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Nonie blickt’s: Extrawurst – die Fünf in Musik
3 Minuten
Als Nonie eine Fünf in Musik schreibt, überrascht sie nicht nur mit Ehrlichkeit und Eigeninitiative – sondern auch mit einer besonderen Idee für den Klassenzusammenhalt: einer echten Extrawurst für ihre Kritikerin.
„Mama, kannst Du Dir bitte in den Kalender eintragen, dass ich am Dienstag nächste Woche eine Extrawurst mit in die Schule nehmen möchte?“ Nonie schaut mich mit verschmitztem Blick erwartungsvoll an. Natürlich frage ich erstaunt nach: „Aber Du nimmst doch nie Wurst aufs Brot mit? Warum denn nun plötzlich nächsten Dienstag und dann auch noch extra viel?“
Sie grinst: „Mama, hör doch mal richtig zu. Nicht extra viel Wurst aufs Brot, sondern eine echte Extrawurst. Aber jetzt setz’ Dich bitte erstmal hin“, sie macht eine kurze Pause, atmet tief ein und aus, bevor sie weiterspricht. „Ich hab’ ’ne Fünf in Musik geschrieben.“
Eine Fünf, ein Unterzucker – und kein Platz für Sonderrechte
Ihre große Schwester, die gerade zur Tür hineinkommt, wirft etwas ungläubig und schnippisch ein: „Wie geht denn das? Hast Du die Blätter leer gelassen, oder was?“ Nonie rollt mit den Augen und ich setze mich jetzt wirklich erst einmal hin. „Nee“, antwortet sie patzig, „dann wär’s ja ’ne Sechs geworden.“ Bevor ich zu Worte komme, erklärt Nonie mir von sich aus: „Ich konnte mich null konzentrieren an dem Tag. Weißt Du noch, da hatte ich einen Unterzucker.“
„Aber“, erwidere ich, „Du weißt doch, dass Du dann mehr Zeit bekommst, damit Du Dich in Ruhe kümmern kannst.“ „Ja, aber ich wollte es trotzdem probieren. Wollte keine Extrazeit. Wollte das eben so machen wie die anderen, ohne Sonderrechte, aber das hat wohl nicht ganz geklappt.“ Nun schaut sie traurig drein und ich nehme sie in den Arm.
„Aber, Mama, ich bin ja noch nicht fertig.“ Jetzt schmunzele ich und bin sehr gespannt, was nun kommt. „Ich bin dann heute nach dem Musikunterricht zu meiner Lehrerin gegangen und habe ihr erklärt, wie es zu der Fünf kam und dass es wohl doch besser gewesen wäre, die Zeit hintendran zu hängen. Und sie hat total toll reagiert.“
Ich schaue sie neugierig fragend an. „Weißt Du, Mama, und übrigens stand fast die gesamte Klasse hinter mir, als ich da hingegangen bin. Das war ein schönes Gefühl. Auf jeden Fall haben meine Lehrerin und ich vereinbart, dass ich nächsten Dienstag ein Referat halten darf und deshalb die Fünf nicht zählt.“ „Wohoo, das hast Du echt toll selbst geregelt, wow“, ich gebe ihr ein High Five, „Und worüber?“ „Mozarts Leben.“ „Na, das bekommen wir hin. Ich war ja vor Kurzem erst in Mozarts Geburtshaus mit Omi. Vielleicht kann ich ein paar Fotos beisteuern“, schlage ich vor.
Selbstvertrauen, Rückhalt – und ein Deal mit der Lehrerin
Nonie ist einverstanden und kommt nun auf die Extrawurst zurück: „Und weißt Du, heute im Musikunterricht war da auch die Evelyn, meine Klassenkameradin. Die hat das total aufgeregt, dass ich mal wieder ‚eine Extrawurst bekomme‘. So nannte sie es. Und deshalb bringe ich ihr am Dienstag eine echte Extrawurst mit und schenke sie ihr, damit sie auch mal etwas extra bekommt.“ „Eine schöne Idee“, schließe ich dieses Gespräch ab, „ich schaue mal, was ich Leckeres finden kann beim Einkaufen.
Und vielleicht legen wir noch einen Deiner Hypo-Snacks obendrauf, denn das ist ja in ihren Augen vielleicht auch eine Extrawurst.“ Nonie strahlt – „mission completed“ – und zieht fröhlich von dannen.

Die elfjährige Nonie hat seit 2019 Typ-1-Diabetes. Ihre Mama Maren Sturny und sie meistern den Alltag als Team. Nonie lernt viel über ihren Diabetes und zieht auch gerne einmal ihre eigenen Schlussfolgerungen. Hin und wieder lässt sie Freunde oder die Familie an ihren Erkenntnissen teilhaben.
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2023; 11 (1) Seite 30
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 13 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 7 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 7 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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