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Creme, Shampoo oder Make-up gehören für die meisten zur Pflege-Grundausstattung. Immer mehr Verbraucher wünschen sich dabei Produkte, die nicht in Zusammenhang mit Tieren stehen und keine tierischen Bestandteile enthalten.
Der Markt für Naturkosmetik und naturnahe Beauty-Produkte boomt. Laut Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kaufte im Jahr 2015 jeder fünfte Erwachsene in Deutschland Pflege aus diesem Segment. Die Branche freut sich über wachsende Umsätze in Milliardenhöhe. Seit geraumer Zeit steht nicht nur zertifizierte Naturkosmetik in der Verbrauchergunst weit oben, sondern Produkte, die völlig ohne eine Berührung mit Tieren hergestellt sind – also vegan.
Lebte 2015 etwa 1 Prozent der Deutschen vegan, sind es nach Angaben des Marktforschungsinstituts Skopos mittlerweile 1,3 Mio. Menschen, was 1,6 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmacht. Vegan ist dabei eine Lebenseinstellung. Dazu gehört bei den meisten nicht nur der völlige Verzicht auf tierische Bestandteile bei Essen, Kleidung und Accessoires, sondern auch bei der Kosmetik.
Generell sind seit März 2013 alle Tierversuche im Bereich Kosmetika und die Vermarktung solcher Produkte in Europa verboten. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass alle Beauty-Produkte gleichzeitig vegan sind. “Was ist denn an einer Creme nicht vegan”, mag sich manch einer fragen. Und kann man bei Naturkosmetik davon ausgehen, dass wenigstens hier alles vegan ist?
Wer denkt, in Naturkosmetik sind ohnehin nur Blüten und Blätter, der irrt. Ingredienzen wie Honig, Bienenwachs oder Milch dürfen Bestandteile in Natur- und konventioneller Kosmetik sein – und damit ist ein Produkt dann nicht vegan. Allerdings haben manche Inhaltsstoffe sehr gute pflegende Eigenschaften und lassen sich meist nur sehr schwer durch vegane Alternativen ersetzen. Das ist beispielsweise bei Lippenstift auf Naturkosmetikbasis der Fall: Hier bedienen sich Hersteller gern des Bienenwachses – es hat pflegende Eigenschaften und sorgt für eine gute Konsistenz.
Neben Milch und Honig gibt es in Naturkosmetik-Lippenstiften oft den roten Farbstoff Karmin. Er wird zwar aus Schildläusen gewonnen, ist aber dennoch ein natürlicherer Stoff im Vergleich zu künstlichen Farbstoffen aus konventionell hergestellten Produkten. Etwa 60 bis 80 Prozent der zertifizierten Naturkosmetik ist dann tatsächlich doch vegan. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, findet auf Produkten entsprechende Hinweise, zum Beispiel als “Vegan Siegel” oder “Vegan Society” – zum Wohl von Mensch und Tier.
von Kirsten Metternich von Wolff
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (7) Seite 45
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