Radprofi Oliver Behringer: „Nie aufgeben!“

3 Minuten

© Team Novo Nordisk
Radprofi Oliver Behringer: „Nie aufgeben!“

Oliver Behringer (25) ist Radrennfahrer. Im Alter von 11 Jahren bekam er Typ-1-Diabetes. Über sein bewegtes Leben berichtete er auf der digitalen Veranstaltung „Leben mit Diabetes – (k)eine Frage der Zeit“ des Unternehmens Novo Nordisk. Dabei ging es auch um die Diabetesversorgung heute sowie um das Jubiläum „100 Jahre Insulin“.

„Man sollte nie aufgeben. Mit modernen Therapien und Technologien ist eigentlich nichts unmöglich. Und wenn es manchmal nicht auf dem normalen Weg geht, dann finde Deinen eigenen, nutze die anderen, nutze das Team.“ Das sagt der Schweizer Oliver Behringer.

„Finde Deinen eigenen Weg – nutze das Team!“

Der dies sagt, muss es wissen – Behringer ist Profi-Radsportler im Team Novo Nordisk. Jedes Mitglied dieses professionellen Radsport-Teams hat Typ-1-Diabetes (wir berichteten mehrfach). Den Diabetes bekam Oliver mit 11 Jahren, schon zuvor war er Radsportler, er blieb dabei – wobei seine Ärzte damals „nicht unbedingt begeistert waren vom Sporttreiben“ und auch gar nicht genau wussten, was Oliver mit Sporttreiben überhaupt meinte.

„Ich selbst habe ziemlich schnell einen guten Umgang mit dem Diabetes gefunden“ – und letztlich auch einen Arzt, der ihn sehr unterstützte. Der Sport helfe ihm dabei, seinen Diabetes zu kontrollieren. Seine eigene Erfahrung zeigt ihm: „Wenn man Sport macht, lässt sich der Blutzucker sogar leichter stabilisieren.“ Das gelte nicht nur für den Profisport, sagt er und macht anderen Betroffenen Mut: „Das Wichtigste ist, nie aufzugeben. Wenn es gelingt, den Diabetes gut zu managen, dann ist nichts unmöglich.“

Nicht anders als andere Diabetiker …

Essen und Trinken berechnen, Training einplanen, Diabetesmanagement: Er mache eigentlich nicht besonders viel anders als andere Diabetiker, sagt Oliver, „aber klar: Viele Erfahrungen sammeln für Extremsituationen – das mache ich schon!“ Und wie jeder andere habe auch er schlechte Tage. Sport ist für ihn nicht nur als Profi wichtig, vielmehr sieht er Sport allgemein als wichtig an für seine Gesundheit: „Ich könnte mir auch nicht vorstellen, nach meiner Karriere einfach keinen Sport mehr zu machen.“

Zum Insulin-Jubiläum (1921/22 bis 2021/22) sagte er: „100 Jahre sind eine gar nicht so lange Zeit, wenn man bedenkt, wie sich die Diabetesbehandlung in dieser Zeit weiterentwickelt hat“, so Behringer. Was ist für ihn persönlich die größte Errungenschaft? „Für mich persönlich war es vor allem der technologische Fortschritt, der das Diabetesmanagement verbessert hat, zusammen mit immer besseren und physiologischeren Insulinen.“

Bahnbrechende Innovationen bis heute!

Vor 100 Jahren wurde Diabetes behandelbar, ein Jahrhundert bahnbrechender Innovationen begann. Insulin ist zentraler Bestandteil auch der modernen Typ-1- und Typ-2-Diabetes-Therapie – und wird heute ergänzt durch Diabetestechnologie, weitere innovative Medikamente, Injektionshilfen. Referent Dr. Dieter Burchert (Mainz): „Die heutige Diabetesbehandlung hat eine unglaublich große Facettenvielfalt“, so der Experte bei dem von Novo Nordisk unterstützten Livestream.

Auch er sieht, dass mit Diabetes sehr vieles möglich ist – aber auch: „Nicht alle sind Profis wie Oliver Behringer, die ihre Erkrankung auf Hochleistungssportniveau selbst managen.“ Wichtig seien eine frühe und rechtzeitige Diagnose sowie eine gute und vertrauensvolle Begleitung im weiteren Krankheitsverlauf. Judith Krämer von der Deutschen Diabetes-Hilfe –Menschen mit Diabetes (DDH-M) sagt: „Wir sind alle in der Pflicht.“ Selbsthilfegruppen seien für Menschen mit Diabetes zentrale Anlaufstelle für ihre Sorgen und Nöte.

Radprofi Oliver Behringer (rechts) hat schnell einen guten Umgang mit dem Typ-1-Diabetes gefunden – „und wie jeder andere auch schlechte Tage“. Dr. Dieter Burchert (Mitte) sieht die „Facettenvielfalt der Diabetesbehandlung“. Judith Krämer (links): „Wir sind alle in der Pflicht!“

Sie wünscht sich mehr Anerkennung der Leistung bei der Ärzteschaft und: „Am meisten wünsche ich mir, dass Kinder mit Typ-1-Diabetes irgendwann einen ganz normalen und unbeschwerten Schul- oder Kindergartenalltag haben, ohne Unterschiede und Einschränkungen.“ Für ältere Patient/innen liegt ihr vor allem eines am Herzen: „Dass sie auch in einem Seniorenheim gut versorgt sind und im Alter nicht den Lohn eines langjährigen Selbstmanagements verlieren.“


Quelle: Novo Nordisk | Redaktion

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (6) Seite 12-13

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst

Von tierischen Extrakten zu Insulin‑Analoga: In dieser Podcast-Folge beschreibt Prof. Dr. Thomas Forst den Weg von der lebensrettenden Insulin-Entdeckung vor einem Jahrhundert hin zu den modernen Insulin-Therapien sowie zu neuen medikamentösen Optionen bei Typ‑2‑Diabetes.
Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst | Foto: zVg

2 Minuten

Jeder Dritte erkrankt an Gürtelrose: Vorsorge für Ältere und chronisch Kranke besonders wichtig

Gürtelrose wird vom Windpocken-Virus ausgelöst. Sie kann von einem Ausschlag, aber auch langwierigen Nervenschmerzen begleitet sein und die Lebensqualität stark mindern. Die STIKO empfiehlt daher besonders Älteren und chronisch Kranken zur Vorsorge eine Impfung.
Jeder Dritte erkrankt an Gürtelrose: Vorsorge für Ältere und chronisch Kranke besonders wichtig | Foto: Publicis China / Publicis UK – ASSET-242627

3 Minuten

Anzeige

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

Verbände