Laublärmer

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© shockfactor.de – AdobeStock
Laublärmer

Laut und schädlich. Trotzdem nicht verboten: Der Laubbläser symbolisiert unser Unvermögen, mit der Natur ins Reine zu kommen, beschreibt Hans Lauber in seiner Kolumne.

Nun lärmen sie wieder. Die Laubbläser und Laubsauger intonieren ihren garstigen Herbstblues – und das allumfassend, sei es in öffentlichen oder in privaten Anlagen.

Was die Laublärmer anrichten:


Lärmterror: Mit teilweise über 100 Dezibel sind die Geräte so laut wie ein Presslufthammer. Solche Lärmpegel schaden der Gesundheit – sowohl die der Anwohner, wie auch die der Benutzer, die teilweise ohne Schutz arbeiten und ziemlich sicher starke Hörschäden erleiden werden.

Auch Diabetes begünstigen kann permanenter Lärm, denn er lässt im Körper Entzündungsparameter ansteigen, was die Insulinwirkung beeinträchtigt.


Abgasbelastung: Immer noch werden viele Geräte mit Verbrennungsmotoren angetrieben. Das ist nicht nur infernalisch laut, sondern es entstehen auch die Gesundheit schädigende Abgase wie Kohlenmonoxid und Stickoxide. Außerdem stinkt es bestialisch, wie ich es selbst erlebt habe, als ich das „Stihl“-Foto in einer süddeutschen Kleinstadt aufgenommen habe.


Stiehlt die Stille: „Stihl“-Laubbläser


Insektenvernichtung: Zu Recht beklagt wird der dramatische Rückgang der Insekten, sodass den Vögeln Nahrung fehlt – was wiederum zu einer Verminderung der Vogelpopulationen führt. Laubsauger häckseln viele Kleinlebewesen, während Laubbläser die nützlichen Tiere mit Luftgeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern vernichten.


Feinstaubvermehrer: Die Luft in unseren Städten ist schlecht. Die Laubbläser machen sie noch schlechter: Denn sie wirbeln auf Gehwegen wie auf Wiesen Kot, Unrat, abgesetzten Dieselruß, Feinstaub vom Reifenabtrieb wieder auf. Der BUND Bayern zitiert eine Studie, die besagt, dass Laubbläser im Vergleich zum Besen bis zu zehnmal so viel Feinstaub aufwirbeln. Da diese Giftwolke vor allem in Bodennähe schwebt, sind besonders Babies und Kinder betroffen.


Humusverhinderer: Ein Symbol für unseren gestörten Umgang mit der Natur sind die Laublärmer. Denn sie signalisieren, dass wir die Blätter nicht als wertvollen Rohstoff sehen, sondern als lästigen Müll. Wird das Laub dagegen sorgfältig mit Besen und Rechen zusammengekehrt, aufgehäufelt, auf Beete und unter Gehölze verteilt, kann es vielen Kleinlebewesen wie Marienkäfern und Schmetterlingslarven im Winter Unterschlupf bieten.

Außerdem entsteht so wertvoller Humus, der gerade unseren gestressten Stadtbäumen willkommene Nahrung bietet. Nicht zu vergessen: Nasses und welkes Laub verströmt auch einen intensiven Duft, lässt uns die Natur sinnlich erfahren.


Nicht neu ist, was ich hier beschreibe. Seit Jahren werden die Lärmorgien, werden die fatalen ökologischen Folgen angeprangert – und es passiert: Nichts. Am einfachsten wäre es, die Dinger weitgehend zu verbieten. Ein erster Schritt könnte das Verbot der besonders lauten und stinkenden Geräte sein, die mit Kraftstoffen betrieben werden.

„Nein, nicht noch ein Verbot“, höre ich es da schon wieder rufen. Nur: Während der Pandemie wurden plötzlich alle Verbote akzeptiert – selbst für die Infektionsgefahren unsinnige, wie das Joggen im Freien, das Spielen von Kindern.

Ein wichtiges Zeichen wäre so ein Verbot. Ein Zeichen, dass wir es ernst meinen mit einem pfleglicheren Umgang mit der Natur. Denn immer klarer wird, dass vor allem unsere Landwirtschaft so nicht weiter machen kann, weil sie die Böden vernichtet, die Artenvielfalt dramatisch einschränkt.

Da werden massive Kämpfe mit den Landwirten, der Lebensmittelindustrie ausbrechen. Gut, wenn wir dann schon einmal mit einem Verbot der Laublärmer bewiesen haben, dass neue Wege möglich sind.

Also, weg mit den „Lärmern“, her mit Besen und Rechen.


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de

Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 3 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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