Feiertagsköstlichkeiten

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Feiertagsköstlichkeiten

Meist endet das Jahr mit kulinarischen Höhepunkten. Ob Adventskaffee und -feiern, Nikolaus, Weihnachten, Silvester oder einfach nur der Übergang ins neue Jahr: Es wird gekocht und gebacken. Wer Diabetes hat, macht sich vor dem festlichen Ereignis meist ein paar Gedanken mehr, plant etwas mehr als andere. Unsere Tipps und Rezepte für ein köstliches und passendes Festmahl können Ihnen dabei helfen.

“An Weihnachten wird immer so viel gegessen, da nehme ich regelmäßig zu!”

“Meine Blutzuckerwerte geraten an den Feiertagen jedes Mal aus dem Ruder.”

“An Neujahr ist der Waagezeiger nach rechts gewandert, und ich bekomme die Kilos einfach nicht mehr runter …”

Vielleicht kennen Sie das? Die meisten Menschen freuen sich darauf, zwischen den Jahren mehr Zeit für Familie, Freunde und natürlich die eine oder andere Leckerei zu haben; doch die Aufwärtsspirale des Gewichts passiert weniger im Advent als vielmehr von Januar bis November! Aber an den Feiertagen fällt es vielen bewusster auf, dass es mehr zu essen gibt.

Tatsächlich sind häufig Portionen zu groß, es wird zu viel nebenbei gesnackt und unbewusst genascht – übers ganze Jahr hinweg! Das führt meist zum Kiloplus. Viele Menschen steigen selten auf die Körperwaage, und zu Jahresbeginn ist es dann wieder so weit, gefolgt vom pfundigen Erwachen. Ein Sündenbock ist schnell gefunden: Schlemmen an den Feiertagen.

Die kleinen Kalorienfeinde aus dem Kühlschrank

Ein Stück Käse vor dem Fernseher, eine Scheibe Wurst oder ein Würstchen auf der Hand, ein paar Nüsse oder ein gekochtes Ei für unterwegs: Das alles hat zwar keine direkte Wirkung auf den Blutzuckerspiegel, aber aufs Gewicht. Denn ganz gleich, ob Nüsse, Käse oder Wurst: Alle enthalten Fett und auch Eiweiß. Hier kommt es auf die Menge an, die tagtäglich zu den Hauptmahlzeiten on top gesnackt wird. Das ist besonders wichtig für Typ-2-Diabetiker. Bei den meisten ist eine Normalisierung ihres Körpergewichts ein wichtiger Therapiebestandteil.

Doch auch für Menschen mit Typ-1-Diabetes, die ein paar Pfunde zu viel haben, lohnt sich zu prüfen, wie viele solcher Naschereien zum Alltag gehören. Es ist schon sehr verlockend, wenn beim Öffnen der Kühlschranktür so manches Kalorienbündel zum Greifen nahe bereitliegt. Tipp: Packen Sie Wurst, Käse und Co in fest verschließbare Dosen und lagern sie nicht direkt auf Augenhöhe im Kühlschrank.

Wenn die pikante Knabberlust naht

Wer beispielsweise abends nach der letzten Hauptmahlzeit immer wieder in die Snackfalle tappt, kann sich selbst davon ablenken: nur kleine Portionen im Kühlschrank lagern, auf Augenhöhe beispielsweise Snackgemüse bereitlegen; auch Kirschtomaten (Tomaten immer bei Zimmertemperatur aufbewahren) überbrücken die Lust auf etwas zum Kauen.

Statt Kartoffelchips bieten Drogeriemärkte zum Beispiel Rote-Bete-, Paprika-, Tomaten- oder Wirsingchips. Achten Sie darauf, dass diese nicht frittiert sind; das lässt sich in der Zutatenliste erkennen. Passende Produkte sind frei von Ölen und Fetten jeglicher Art.

Auch eine Tasse Bouillon kann den Heißhunger auf pikante Knabbereien drosseln. Wer beispielsweise über das Jahr hinweg darauf achtet, eher fett- und kalorienfreundlich zu knabbern, wird beim Schlemmen an den Festtagen nicht zwangsläufig zunehmen.

Alternativen für Freunde süßer Snacks

Pralinen, Schokolade, Eis, Plätzchen, Gummibärchen – wer Süß mag, kann hier kaum widerstehen. Nur leider wird damit das tägliche Fett- und Kalorienkonto meist deutlich überschritten. Hinzu kommt, dass die meisten Süßigkeiten so überzuckert sind, dass sie den Blutzucker deutlich erhöhen und auch nicht vor einer Gewichtszunahme haltmachen.

Wenn schon Schokolade, dann am besten in kleiner Menge. Abgepackte Riegel und einzeln verpackte Pralinen bieten sich an. Außerdem kann ein persönliches Limit helfen, standhaft zu bleiben: beispielsweise in der Woche ein Stück, am Wochenende zwei.

Fruchtgummi und Gummibärchen sind Blutzuckerbooster und eignen sich bei einer Unterzuckerung; als herkömmliche Nascherei sind sie bei Diabetes nicht empfehlenswert.

Wer gern Eis genießt, kann das Eis auch selbst machen. Schnell, einfach, lecker, von Kalorien und Kohlenhydraten her überschaubar ist es, Tiefkühlfrüchte wie Beeren oder Mango ohne Zusätze etwas antauen zu lassen, in ein hohes Gefäß zu geben, etwas Magerquark und einen Schuss kohlensäurehaltiges Mineralwasser oder Magermilchjoghurt sowie etwas flüssigen Süßstoff dazuzugeben. Mit einem Passierstab sämig pürieren – schon ist cremiges Blitzeis fertig.

Bei Plätzchen und Kuchen empfiehlt es sich, selbst zu backen. Dazu finden Sie im Diabetes-Journal über das Jahr hinweg Rezeptideen. Auch hier lohnt sich, die persönliche Menge vorab festzulegen: also beispielsweise ein Stück Kuchen oder zwei Kekse.

Wer gern Schokolade mag, kann sich einen kalorienfreundlichen Kakao zaubern. Dazu eignen sich fettarme Milch, ungesüßte Soja-, Mandel- oder Reismilch. Kokosmilch ist fettreicher und kann mit etwas Wasser verdünnt werden, ohne an Geschmack zu verlieren. Die Flüssigkeit erhitzen, Kakaopulver einrühren und mit etwas Flüssigsüßstoff süßen!

Bewusst genießen … und nicht einfach so nebenbei essen

Ganz gleich, ob an den bevorstehenden Festtagen oder im restlichen Jahr: Es gibt immer wieder Situationen, in denen mehr gegessen wird als üblich. Wer Insulin spritzt, sollte seine Dosis entsprechend anpassen. Wer lediglich auf Kalorien und Gewicht achtet, reduziert im Anschluss seine Mengen an Kalorienreichem. Damit kein unnötiges Magenknurren aufkommt, erhöhen Sie Gemüse und Salatportionen.

Für ein gutes Gefühl, Gewicht und Blutzucker in Balance hilft es, sich täglich mehr zu bewegen: zum Beispiel bei jedem Wetter eine halbe Stunde spazieren gehen und die Dinge des Alltags zu Fuß erledigen. Wer dazu seine Portionen nicht zu üppig wählt, regelmäßig Gemüse und Salat isst, tut einiges dafür, dass Gewicht und Blutzucker im Einklang bleiben. Dann können Ihnen die kommenden Feiertage in Sachen Gewicht nichts anhaben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim bewussten Genießen und regelmäßigen Bewegen.

Das große Weihnachtsmenü 2016
Es ist gute Tradition, dass Sie in der Dezember-Ausgabe des Diabetes-Journals das große Weihnachts-Menü finden. Verwöhnen Sie Ihren Gaumen mit Rote-Bete-Suppe, Seeteufel im Gemüsebett mit Polenta-Schnitten und einem süßen, schokoladigen Ausklang.

von Kirsten Metternich
Diätassistentin DKL, DGE
Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf
Tel.: 0 22 34/91 65 41, Fax: 0 22 34/91 65 42
E-Mail: info@metternich24.de

Internet: www.metternich24.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (12) Seite 80-83

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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