CGM-Alarm verschlafen – was steckt dahinter?

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CGM-Alarm verschlafen – was steckt dahinter?

Das Phänomen der Habituation kennen viele Menschen, z. B. wenn sie in eine neue Wohnung gezogen sind. Sie hören zunächst, wenn die Nachbarn über ihnen auf den Dielen gehen, oder die S-Bahn in weiter Entfernung wird als sehr laut empfunden. Nach ein paar Wochen in der neuen Wohnung hören die Bewohner von all dem nichts mehr. Diese Gewöhnung ist wichtig, damit wir Menschen nicht durch zu viele "unwichtige" Informationen überfordert werden und genug Aufmerksamkeit für wichtige Alarme bleibt. Leider ist das bei CGM-Alarmen ungünstig.

Was kann Luca tun? Zunächst sollte er schauen, ob er zu oft alarmiert wird, und die Einstellungen der Alarmgrenzen überprüfen. Weniger Alarme werden besser wahrgenommen. Außerdem könnte er sich über sein Smartphone einen neuen Alarm-Ton wählen, der ihn besonders nachts bei viel zu niedrigen Glukosewerten sehr laut weckt. Das Smartphone sollte nicht direkt am Bett liegen, sonst passiert es leicht, dass man den Alarm im Halbschlaf stoppt und weiterschläft.

Zum Glück gibt es bei Hypoglykämien ein körpereigenes "Alarmsystem". Bei zu niedrigen Glukosewerten werden Stresshormone ausgeschüttet, die den Blutzuckerwert wieder etwas ansteigen lassen. Gleichzeitig kommt es durch den Stress zu massiven Albträumen, durch die Betroffene geweckt werden.

Das Ziel sollte sein, dass Jugendliche mit Diabetes – und auch deren Eltern – nachts gut und ungestört durchschlafen können. Wenn dies oft nicht gelingt, sollte sich Luca mit Ihnen im Diabeteszentrum über ein AID-System informieren. Diese Systeme steuern den Glukosespiegel nachts so gut und sicher, dass es kaum noch zu Alarmen kommt.


Kontakt:

© Karin Kaiser
Prof. Dr. Karin Lange (Dipl.-Psych.)
Leiterin Medizinische Psychologie, Medizinische Hochschule Hannover

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