- Aus der Community
Nonie blickt’s: Keine Daten … echt jetzt? Mama chill‘ doch mal!
3 Minuten
Kein Signal, keine Werte – für eine Mama mit Follow-App der pure Stress. Doch Nonie zeigt eindrucksvoll, wie sie mit Technik, Selbstvertrauen und Körpergefühl ihren Diabetes meistert. Und Mama? Lernt, loszulassen – Stück für Stück.
Dabei hat sie doch WLAN und 5G. Was wenn…? Wir telefonieren. “Es ist prima hier und das Essen erst!” “Was gibt’s denn so?” Ich versuche, die Alarmstufe Rot in meinem Kopf zu überspielen. “Naja, es gibt halt, was uns Kindern Spaß macht: Pizza – so lecker, ehrlich -, und gestern sogar selbstgemachte Burger mit einer Hammer Sauce,” schwärmt Nonie.
“Hmm,” denke ich bei mir, “den Burger konnte ich in der Follow App gar nicht entdecken. Es scheint noch Zeichen und Wunder zu geben.” Aber ich behalte das für mich – coole Mama und so. Außerdem betreut meine Schwester sie regelmäßig. Zudem habe ich auch noch im Ohr, wie eine Bekannte mit Typ-1-Diabetes mir erzählte, dass sie es zuhause als unglaublich nervig empfand, wenn ihre Mutter morgens oder nach der Schule als erstes ohne “Wie geht es Dir?” gleich mit Diabetesthemen anfing.
Zwischen Pizza, Bastelspaß und Bauchgefühl: Vertrauen statt Kontrolle
Ich höre mir also noch ein wenig den unbeschwerten Bericht von Nonies Wochenendabenteuer bei ihrer Cousine an und erfahre, wie sie durch die Zimmer toben, Häschen aus Klopapierrollen basteln und im Garten helfen. Einen Satz kann ich mir zum Abschluss allerdings doch nicht verkneifen: “Aber hör bitte in dich hinein, gerade wenn Du selbst mal keine Werte zum Ablesen hast. Du weißt schon.”
Ich lege auf. Jetzt kommen auch die Daten wieder. Halleluja. Aber, oh Schreck, ich greife gleich wieder zum Hörer. “Mein Engel, Dein Blutzucker ist im Sinkflug. Hast Du das gesehen?” “Es geht mir gut, Mama, ehrlich. Ich habe ja schon in mich hineingehorcht. Da ist aber alles normal. Ich denke mal, die Pumpe hat das im Griff. Chill Du mal in Deinem Sessel mit Deinem Buch. Du sagst doch immer, dass es bestimmt schon Staub angesetzt hat.”
Ich lächele. Der Sessel und das Buch haben mich in letzter Zeit wirklich selten gesehen. Und ist es nicht ein bisschen wie auf die Wetter-App schauen und sehen, dass es regnen wird, aber der Blick aus dem Fenster zeigt, dass der Wind die Wolken wegtreibt? Die Technik unterstützt uns, ersetzt aber nicht unsere eigene Wahrnehmung.
Selbstmanagement mit System – und ein bisschen loslassen lernen
Als Nonie zurück ist, stelle ich ihr die Burgerfrage: “Wie hast Du das hinbekommen?” Mit stolzer Brust erwidert sie: “Naja, also als die Werte zwei Stunden nach dem Burger noch ein bisschen hoch waren, habe ich die Pumpe gefragt, was sie machen würde und die vorgeschlagene Korrektur gespritzt. Ganz allein. Und an dem Nachmittag nach dem Pizzaessen sind wir durch die Zimmer getobt. Ich glaube, das hat ganz gut gepasst zusammen mit dem Sportmodus.”
Ihre Reflektion und Selbständigkeit, unterstützt durch die Technik, beeindrucken mich. Und ich glaube, ich habe einmal mehr erkannt, dass kontrolliertes Laufenlassen ein guter Weg sein kann, denn auf diese Weise konnte sich Nonie ganz allein und ohne, dass ich gleich hineingrätsche, mit ihrem Diabetes arrangieren.
Abends beim Ins-Bett-Bringen kommt sie ganz nah an mich heran und flüstert: “Aber ich find‘s auch klasse, dass wir jetzt zusammen sind und Du mir wieder mit dem Diabetes hilfst, denn dann kann ich etwas mehr chillen, auch wenn ich keine Bücher mit Staub drauf habe.”

Die elfjährige Nonie hat seit 2019 Typ-1-Diabetes. Ihre Mama Maren Sturny und sie meistern den Alltag als Team. Nonie lernt viel über ihren Diabetes und zieht auch gerne einmal ihre eigenen Schlussfolgerungen. Hin und wieder lässt sie Freunde oder die Familie an ihren Erkenntnissen teilhaben.
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2023; 11 (3) Seite 30
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aktuelles
Druckfrisch: die Themen im Diabetes-Anker 11/2025
4 Minuten
- Technik
Jetzt mitmachen: Umfrage zum Digitalisierungs- und Technologie-Report (dt-report) 2026 gestartet
3 Minuten
Keine Kommentare
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 14 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 5 Stunden, 15 Minuten
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
-
-
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
-
moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
-
-
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
-
lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
-
connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 9 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
-

