In Corona-Zeiten: Wie feiern Sie Weihnachten?

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© Kirchheim/Bernhard Kölsch
In Corona-Zeiten: Wie feiern Sie Weihnachten?

Dieses Jahr ist einiges anders als üblich. Doch warum Trübsal blasen? Nutzen Sie die Chance, Feierlichkeiten mal ein bisschen anders anzugehen. Denn der Stress, den sich viele Menschen jedes Jahr in der Weihnachtszeit machen, ist alles andere als besinnlich. Wie genau aber kann alles etwas entspannter ablaufen? Vielleicht finden Sie dazu hier den einen oder anderen Tipp …

Viele verbringen in diesem Jahr die Festtage zu Hause, es wird überwiegend in der eigenen Küche gekocht, und Reisen in ferne Länder werden in die Zukunft verschoben. So schwierig diese Zeit für alle Menschen ist, so wichtig ist es, sich besonders an den Feiertagen etwas Gutes zu tun. Ganz gleich, ob mit der Familie, allein oder zu zweit: Kochen Sie frisch.

Lassen Sie sich von unserem Weihnachtsmenü inspirieren (siehe Rezept-Kasten). Nehmen Sie sich Zeit zum Gemüseschnippeln oder für ein etwas aufwendigeres Menü. Machen Sie es sich gemütlich und decken Sie Ihre Tafel mit Kerzen, Blumen, Servietten und z. B. etwas weihnachtlicher Dekoration. Das tut der Seele gut, und das Essen schmeckt gleich doppelt lecker.

Fünf Tipps für eine entspannte Weihnachtszeit

Sie planen detailliert, was es an den Festtagen zu essen gibt? Dann planen Sie doch noch ein bisschen weiter und überlegen Sie, wie Blutzucker und Gewicht in Balance bleiben können, obwohl in der Weihnachtszeit fast immer mehr gegessen wird als üblich. Unsere 5 Tipps dazu sind nicht schwer umzusetzen – und leicht einzuplanen:

  • Gibt es an den drei Festtagen jeweils ein üppiges Menü, können die anderen Mahlzeiten des Tages kleiner ausfallen.
  • Um eine Gewichtszunahme in der gesamten Advents- und Weihnachtszeit zu umgehen, bieten sich regelmäßige Bewegung und ein paar Extra-Einheiten Sport an. Davon profitiert auch Ihr Blutzucker.
  • Studien zeigen, dass insbesondere in der Adventszeit Intervallfasten helfen kann, nicht zuzunehmen.
  • Kochen Sie frisch, so haben Sie es in der Hand, wie viel Fett und wie viele Kohlenhydrate – und damit verbunden Energie – im Essen stecken.
  • Zu jedem Menü sollte es unbedingt Gemüse und/oder frischen Salat geben.

Fünf Menschen verraten, wie sie Weihnachten feiern

Was kommt an den Festtagen auf den Tisch? Welche Traditionen gehören jeweils dazu? Das wollten wir von Menschen wissen, die sich persönlich oder beruflich mit dem Diabetes beschäftigen.


Prof. Dr. Thomas Haak – Diabetologe und Diabetes-Journal-Chefredakteur

„An den Festtagen gibt es unser traditionelles 3-Gänge-­Menü. Dazu essen wir als Vorspeise einen frischen Salat mit Tomaten und Mozzarella. Zum Hauptgang gibt es Rinderfilet mit Kartoffeln. Der Nachtisch ist mein Highlight: eine sehr leckere Marzipancreme. Wir stoßen mit einem Glas Sekt auf die Feiertage an. Zum Essen gibt es einen guten Rotwein und nach dem Dessert noch einen Espresso. Meine Tochter Nathalie kocht die Sauce zum Rindfleisch. Sie ist eine echte Saucenspezialistin. Die Sauce ist jedes Jahr wieder ein Traum und schmeckt einfach nur köstlich.“


Tine Trommer – Autorin der „diabetes and the city“-Beiträge im Diabetes-Journal und Typ-1-Diabetikerin

„Üblicherweise plane ich im Voraus ein ausladendes 3-Gänge-Menü. Und das ist jedes Jahr anders. Mal gibt es etwas mit Fisch, mal ein besonderes Gemüse oder ein raffiniertes Dessert. Am ersten und zweiten Weihnachtstag verputzen wir dann die Reste, die an Heiligabend übriggeblieben sind. Da ich von der Menge her reichlich koche, reicht es locker für die restlichen Festtage. Oft zaubere ich aus den Resten aber auch ein neues Gericht. Da lasse ich meiner Fantasie freien Lauf. Denn ich entwickle auch in meinem Job Rezepte. Wichtig ist mir dabei vor allem Saisonalität, es kann klassisch werden, aber auch ausgefallen.“


Lutz Goeke – Diabetes-Journal-­Leser und Vater einer Tochter mit Typ-1-Diabetes

„Aus meiner Familie haben wir die Tradition übernommen, nach der Bescherung am Heiligen Abend ein kaltes Buffet aufzutischen. Dank unserer Möglichkeiten, im nahen Belgien einzukaufen, ist es etwas anders als zu der Zeit, als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Seit etwa vier Jahren hat unser Sohn Hanns die Luftoberhoheit für das Buffet und lässt sich da nicht hineinreden. Okay, seine Schwester Edna hat ein gewisses Mitspracherecht. Und Edna fragt uns im Vorfeld, worauf wir besonders Appetit haben. Unser Buffet ist jedes Jahr wieder ein großes Fest mit viel Freude für uns.“


Helene Jeromin – Diabetes-Journal-Leserin und Typ-2-Diabetikerin

„Früher gab es an Heiligabend Karpfen blau. Inzwischen wurde diese Tradition durch eine leckere Fischplatte mit Häppchen, z. B. mit geräuchertem Lachs und Aal, Krebsfleisch, Forellen-Kaviar, sowie eine Suppe mit Jakobsmuscheln ersetzt. Am ersten Weihnachtstag gibt es Wild mit einer leckeren Schokoladen­sauce, Rotkohl und Semmelknödeln. Die Knödel bereite ich schon einige Tage vorher frisch zu und friere sie ein, damit ich an den Festtagen weniger Arbeit habe. Wir verreisen aber auch gern an den Festtagen. Dieses Jahr verbringen wir Weihnachten zu Hause, das war auch schon vor Corona so geplant.“


Laura Karasek – Typ-1-Diabetikerin, ­Moderatorin, Autorin und Juristin

„Wir essen an Heiligabend immer Fondue mit Brühe. Dazu gibt es dann verschiedene Sorten Fleisch und Gemüse, die wir aufspießen und in der Brühe garen. So kann sich jeder aussuchen, worauf er Lust hat und was er gern mag. Wenn wir gegessen haben, gibt es Gesellschaftsspiele. Wir spielen alles Mögliche, zum Beispiel Tabu, Besserwisser oder das Fremdwörterspiel. Da wird es laut, lustig und lebhaft – und das liebe ich.“


Fakt ist, dass trotz der außergewöhnlichen Umstände in der Corona-Pandemie Weihachten und lieb gewonnene Bräuche auch jetzt so gut wie möglich beibehalten werden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen entspannte und schöne Festtage. Und: Bleiben Sie gesund.


von Kirsten Metternich von Wolff

Avatar von diabetes-anker

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (12) Seite 74-76

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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