- Ernährung
Gewicht, Zucker, Alkohol: Was beim Essen für eine gesunde Leber wichtig ist
4 Minuten
Als größtes und wichtigstes Stoffwechsel-Organ braucht die Leber Pflege, damit auf Dauer alles reibungslos funktioniert. Eine Reihe von Faktoren wie Übergewicht, ungesundes Essen und Trinken sowie Giftstoffe wie Alkohol hinterlassen Spuren. Worauf kommt es für eine gesunde Leber an?
Die Leber ist etwa 1,5 bis 1,8 Kilogramm schwer und ein echtes Wunderwerk. Als Entgiftungs-Zentrale filtert sie Stoffe wie Alkohol, Gifte und Abfallprodukte aus dem Blut und macht diese für den Organismus unschädlich. Unzählige weitere Funktionen im menschlichen Körper können nur reibungslos funktionieren, wenn die Leber intakt ist.
So spielt sie eine Rolle beim Verwerten von Glukose, Fett, Eiweiß und Vitaminen. Diese nimmt sie aus dem Blut über die Pfortader auf. Dann werden die Nährstoffe um- oder abgebaut und verwertet. Dazu filtert die Leber täglich rund 2000 Liter Blut – eine Herkules-Aufgabe. Außerdem kann sie Nährstoffe, die nicht unmittelbar gebraucht werden, speichern und diese bei Bedarf dem Körper zur Verfügung stellen. Dazu gehören zum Beispiel Vitamine und Fette.
Unterzuckerungen – die Leber hilft mit Glukose
Auch Zucker speichert die Leber und zwar in Form von Glykogen. Dieser Zucker-Speicher hilft Menschen mit Diabetes zum Beispiel bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie). Denn wenn der Blutzucker niedrig und nicht genügend Glukose im Blut vorhanden ist, kann die Leber Glykogen zu Traubenzucker (Glukose) umbauen und direkt ans Blut abgeben. Passiert das nachts, kann der morgendliche Glukosewert ungewöhnlich hoch sein, da die Leber unter Umständen mehr Glukose freisetzt, als in der Situation eigentlich gebraucht wird.
Verhindern lassen sich nächtliche Unterzuckerungen beispielsweise durch eine Spätmahlzeit, die neben Kohlenhydraten Eiweiß, Fett und bestenfalls Ballaststoffe enthält. Statt eines Stücks Obst zur Spätmahlzeit eignet sich deshalb besser Obst in Kombination mit Quark, Skyr oder Naturjoghurt und ein paar Nüssen.
Die besten Tipps zum Essen für eine gesunde Leber
Darüber freut sich die Leber:
- Essen Sie täglich drei Portionen frisches Gemüse und/oder Salat. Tiefkühl-Produkte ohne Zusätze sind auch möglich. Gemüse mit Bitterstoffen wie Radicchio, Chicoree, Rucola, Artischocken, Rosenkohl, Fenchel, Wirsing, Brokkoli und Grünkohl sind besonders gut für eine gesunde Leber.
- Sauer eingelegtes Gemüse wie Sauerkraut, Essig-Gurken oder Kimchi sind ideal. Achten Sie bei Essig-Gemüse darauf, dass es nicht mit Zucker eingelegt ist. Informationen gibt es in der Zutatenliste und der Nährwert-Analyse auf der Packung.
- Genießen Sie täglich zwei Portionen frische oder Tiefkühl-Früchte ohne Zusätze. Optimal sind alle Sorten an Beerenobst.
- Greifen Sie täglich zu Kernigem: Vollkorngetreide, Vollkornbrot, Hülsenfrüchte.
- Wählen Sie fettbewusst: fettarme Milch und Milchprodukte sowie Käse und Wurst.
- Genießen Sie weißes Fleisch von Geflügel und Fisch.
- Essen Sie öfter vegetarisch.
- Frisch Gekochtes ist eine Wohltat für die Leber. Viele passende und leckere Rezepte finden Sie jeden Monat hier im Diabetes-Journal.
- Verwenden Sie pflanzliche Fette wie Margarine und Öl und essen Sie täglich eine kleine Handvoll Nüsse ohne Zusätze.
- Trinken Sie Getränke ohne Alkohol und/oder Zucker.

Foto: ryanking999 – stock.adobe.com
Zusätzlich wichtig bei einer nicht alkoholischen Fettleber:
- Körpergewicht langfristig gesund reduzieren
- regelmäßige Bewegung im Alltag
- zusätzlich zwei- bis dreimal pro Woche Sport
- Formula-Drinks auf Eiweiß-Basis zur effektiven Gewichtsabnahme; hier empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Diabetes-Team
- keine verarbeiteten Produkte mit Fruchtzucker
Die 5 Feinde einer gesunden Leber:
- Fertigprodukte und hoch verarbeitete
- Lebensmittel
- gehärtete Fette
- Produkte aus Weißmehl
- Zucker und zuckerreiche Lebensmittel
- Alkohol als Getränk und in Speisen
Die Leber – ein Tausendsassa
Ganz gleich, ob schädliche Stoffe, die von außen in den Körper gelangen, wie Alkohol oder Medikamente, oder im Körper entstehen: Die Leber entgiftet den Organismus. Beispielsweise wandelt sie giftiges Ammoniak in unbedenklichen Harnstoff. Sie bildet Eiweiß sowie Gerinnungsfaktoren, die bei Verletzungen eine zentrale Rolle spielen.
Außerdem produziert sie Gallenflüssigkeit, die bei der Verdauung nötig ist und auch ein Großteil der körpereigenen Cholesterin-Produktion findet in der Leber statt. In der Schwangerschaft ist sie eine Zeitlang für die Blutbildung des Fötus zuständig. Sie ist also ein wahrer Tausendsassa im Körper und hat eine tragende Rolle bei zahlreichen Funktionen. Es bleibt die Frage: Was ist wichtig, um sie so lange es geht gesund und leistungsfähig zu halten?
Essen für eine gesunde Leber
So, wie sich Sport und Alltagsbewegung positiv auf den gesamten Körper auswirken, ist es auch beim abwechslungsreichen und bewussten Essen und Trinken. Eine Wohltat für die Leber ist es, wenn Sie so oft es geht frisch und selbst Gekochtes essen. Denn Fertiggerichte und hoch verarbeitete Produkte sind reich an ungesunden Fetten. Reichlich enthalten sind außerdem schnell ins Blut aufnehmbare Kohlenhydrate und Salz. Oft sind sie auch versehen mit einer Fülle an künstlichen Zusatzstoffen. All das ist Schwerstarbeit für die Leber.
Rezept-Ideen für die Lebergesundheit:
Weitere Rezepte:
➤ Pfannkuchen mit Beerencreme
➤ Rezept für Nudeln mit Artischocken und Thunfisch
Praktisch bedeutet lebergesundes Essen täglich frisches Gemüse und Salat sowie zwei Portionen Frischobst, bevorzugt wasserreiche Früchte wie Beerenobst. Dazu gehören fettarme Milch und Milchprodukte oder vegane, zuckerfreie Alternativen mit Zusatz von Kalzium. Bei tierischen Produkten sind weißes Fleisch von Geflügel und Fisch gesünder und sinnvoller als sämtliche Erzeugnisse von Rind, Schwein, Lamm oder Wild. Und wenn es rotes Fleisch und rote Wurst sein soll, dann am besten die fettarme Variante.
Täglich Vollkorn-Produkte wie Haferflocken, Vollkornbrot und Hülsenfrüchte zu essen, ist auch sinnvoll. Bei Fetten geben Sie Pflanzenfetten wie Raps-, Sonnenblumen-, Maiskeim- und Olivenöl sowie Pflanzenmargarine den Vorzug. Konsumieren Sie Butter, Sahne und Co nur selten und in kleiner Menge. Und täglich eine kleine Handvoll Nüsse (20 bis 30 Gramm) ohne Salz oder andere Zusätze ist ideal. Trinken Sie anstelle von Säften, zuckerhaltigen Getränken und Alkohol Wasser, ungesüßten Tee sowie bis zu einem halben Liter Kaffee oder schwarzen/grünen Tee.
„Gesund essen – was ist das überhaupt?“
In diesem Video erklärt Kirsten Metternich von Wolff, worauf es dabei ankommt:
Was ist eine nicht alkoholische Fettleber?
Neben einer durch Alkohol-Missbrauch verursachten Fettleber gibt es die nicht alkoholische Fettleber-Erkrankung, fachsprachlich auch MASLD (aus dem Englischen: Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease) oder MASH (Metabolic Dysfunction-associated Steatohepatitis) genannt. Hierbei kommt es zur Ansammlung von überschüssigem Fett in der Leber, auch ohne Alkohol-Konsum. Genetische Faktoren, Übergewicht, Typ-2-Diabetes, ein insgesamt bewegungsarmer und ungesunder Lebensstil zählen zu den Haupt-Risikofaktoren für das Entstehen solch einer Fettleber. Ein weiterer Risikofaktor sind erhöhte Blutfettwerte, also Cholesterin und/oder Triglyzeride (Neutralfette).
Was beim Essen und dem Lebensstil sinnvoll ist, lesen Sie im folgenden Kasten. So viel sei schon mal verraten: Eine Fettleber lässt sich durch bewusstes Essen „entfetten“. Und das allein schon ist doch eine lohnende Motivation, etwas für eine gesunde Leber zu tun.
von Kirsten Metternich von Wolff
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2024; 72 (9) Seite 74-77
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Tag, 22 Stunden
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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