- Leben mit Diabetes
Böser Wolf oder … die Diabetesberaterin?
3 Minuten
Hänsel, Gretel und die wahnsinnige #Diabetologin? Die sieben Diabetiker? Tobias Sessler ist Autor, Freizeitmusiker, hat Typ-1-Diabetes … und Humor! Die Helden der Grimm-Märchen haben in seiner Version Diabetes und gruseln sich nachts in der Diabetes-Klinik etc. Wir haben den Buchautor interviewt.
Minutenlange Lachanfälle schon beim Erstellen des Buches (so heißt es) sprechen für sich: Rapunzel, Rotkäppchen, böse Wölfe und Hexen – sie alle hat Autor Tobias Sessler (47) parodiert in seinem im Oktober erschienenen Werk „Grimms Märchen – Die kuriosen Versionen mit Diabetes“. Die Lesenden erwartet „eine bunte Fantasiewelt, in der sich der böse Wolf beispielsweise als Diabetesberaterin verkleidet und die zuckerkranken Prinzessinnen die Süße ihres Blutes mit Hilfe eines Löffels (oder eines Frosches) bestimmen“. Wir fragten nach.

Diabetes-Journal (DJ): Welches Märchen ist Ihr Lieblingsmärchen?
Tobias Sessler: Mein Lieblingsmärchen ist – vermutlich kann man es beim Lesen des neuen Buches schon erahnen – „Das Rotkäppchen“. Es handelt sich hierbei um eine der ältesten Überlieferungen, die von den Brüdern Grimm in ihre Sammlung aufgenommen wurden. Die Geschichte ist in vielfältigen Varianten noch immer im Gedächtnis der Allgemeinheit präsent.
Ältere Versionen, welche bereits die bekannte Struktur des Märchens aufweisen, deuten auf einen Ursprung im französischen Raum, obwohl das Märchen als deutsches Kulturgut gesehen wird. Eine frühe schriftliche Fassung („Le petit chaperon rouge“) aus dem 17. Jahrhundert stammt vom Franzosen Charles Perrault. Die Geschichte ist letztlich so interessant, dass ich dem Rotkäppchen in all meinen Märchen zu einem kleinen Auftritt verholfen habe.
DJ: Welches Ihrer eigenen Diabetes-Märchen ist Ihr Lieblingsmärchen?
Sessler: Das Märchen „Hänsel, Gretel und die wahnsinnige Diabetologin“ hat mich beim Schreiben besonders zum Schmunzeln gebracht, denn wer rechnet schon damit, dass es sich beim wohlbekannten Pfefferkuchenhaus um eine diabetologische Praxis handelt. Schon beim Verfassen des Textes stellte sich zwangsläufig die Frage, ob Gretel am Ende die Diabetologin in den Backofen stoßen wird. Das kann sie doch nicht machen! Oder doch?
DJ: Welcher Satz in Ihrem Buch gefällt Ihnen am besten?
Sessler: „Ich bin es, eure Diabetesberaterin“, rief der verkleidete Wolf. „Lasst mich nur schnell herein, damit ich euch beraten und von dem guten Insulin bringen kann.“
Autor Tobias Sessler lebt mit seinem tibetischen Hund Lucy am Rande der Alpen (Kiefersfelden am Kaisergebirge), 2 km entfernt von Kufstein.
DJ: Was finden Sie als Märchenschreiber gut an Diabetes-Facebook-Gruppen?
Sessler: Die Struktur einer Gruppe führt zu einem starken Zusammenhalt der Betroffenen. Ich denke, für viele Diabetiker ist es wichtig zu wissen, dass man mit der Krankheit nicht allein ist. Die psychischen Auswirkungen der verschiedenen Diabetes-Typen werden oftmals unterschätzt. Nicht wenige Diabetiker stehen teilweise erheblichen Problemen gegenüber, die die Akzeptanz der Krankheit und soziale Auswirkungen betreffen.
Als Autor versuche ich zu vermitteln, „dass wir eine große Gemeinschaft sind“ und dass man die täglichen Hürden der Therapie auch einmal mit einem Augenzwinkern betrachten kann.
„Ich versuche zu vermitteln, dass wir eine große Gemeinschaft sind.“
DJ: Kennen Sie das Diabetes-Journal und die Dinge, die wir alle so machen?
Sessler: Ich befasse mich intensiv mit allen medialen Veröffentlichungen und Studien, die das Thema „Diabetes“ betreffen. Selbstverständlich bin ich Leser des Diabetes-Journals und anderer Plattformen des Kirchheim-Verlags (wie etwa der Blood Sugar Lounge). Ich freue mich über alle Projekte, die zu einem modernen, selbstbestimmten Umgang mit der Krankheit beitragen.
DJ: Sie sind selbst Diabetiker?
Sessler: Ja. Ich habe seit meiner Kindheit einen Diabetes Typ 1. (…) Da ich die Belange der Krankheit Tag für Tag selbst erlebe, ist es mir leichtgefallen, diese nun auch einmal in ein „ganz anderes“ Buchformat zu überführen.
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Rumpelstilzchen erfindet das Insulin, der böse Wolf verkleidet sich als Diabetesberaterin … druckfrische Diabetes-Märchen „für Leser mit und ohne Diabetes, Typ 1, Typ 2 – ganz einerlei“.
„Grimms Märchen – Die kuriosen Versionen mit Diabetes“ von Tobias Sessler, 184 Seiten, ISBN: 978-3-7526-0834-2. Für 12,95 €, BoD (Books on Demand GmbH). |
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig