Reis

4 Minuten

Reis

Mehrere Tausend Sorten Reis gibt es weltweit. Doch die Auswahl hierzulande beschränkt sich in der Regel auf rund zehn Sorten. Reis ist ein Universal-Talent, wenn es darum geht, Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Zugleich ist er ein Lieferant von Kohlenhydraten und hat damit Auswirkungen auf die Blutzuckerwerte.

Milchreis, Hühnerfrikassee mit Reis oder Reis-Salat – typische Gerichte, bei denen in der heimischen Küche Reis eine bedeutende Rolle spielt. Wurden in den 1970er- und 80er-Jahren im Schnitt 2 Kilogramm Reis pro Person im Jahr gegessen, sind es heute knapp 7 Kilogramm. Grund dafür ist die größere Auswahl an internationalen Rezepten und Gerichten, bei denen Reis dazugehört: zum Beispiel Sushi, süße Reis-Bällchen, asiatische Gerichte mit Reis und natürlich das aus Italien stammende Risotto. Es lohnt sich, öfter mal ein neues Gericht mit Reis auszuprobieren. Denn ihn einfach nur als farblose Kohlenhydrat-Beilage zu betrachten, wäre viel zu schade.

Vollkornreis und weißer Reis – was ist besser?

Reis ist leicht verdaulich und insgesamt sehr gut verträglich. Dazu ist er glutenfrei und für Menschen mit Zöliakie/Sprue eine sinnvolle Alternative zu herkömmlicher Pasta, die von Natur aus Gluten enthält. Ganz gleich, ob Vollkorn-, Milch-, polierter oder parboiled Reis: Alle Sorten enthalten fast kein Fett. Ihr Gehalt an Eiweiß liegt bei etwa 6 bis 7 Gramm in 100 Gramm. Der Löwenanteil im Reis sind Kohlenhydrate: 100 Gramm trockener, ungekochter Natur- oder Vollkornreis enthalten 74 Gramm Kohlenhydrate und 2 Gramm Ballaststoffe. Parboiled oder polierter Reis enthält im Schnitt 3 Gramm Kohlenhydrate mehr in 100 Gramm im Vergleich zu Vollkornreis und etwa 0,6 Gramm weniger Ballaststoffe als dieser. Wer weißen Reis aufgrund seines Geschmacks und seiner Konsistenz bevorzugt, isst nicht sehr viel weniger Ballaststoffe als bei Vollkornreis. Damit das Reis-Gericht sättigt und Ballaststoffe liefert, empfiehlt es sich, dazu Gemüse oder Salat zu essen. Einen leckeren Vorschlag für eine schnelle Reis-Pfanne finden Sie in unseren Rezepten auf den Folgeseiten. Mineralien sind in Reis einige enthalten: Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen. Hier schneidet Vollkornreis besser ab als weiße Sorten. Parboiled Reis ist etwas reicher an Mineralstoffen als Rundkorn- oder Milchreis, da enthaltene Vitalstoffe aus der Silberhaut unter Dampf und Wärme in den Reiskern gepresst werden. Beim Genuss von Reis gibt es dazu Vitamine wie Niacin, Vitamin B1 und B6.

So wird die Reis-Portion größer

Ganz gleich, welche Sorte Reis auf den Teller kommt: Der Blutzucker wird darauf reagieren. Sich also allein durch Reis satt zu essen, wäre der falsche Weg. Damit die Reis-Portion nicht zu klein ausfällt, lässt sie sich vergrößern, zum Beispiel, indem sie mit Gemüse kombiniert wird. Dazu können Sie Zucchini oder Möhren fein oder grob reiben oder gelbe, grüne oder rote Paprika in Würfel schneiden und zehn Minuten vor Ende der Garzeit zum Reis geben und mitkochen. Pikant wird er durch Zwiebeln. Dazu halbieren Sie pro Portion Reis eine Zwiebel, schneiden sie in dünne Ringe und kochen sie ebenfalls zehn Minuten vor Ende der Garzeit mit. Cremig mit mediterraner Note schmeckt Reis, wenn bei zwei Portionen eine kleine Dose stückige Tomaten mitgekocht wird. Oder Sie schneiden frische Tomaten in kleine Stücke und kochen diese im Reis mit. Und schon ist eine kleine Reis-Portion doppelt so groß, wie wenn der Reis ohne alles gekocht wird. Etwas Farbe bekommt Reis, wenn ins Kochwasser ein Esslöffel mildes Paprika-Pulver (edelsüß) oder ein Esslöffel Curry-Pulver kommt. Gekochter Reis lässt sich auch mit frischen, gehackten Kräutern mischen, wie glatter Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum.

Drinks, Papier und Co: Reis-Produkte

Mittlerweile werden verschiedene Produkte auf Basis von Reis hergestellt und in Supermärkten, Bio-Läden, Drogeriemärkten und asiatischen Lebensmittelgeschäften angeboten, zum Beispiel Reisdrinks als vegane Alternative zu Kuhmilch. Dazu wird entspelzter Naturreis mit reichlich Wasser gekocht, bis ein Brei entsteht. Dieser wird mit Enzymen versetzt, die eine Fermentation in Gang bringen. Anschließend presst man die Flüssigkeit durch einen Filter und versetzt sie mit Zusätzen wie Öl, Kakao oder Zucker. Wenn Sie sich für einen Reisdrink entscheiden, wählen Sie ungesüßte Produkte. Informationen über die Inhaltsstoffe finden Sie in der Zutatenliste und Nährwert-Analyse auf der Verpackung. Ungesüßte Reisdrinks enthalten, im Vergleich zu ungesüßten Mandel- oder Sojadrinks, Kohlenhydrate, die den Blutzucker beeinflussen können. Im Schnitt sind in 100 Milliliter Reisdrink 10 Gramm Kohlenhydrate enthalten.

Bekannt und beliebt sind Reiswaffeln und Reiskräcker. Allerdings sind sie vor einiger Zeit aufgrund ihres Gehalts an Arsen in die Diskussion geraten. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Reis zwar zu essen, allerdings nicht ausschließlich, sondern im Wechsel mit anderen kohlenhydrathaltigen Getreiden wie Couscous, Quinoa, Hirse oder Amaranth. Aus der asiatischen Küche sind zudem Reisblätter oder essbares Reispapier beliebt. Diese runden, hauchdünnen, leicht biegsamen Platten werden in Wasser eingeweicht und sind dann elastisch wie ein Fensterleder. Anschließend werden sie zum Beispiel mit Gemüse-Streifen, Garnelen oder Hähnchen gefüllt und mit asiatischen S0ßen gewürzt. Diese Blätter bestehen aus Stärke und Reismehl. Ein Blatt wiegt im Schnitt 8 bis 10 Gramm und liefert 6 bis 8 Gramm Kohlenhydrate. Reis ist also weit mehr als nur eine sättigende Beilage aus Kohlenhydraten.

Reis – ein schmackhaftes Lebensmittel
  • Für eine Portion Reis kalkuliert man 50 bis 80 Gramm trockenen Reis. Die Portion lässt sich mit Gemüse vergrößern.
  • Statt Salz können Sie ins Wasser zum Reiskochen etwas gekörnte Gemüsebrühe geben. So schmeckt der Reis direkt pikanter.
  • Reis wird auf der Welt seit etwa 7000 Jahren gegessen. In Asien ist er so wichtig wie bei uns das Brot.
Koch- und Küchen-Tipps zu Reis
Reis ist nicht gleich Reis. Deshalb bedarf es unterschiedlicher Mengen an Flüssigkeit und auch seine Gar-Zeiten sind verschieden. Egal, welchen Reis Sie verwenden: Dunkel und trocken gelagert ist er praktisch unbegrenzt haltbar. Deshalb empfiehlt es sich, ihn nach dem Kauf aus der Tüte oder Schachtel direkt in eine fest verschließbare Dose zu füllen. Lagern Sie ihn am besten trocken und dunkel, also im Schrank. Gelb verfärbte Körner sind verschimmelt. Zeigen sich im Reis dunkle Körnchen, ist er von Ungeziefer befallen und sollte in den Müll. Reis ist vielseitig einsetzbar, preisgünstig und schnell zubereitet.


Autorin:
Kirsten Metternich von Wolff

Diätassistentin DKL, DGE
Redaktion Essen und Trinken
Hildeboldstraße 5
50226 Frechen-Königsdorf

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2022; 71 (10) Seite 74-77

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Veranstaltungen der Diabetes-Selbsthilfe zum Weltdiabetestag: Aktiv vom Nordseestrand zum Alpenrand

Jedes Jahr am 14. November ist Weltdiabetestag. Das ist Anlass für viele in der Diabetes-Szene, rund um dieses Datum die Öffentlichkeit mit großen Veranstaltungen und Aktionen über Diabetes zu informieren. Auch die organisierte Selbsthilfe ist dabei aktiv „vom Nordseestrand zum Alpenrand“ – neben ihren Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden.
Veranstaltungen der Diabetes-Selbsthilfe zum Weltdiabetestag: Aktiv vom Nordseestrand zum Alpenrand | Foto: LAYHONG - stock.adobe.com

3 Minuten

DDG fordert verbindliche Maßnahmen zur Prävention von Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen

Angesichts steigender Fallzahlen und begrenzter Therapieoptionen für Kinder und Jugendliche mit Typ-2-Diabetes, forderte die Deutsche Diabetes Gesellschaft auf der Vorab-Pressekonferenz zur Diabetes Herbsttagung 2025 konsequente verhältnispräventive Maßnahmen, die von Werberegulierungen bis zu verbindlichen Qualitätsstandards in der Schulverpflegung reichen.
Forderungen der DDG: Verbindliche Präventionsmaßnahmen gegen Typ-2-Diabetes im Kindesalter | Foto: DDG/Screenshot MedTriX

2 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

Verbände