- Ernährung
Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate: das Energie-Versorger-Trio
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Mit jedem Bissen sind sie inklusive – Kalorien. Wie viel Energie jeweils in einem Lebensmittel oder einer Speise enthalten ist, hängt davon ab, wie viel Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate drinstecken. Das Trio ist wichtig für den Körper, jeder Nährstoff hat seine Daseinsberechtigung und erfüllt verschiedene Aufgaben im Organismus. Entscheidend für die Gesundheit ist ein ausgewogenes Mengenverhältnis des Energie-Versorger-Trios.
Ohne Energie und damit verbunden Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate wäre kein Leben möglich. Teils sind die Nährstoffe in Verruf geraten: als Dickmacher, zu wenig sättigend oder wenn sie vorwiegend aus negativen Begleitstoffen bestehen.
Es kommt wie bei vielen Dingen auch hier auf die jeweilige Menge an. Dabei enthalten 1 Gramm Eiweiß und 1 Gramm Kohlenhydrate jeweils 4 Kilokalorien, 1 Gramm Fett 9 Kilokalorien. Auf einen der drei Nährstoffe weitestgehend zu verzichten, wäre für die Gesundheit jedoch wenig förderlich.
Energie-Versorger: Wie viel darf es täglich sein?
Eiweiß
- 0,8 Gramm pro Kilogramm Köpergewicht
- ab 65 Jahren: 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht
- im Schnitt täglich 50 bis 70 Gramm
Fett
- 30 Prozent der täglichen Energiemenge
- Frauen täglich ca. 60 Gramm
- Männer täglich ca. 80 Gramm
Kohlenhydrate
- 40 bis 50 Prozent der täglichen Energiemenge
- abhängig auch von der individuellen Diabetestherapie
Eiweiß: ein wichtiger Zell-Baustein
Eiweiße (Proteine) stehen seit einigen Jahren, gerade wenn es ums Abnehmen und die Sättigung geht, besonders im Fokus. Wichtig sind sie als universeller Baustoff für Organe, Muskeln und das Blut. Außerdem spielen sie bei der Bildung von Enzymen, Hormonen oder als Bestandteil der Antikörper für die Immunabwehr eine zentrale Rolle. Da Körperzellen rund um die Uhr und lebenslang erneuert werden, ist es lebenswichtig, täglich Eiweiß zu essen.
Proteine bestehen aus verschiedenen Bausteinen, die Aminosäuren heißen. Davon sind neun essenziell. Das heißt, der Organismus ist darauf angewiesen, sie täglich über eiweißhaltige Lebensmittel zu bekommen. Denn selbst herstellen kann er sie nicht.
Rezept-Ideen mit den Energie-Versorgern Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate

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Pflanzliche und tierisch gute Eiweiß-Kombinationen
Eiweißhaltige Lebensmittel aus dem tierischen Bereich können besonders gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Allerdings sind pflanzliche Eiweiß-Quellen meist gesünder. Sie liefern zusätzlich Ballaststoffe, die sättigen, der Verdauung und einem gemäßigten Blutzuckerverlauf guttun.
Bei der Kombination aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß werden die Nährstoffe besonders gut vom Körper aufgenommen. Das wären zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Käse, Hülsenfrucht-Eintopf mit Reis, Kartoffeln oder Nudeln, Kartoffeln oder Pasta mit Ei, Pellkartoffeln mit Quark.
Pflanzliche und tierische Eiweiß-Quellen
- Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen
- Brot, am besten in den Vollkorn-Varianten
- Getreideflocken wie kernige Haferflocken, Vollkornflocken, Quinoa, Couscous
Kartoffeln, Reis, Wildreis - Nudeln, besonders in der Vollkorn-Variante
- Soja, Tofu, Tempeh, Fleisch-Ersatz auf Sojabasis (TVP: Textured Vegetable Protein)
- Milch und Milchprodukte – je fettärmer, desto eiweißreicher
- Fleisch, Fisch, Geflügel
- Eier
Thermofunktion durch Fett
Der kalorienreichste Stoff aus der Nahrung ist wichtig, damit die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K verwertet werden können. Eine gesunde Fettschicht ummantelt die Organe als Schutz vor Druck und Stößen. Außerdem bildet das Unterhautfettgewebe eine isolierende Schicht und schützt so vor Kälte.
Zu behaupten, Fett mache fett, ist nicht ganz richtig. Denn besonders ungesättigte Fettsäuren, allen voran Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, kann der Körper nicht selbst produzieren. Deshalb muss er sie über die Nahrung erhalten. Hier bieten sich Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja-, Oliven-, Raps-, Walnuss- und Leinöl an – ebenso wie Hering, Makrele, Thunfisch oder Lachs. Diese besonderen Fettsäuren wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel im Blut aus.
Weniger gesundheitsfreundlich sind dagegen gesättigte Fette. Ein großer Anteil im Essen fördert erhöhte Blutfettspiegel und schadet der Herzgesundheit.
Tipps zum Umgang mit Fetten
- pflanzliche Fette und Öle bevorzugen; je flüssiger ein Fett, desto höher sein Gehalt an gesunden, ungesättigten Fettsäuren
- fettreiche Fische zweimal pro Woche essen
- fettbewusst zubereiten: Garen, Dämpfen, Dünsten, Backen, Frittieren in der Heißluft-Fritteuse
- Frittierfette und Kokosfett meiden
- sparsam mit tierischem Fett wie Sahne, Schmalz, Eigelb, Speck, fettem Fleisch, Wurst, Käse, Frittiertem und stark verarbeiteten Produkten umgehen
- fertige Produkte bevorzugt fettarm wählen
Kohlenhydrate sind Sattmacher
Im Grunde sind sie der wichtigste Energielieferant. Würden Kohlenhydrate fehlen, käme es zur Unterzuckerung. Denn ohne Kohlenhydrate könnte keine Zelle und kein Muskel im Körper arbeiten. Je nachdem, welche Kohlenhydrate gegessen werden, sättigen sie gut. Und auch der Blutzuckerverlauf ist abhängig von Menge und Qualität der gegessenen Kohlenhydrate. Deshalb ist es wichtig und sinnvoll zu wissen, welche kohlenhydrathaltigen Lebensmittel lecker und auch gesund sind.
Da sie den Blutzucker beeinflussen, spielen sie bei Diabetes eine zentrale Rolle. Zur leichteren Einschätzung kohlenhydrathaltiger Lebensmittel gibt es Kohlenhydrat-Austausch-Tabellen. Hier sind Lebensmittel mit ihrem Kohlenhydratgehalt von 10 Gramm (KE) oder 12 Gramm (BE) anrechnungspflichtiger Kohlenhydrate gelistet. Nahezu alle pflanzlichen Lebensmittel sowie Milch- und Milchprodukte enthalten blutzuckerwirksame Kohlenhydrate.
Neben gesunden Kohlenhydraten (siehe Kasten) gibt es solche, die blitzschnell ins Blut wandern: zum Beispiel Zucker, süße Getränke, Weißbrot, Fruchtgummi, Bonbons oder Sorbet und Fruchteis. Reinen Zucker braucht kein Mensch zum Leben, viel wichtiger sind Lebensmittel, die neben Kohlenhydraten auch Ballaststoffe enthalten. Sie helfen aktiv dabei, dass enthaltene Kohlenhydrate langsamer ans Blut abgegeben werden.
Geeignete Kohlenhydrate bei Diabetes
- Hülsenfrüchte
- Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis – besonders in der Vollkorn-Version
- stärkereiches wie dicke Bohnen, Kartoffeln, Süßkartoffeln
- frisches Obst wie Beerenfrüchte, Äpfel, Orangen, Kiwi usw.
- Milch und Milchprodukte ohne Zuckerzusatz
Video: „Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate: Was man über das Energie-Versorger-Trio wissen sollte“
Diabetes-Anker-Redakteurin Kirsten Metternich von Wolff erklärt in diesem Video, welche Lebensmittel im Hinblick auf Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sinnvoll sind und welche nicht:
von Kirsten Metternich von Wolff
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (5) Seite 24-26
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