwellenländern für die Armen kein Thema.
Flyer an den Mann!
Helfen Sie bitte mit, uns bekannter zu machen. Erzählen Sie allen von der Insulin-Sammelstelle, bringen Sie unsere Flyer gezielt in Ihrem Umfeld “an den Mann”: Arzt, Diabetesberater, Apotheker, Pflegeheim, Selbsthilfegruppe, lokale Zeitung usw. Man findet uns leicht im Internet: www.insulin-zum-leben.de
Und jetzt das Gute …
- Im letzten Jahr erhielten wir ungefähr 1 200 Zusendungen mit wertvollem Insulin und Hilfsmitteln.
- Jeden Monat verlassen ca. 20 Päckchen und Pakete unser Lager, adressiert an unsere sieben festen Partner in 6 Ländern: Demokratische Republik Kongo, Gambia, Ruanda, und Uganda in Afrika, Bolivien und Peru in Lateinamerika.
- Die verschickten Hilfspakete beinhalten Insulin und Hilfsmittel im sagenhaften Wert von 500 000 € pro Jahr.
- Mit dem Insulin können ungefähr 500 Menschen ein Jahr am Leben erhalten werden.
- Wieder konnten zwei Diabetesschulungscamps im Kongo und in Ruanda finanziell unterstützt und 150 jugendliche Diabetiker glücklich gemacht werden.
Danke!
Mein Dank gilt allen Menschen, die uns bereits unterstützen
- durch Zusendungen von Insulin und Hilfsmitteln,
- durch das Verteilen der Flyer,
- durch die so wichtigen Geldspenden für Transportkosten und Schulungscamps.
Ein besonderer Dank geht an die Geschäftsführerin Sylvia Weimer-Hartmann des Unternehmens Biokanol Pharma GmbH für die kostenlose Überlassung des Lagerraumes und ihrem Personal für das ganztägige/-jährige Annehmen der Zusendungen an “Insulin zum Leben”.
Insulin- und Hilfsmittelspenden …
… mindestens noch 4 Monate haltbar, bitte freigemacht an das Insulinlager schicken:
Insulin zum Leben
c/o Biokanol Pharma GmbH
Kehler Straße 7, 76437 Rastatt
Tipp: Insulin aus dem Kühlschrank nehmen, verpacken und so zur Post bringen, dass es noch am selben Tag bei der Post wieder rausgeht. Dann ist es am nächsten Tag bei uns wieder im Kühlschrank.
Geldspenden sind willkommen auf dem Spendenkonto:
BdKJ e. V. “Insulin zum Leben”,
Volksbank Hameln-Stadthagen eG,
IBAN: DE20254621600670320801
Der BdKJ ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.
Informationen erhalten Sie unter:
www.insulin-zum-leben.de
E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de
bei Bedarf Telefon: 0 72 22/20 09 72
von Heidi Schmidt-Schmidebach
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (12) Seite 40-41
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig