- Ernährung
Weg mit den Corona-Kilos
5 Minuten
Plötzlich sind sie da – neue Röllchen am Bauch, kräftigere Beine oder Arme. Zuerst ist es einem gar nicht so aufgefallen. Doch der Gürtel muss auf einmal weiter geschnallt werden und die Hose kneift, trotz Stretch-Anteils. Kennen Sie das? Damit sind Sie nicht allein. Denn das Corona-Jahr 2020 hat bei vielen für einige Pfunde mehr gesorgt. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie es schaffen: hin zu Essen und Trinken für mehr Wohlbefinden – und ein paar Kilo weniger. Das wäre doch gut für den Blutzucker und für Ihre Seele, oder? Auf geht’s.
Die Pandemie hinterlässt ihre Spuren – auch auf der Hüfte, am Po oder an den Beinen. Laut einer Befragung des Münchner Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin haben 27 Prozent während des vergangenen Corona-Jahres zugenommen. Woran liegt das? Sicher spielt eine zentrale Rolle, dass viele sich weniger bewegt haben als vorher. Wer überwiegend im Homeoffice saß, hat schon mal weniger Bewegung allein durch den Wegfall des Wegs zur Arbeit. Denn für viele gehören das Rad, der Weg zur Bahn oder zu Fuß dazu.
Zu Hause warten häufig viel mehr Verlockungen als am Arbeitsplatz. Kühlschrank oder Süßigkeitenschublade halten immer etwas bereit. Außerdem hat die Corona-Situation für einigen Stress gesorgt. Und Stress ist bekanntlich einer der Faktoren, die häufig zu mehr Essen führen. Entlarven Sie Ihre Kilobeschleuniger und starten Sie im Jahr 2021 wieder bewusster und kalorienfreundlicher durch.
Wer etwas erreichen will, der sollte planen
So, wie sich manche Nascherei klammheimlich zur Gewohnheit entwickelt hat, so bewusst können Sie sie auch wieder verabschieden. Dazu empfiehlt es sich, die eigenen Essgewohnheiten mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie Sie den Anfang zum gesunden Abnehmen schaffen können, zeigt Ihnen unser 11-Punkte-Plan im folgenden Kasten.
So schaffen Sie den Anfang beim Abnehmen
Aller Anfang ist schwer – insbesondere wenn es darum geht, persönliche Gewohnheiten auf Dauer zu verändern. Die gute Nachricht: Alles, was Sie drei bis sechs Wochen regelmäßig praktizieren, geht in Fleisch und Blut über. Planen Sie Ihr Unterfangen, holen Sie sich Inspirationen rund um Essen, Bewegen und Tipps für die Seele.
Unser 11-Punkte-Plan für Ihren erfolgreichen Abnehmstart:
- Bevor es so richtig losgeht: Schreiben Sie eine, besser zwei Wochen alles auf, was Sie essen und trinken. Einfach so, wie Sie es in den letzten Jahren praktiziert haben.
- Nehmen Sie sich für die Auswertung Ihres Ess-Tagebuchs etwas Zeit. Markieren Sie, welche Dinge verbesserungswürdig sind. Zum Beispiel: Snacken am Abend, Naschen zwischendurch, Teller leer essen, auch wenn Sie eigentlich satt sind.
- Schreiben Sie sich auf, was davon als Erstes verändert werden kann und auch soll.
- Picken Sie sich zwei bis drei Dinge heraus. Diese gilt es in den nächsten vier Wochen zu ändern.
- Überlegen Sie, wie Sie es schaffen oder was Sie tun müssen, um Änderungen beizubehalten.
- Der Schritt in ein leichteres Leben funktioniert am besten mit Planung: Überlegen Sie, wie der nächste Monat beruflich und privat aussieht.
- Machen Sie sich nun einen Wochenplan, z. B. als Tabelle, was es wann zu essen geben soll.
- Die ersten Tage sind meistens am schwierigsten. Stellen Sie sich gedanklich darauf ein. Das hilft, ins persönliche Programm zu kommen.
- Denken Sie daran, genug zu trinken – 1,5, besser 2 Liter kalorienfreie Getränke täglich. Eine gesunde Hilfe gegen Magenknurren.
- Essen Sie ausreichend Ballaststoffe in Form von Gemüse, Salat, Rohkost, frischem Obst und am besten Vollkornprodukten. Sie halten länger satt und können Blutzuckerspitzen verhindern.
- Wenn ein Tag aus dem Ruder läuft, nicht verzagen, sondern am Folgetag wieder so weitermachen, wie Sie es geplant haben.
