Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #23 | Urlaubsmodus on: Ernährung auf Reisen

4 Minuten

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt – Urlaubsmodus on: Ernährung auf Reisen
© copyright
Community-Beitrag
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #23 | Urlaubsmodus on: Ernährung auf Reisen

Das Einzige, was mir die gute Stimmung im Urlaub mit Typ-2-Diabetes vermiesen könnte, wäre die Tatsache, dass ich meine Medikamente zu Hause vergessen habe und somit die hohen Blutzuckerwerte vorprogrammiert sind. Und gerade wenn man im Urlaub ist, möchte man sich ja eigentlich sorglos durch die lokale Küche probieren, oder?

Sorgloses Abendessen in London. Foto: privat.

Für mich bedeutet Urlaub, die Seele baumeln zu lassen und sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Und soweit es geht auch irgendwo vom Diabetes. Natürlich ist mir bewusst, dass mein Diabetes auch im Urlaub nicht verschwindet und weiterhin mein stetiger Begleiter ist. Doch gebe ich ihm bewusst weniger Aufmerksamkeit während dieser Zeit. Du findest es fahrlässig? Ich nenne es überlebenswichtig! Denn sind wir mal ehrlich – niemand hält es durch sein Diabetes Management das ganze Jahr über 100% clean zu halten. Man braucht manchmal einfach eine kleine Verschnaufpause, um neue Kraft und Energie zu schöpfen und somit weiterhin am Ball zu bleiben. Und gerade im Urlaub möchte man doch einfach sorglos sowie mit Leichtigkeit den Tag bestreiten. Und einfach auch mal über die (Essens-)Stränge schlagen, oder?

Okay, dass hört sich nun so an, als würde ich im Urlaub Unmengen an Zucker, Fett und Kohlenhydrate am Tag konsumieren. Ganz so ist es dann auch nicht. Doch wenn ich mal Lust auf eine Kugel Eis am Nachmittag (… ja es ist EINE Kugel!) und eine Pizza am Abend habe, dann stelle ich mich hinterher nicht an den imaginären Dia-Schafott und lasse schlechtes Gewissen walten. Ganz im Gegenteil! Ich genieße es einfach in dem Moment mit dem Wissen, dass die Zeit des „Sündigens“ auch ein Ende hat. Und zwar dann, wenn ich die Heimreise wieder antrete. Dann heißt es „back to business“! Doch damit meine Blutzucker-Werte nach so einem „full day of eating“ nicht völlig explodieren, achte ich schon darauf, dass ich mich am Tag oder auch nach solchen Mahlzeiten, bewusst etwas mehr bewege. Einfach um die Blutzuckerwerte wieder zu regulieren.

➤ Erfahre im Video mehr über Caro und ihr Leben mit Typ-2-Diabetes

Selbstverpflegung, Halbpension oder All Inclusive?

Im Urlaub gibt es viele Möglichkeiten der Nahrungssuche, wie u. a. die der Selbstverpflegung oder im Hotel mit Frühstück/Halbpension/Vollpension/All Inclusive. Doch welche Art von Verpflegung ist bei Diabetes die Beste? Alle! Und das aus folgendem Grund: Egal, was und wo Du im Urlaub isst – am Ende triffst immer Du die Entscheidung, was auf Deinem Teller landet. Entscheidest Du Dich also dazu eine Pizza in den Backofen Deiner Ferienwohnung zu schieben, dann ist das so ziemlich dasselbe Ergebnis, wie wenn Du auswärts im Restaurant eine Pizza bestellst. Nur das diese deutlich leckerer sowie frischer schmeckt und wahrscheinlich mit doppelt so viel Liebe zubereitet wurde. Für was würdest Du Dich also entscheiden?

Sorgloses Abendessen in Dublin. Foto: privat.

All Inclusive hat in Deutschland fast so einen schlechteren Ruf, wie Typ-2-Diabetes. Doch was ist eigentlich daran auszusetzen, wenn man sich im Urlaub keine Sorgen um Essen und Trinken machen möchte? Ja richtig, gar nichts. Ich habe in der Vergangenheit schon öfters Nachrichten von Followerinnen und Followern auf Instagram erhalten, die absolut nicht verstanden haben, warum ich manchmal gerne All Inclusive buche. Denn in ihren Augen sei das alles andere als Diabetes-konform. Was für ein Quatsch! Ich plädiere für Leben und leben lassen. In den meisten Hotels, wo ich bislang war, gab es immer richtig gute Salat- und Antipasti-Theken, wo man sich frische Salate zaubern konnte. Meistens gibt‘s dann auch immer noch eine separate Essig- und Öl-Station zum selber mischen.

Und siehe da – am Ende hat meine eine leckere, gesunde und frischzubereitete Vor- oder Hauptspeisen-Option. Ganz ohne Zucker! Auch bei den Hauptspeisen gibt es immer eine relativ große Auswahl an Fleisch-, Fisch oder vegetarischen Gerichten – ganz nach dem jeweiligen Geschmack – wo man ebenfalls viele gesunde Optionen vorfindet. Wer natürlich bei Pommes, Chicken Nuggets oder der Dessert-Bar schwach wird, gut der hat vielleicht ein „Problem“. Aber auch hier – die Menge macht das Gift. Sich mal ein kleines Dessert im Urlaub zu gönnen, ist okay! Zeitbegrenztes Sündigen halt… Und im Anschluss kann man ja auch eine extra Runde um den Block oder am Strand laufen, um seine Blutzuckerwerte wieder zu senken.

➤ zu Caros Instagram-Profil

Wenn man sich eine Ferienwohnung/-haus mietet, hat man natürlich immer den Vorteil, dass man eine eigene Küche zum Kochen hat. Gewiss mag das (manchmal) die gesündere Alternative sein. Doch Kochen im Urlaub muss gewünscht sein und ist auch irgendwo mit mehr Aufwand verbunden. Plus, muss die Küche auch eine gewisse Ausstattung haben. Wem all das nichts ausmacht, der hat hier die wunderbare Option, seinen Diabetes-konformen Ernährungsstil, auch im Urlaub beizubehalten. Doch um auf das Beispiel von vorhin zurückzukommen – solltet Du Lust auf eine Pizza haben, so ist das Resultat für mich am Ende dasselbe. Du isst eine Pizza! ☺

Alles hat immer seine Vor- und Nachteile. Um Dir in der Zukunft die Entscheidung der Art der „Verpflegung“ zu erleichtern, habe ich Dir eine kleine Übersicht mit den vier wichtigsten Vor- und Nachteilen erstellt:

Fallen Dir noch weitere Punkte ein? Lass es mich gerne wissen und schreibe es in die Kommentare!

Caros Kolumne

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Caros Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!

alle Kolumnen-Beiträge von Caro


von Caro

Avatar von sweet-caromell-type2

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026

Der t1day 2026 zeigt, wie rasant sich die Versorgung bei Typ‑1‑Diabetes entwickelt. Im Diabetes‑Anker‑Podcast geben die Veranstalter einen kompakten Einblick in Programm, Workshops und Themen des Events am 25. Januar 2026 in Berlin.
Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026 | Foto: Ludwig Niethammer / privat / MedTriX

2 Minuten

Leben mit Diabetes: Diese Bücher und Materialien helfen weiter

Leben mit Diabetes bedeutet, den Alltag neu zu gestalten – mit Wissen, Motivation und guter Begleitung. Diese Bücher und Materialien zeigen, wie Betroffene ihren Weg finden, Herausforderungen meistern und Lebensqualität zurückgewinnen können.
Leben mit Diabetes: Diese Bücher und Materialien helfen weiter | Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

5 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Wir freuen uns auf das letzte virtuelle Community-MeetUp des Jahres! 🎄Morgen, Donnerstag, um 18 Uhr. Alle Infos findet ihr hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-dezember-2/

  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 1 Woche

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

Verbände