Endlich Alarm!

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Endlich Alarm!

Tine ist voller Vorfreude, denn ein lang gehegter Wunsch geht für sie in naher Zukunft in Erfüllung: Sie bekommt ein System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) mit Alarmfunktion! In ihrer Kolumne spricht sie über ihre Erwartungen an den technologischen Helfer.

Neuigkeiten! Bald ist es so weit: Ich bekomme endlich ein CGM-System mit Alarmen, und ich bin so unendlich dankbar! Auch wenn ich wie immer im Voraus alle schlechten Gefühle dieser Welt hatte – meine Krankenkasse hat meinen Antrag bewilligt. Wochenlanges Bangen nahm ein Ende. All die Gedanken, die mir jedes Mal durch den Kopf gingen, wenn ich mal wieder Menschen mit CGM-Sensoren am Arm in der Berliner S-Bahn gesehen habe, lösten sich in Luft auf. Endlich, endlich.

Aber was ist eigentlich ein CGM-System? Wenn ihr dieses Magazin aufmerksam lest, könntet ihr das wissen. Möglicherweise habt ihr es auch schon in der Diabetesbloggerwelt gesehen oder tragt selbst eines oder wurdet in eurer Praxis darüber aufgeklärt.

Lange habe ich mit dem Antrag gezögert … warum nur?!

Kurz gesagt: Ein CGM-System besteht meistens aus Sensor, Transmitter und Empfänger und misst den Glukosewert im Zwischenzellwasser. Ist es ein Real-Time-CGM-System, gibt der Sensor über den Transmitter kontinuierlich die Glukosewerte an ein Empfängergerät weiter, das Alarm schlägt, wenn ein bestimmter gesetzter Wert über- oder unterschritten wird.

Es ist ein unsagbar teures System für eine Studentin wie mich. Dennoch kann es maßgeblich alltagsverändernd sein, da es rechtzeitig vor Hypo- und Hyperglykämien warnt, man so Spitzen umgehen und mehr Zeit im Zielbereich verbringen kann oder es nachts weckt und so verhindern kann, dass eine Nacht komplett unterzuckert durchgeschlafen wird.

Ein CGM in meinem Alltag zu haben, ist schon lange ein sehr großer Wunsch von mir. Aber blöd, wie ich war, habe ich mich einfach nicht getraut, es zu beantragen, da ich dachte, dass die Krankenkasse meinen Antrag sowieso ablehnen würde. Warum? Kann ich euch tatsächlich nicht einmal genau sagen. Durch Probetragen wusste ich seit Jahren, wie sehr ein CGM mir aber doch helfen kann. Und nun habe ich mich endlich getraut, den Antrag abzuschicken, und er wurde bewilligt.

Kein Selbstläufer: es braucht Eigenleistung und Wissen

Wie wird es wohl werden mit dem CGM und mir? Natürlich macht es die Werte nicht automatisch besser, und es ist auch kein Garant für irgendwas. Es braucht schon noch viel Eigenleistung und Wissen, damit die Therapie mit CGM funktioniert. Deswegen muss man sich vorher mindestens noch einer Schulung hierzu unterziehen und dann einfach hoffentlich im Alltag mit dem CGM täglich dazulernen und sich aneinander gewöhnen.

Außerdem ist die Alarmfunktion nicht für jeden etwas. Viele, die ich kenne, fühlen sich davon zu sehr gestresst oder gestört und wollen keine „Zucker-Alarme“ in ihrem Alltag. Und das ist auch okay. Zum Glück gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, zum Glück sind wir hier in der Position, uns Dinge aussuchen zu können. Ich bin unfassbar dankbar und freue mich auf die kommenden Wochen, Monate und Jahre mit meinem CGM. Wie es letztendlich sein wird, verrate ich euch an anderer Stelle! Habt ihr ein CGM-System?

Eure Tine


Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter www.icaneateverything.com sowie auf der Blood Sugar Lounge und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (10) Seite 38

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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