Außerdem helfen Ihnen unsere leckeren, monatlichen Rezepte dabei, mehr Abwechslung in Ihren Alltag zu bringen. Vergleichen Sie Abnehmen mit dem Anschaffen eines neuen Autos, PCs oder Handys: Gehen Sie einfach los und kaufen etwas, ohne sich darüber informiert oder fachlich beraten lassen zu haben? Meistens wohl eher nicht. Und so verhält es sich auch beim Abnehmen:
Lassen Sie sich helfen!
Nehmen Sie Hilfe in Anspruch – z. B. mit einer individuellen Ernährungsberatung. Auskunft, wie Sie eine passende, qualifizierte Fachkraft dafür finden, gibt Ihnen Ihre Krankenkasse. Oder Sie fragen bei Ihrem diabetesbehandelnden Arzt nach. Neben der Beratung gibt es die Möglichkeit von Gruppenschulungen: Dank Corona gibt es dazu eine Reihe digitaler Angebote. Auch dabei kann Ihnen die Hotline Ihrer Krankenkasse behilflich sein. Ferner bieten sich Ratgeber, Ernährungstagebücher und gesunde Rezepte an, Abnehmen zu unterstützen.
Stellt sich die Frage, wie viel Sie bereit sind, für Ihre Gewichtsabnahme zu investieren. Hier dreht es sich nicht um Euro, die Sie bei Auto und Co kalkulieren. Vielmehr geht es um Zeit, Aufwand und Hilfsmittel. Es ist also sinnvoll, auch beim Abnehmen bewusst zu planen. Dann haben Sie länger etwas davon, als einfach unüberlegt drauflos zu agieren und nach kurzer Zeit die Flinte ins Korn zu werfen.
Sie haben es selbst in der Hand
Überlegen Sie: Wie viel Zeit ist nötig, um z. B. regelmäßig zu kochen? Wann lässt sich Bewegung in den Alltag einbauen? Was müssen Sie in Zukunft verändern, um an Ihr Ziel zu kommen? Welche kulinarischen Alternativen bieten sich an, wenn Sie nicht selbst kochen oder unterwegs sind? Eine kleine Liste mit Speisen und Snacks hilft Ihnen in solchen Situationen. Sie haben dazu ein großes Geschenk: Ihren Willen und auch etwas Disziplin.
Beides hilft Ihnen dabei, immer näher ans Ziel zu kommen. Gehen Sie nicht zu hart mit sich ins Gericht. Wenn der Erfolg auf sich warten lässt oder Sie es einfach mal nicht so umsetzen wie geplant, seien Sie nett zu sich selbst. Bleiben Sie realistisch und starten am nächsten Tag wieder voll durch.
Lecker sollte es schmecken, auch wenn Sie abnehmen möchten. Und lecker funktioniert auch mit weniger Energie von Fetten oder Kohlenhydraten. Ob Sie nun eher ein Freund von low fat oder low carb sind – beides führt auf Dauer zum Ziel. Wichtig ist einfach, dass Sie am Ball bleiben.
Kauen, schlafen, bewegen
Ein angenehmes Gefühl, satt zu sein, hilft Ihnen dabei, mit weniger Kalorien auszukommen – was wichtig zum Abnehmen ist. Wussten Sie, dass gründliches Kauen entscheidend dazu beitragen kann, dass Sie besser satt werden? Kauen Sie gründlich, schmecken Sie viele Bestandteile des Lebensmittels weitaus intensiver. Außerdem essen Sie automatisch langsamer, und das wiederum hilft dabei, schneller ein Gefühl des Sattseins zu erreichen. Zu Anfang mag es vielleicht etwas schwer erscheinen. Es ist wie viele andere Dinge auch eine Sache des regelmäßigen Trainings.
Apropos Training: Sie wissen ja, dass Bewegung das Abnehmen erleichtern kann. Jedoch ist es wenig sinnvoll, sich hier nur auf die Bewegung zu verlassen. Sie unterstützt und hilft, Blutzuckerwerte zu verbessern. Wer allerdings seine Essgewohnheiten nicht verändert und nur auf ein Plus an Bewegung vertraut, wird auf Dauer keinen Erfolg bemerken.
Neben mehr körperlicher Bewegung und Sport spielen auch Dauer und Intensität des Schlafs eine Rolle beim gesunden Abnehmen. Experten empfehlen dazu mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Im Titelthema der Mai-Ausgabe 2021 werden Sie Tipps und Informationen rund um Schlaf und Ernährung finden. Bleiben Sie also dabei und gehen einen gesunden Weg raus aus den ungeliebten Corona-Kilos.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (2) Seite 74-78
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig