Olympiade der Diabetesforschung

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© EASD - Susanne Wysocki
Olympiade der Diabetesforschung

Die Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung war sehr gut besucht, sehr international und damit perfekt, um über den Tellerrand hinauszuschauen. Viktor Jörgens und Monika Grüßer geben einen Einblick, was die Forscher derzeit beschäftigt.

Das 55. Treffen der Europäischen Gesellschaft für Dia­betesforschung (EASD) fand vom 16. - 20. September 2019 in Barcelona statt. Es kamen über 14.000 Teilnehmer; 1.195 Vorträge und Poster wurden in diesem Jahr angenommen.

Die meisten Erstautoren (135) kamen aus dem (immer noch) Vereinigten Königreich, gefolgt von den USA (106), Deutschland (90) und Italien (76). Dann folgten schon Japan (70) und China (61) auf den Plätzen 5 und 6. Asien ist auf dem Spitzenniveau der Diabetesforschung angekommen.

Preise nach Seattle und Kopenhagen

Den Claude-Bernard-Preis für herausragende Dia­betesforschung erhielt Prof. Steven Kahn (Seattle), sein Forschungsgebiet ist die Ursache des Typ-2-Dia­betes. Er zeigte, wie bedeutsam für die Entwicklung des Typ-2-Dia­betes Störungen der Inselzellen sein können.

Mit dem nach dem deutschen Forscher Prof. Oskar Minkowski benannten Preis ehrt die EASD einen Wissenschaftler aus Europa. Dieses Jahr wurde mit dem Preis Prof. Filip Knop ausgezeichnet, der an der Universität Kopenhagen tätig ist.

Sechs Millionen Dänische Kronen nach Toronto

Die EASD wählt den Preisträger des von der Novo-Nordisk-Stiftung finanzierten Diabetes Prize for Excellence aus. Er ist mit sechs Millionen Dänischen Kronen dotiert. Preisträger ist Prof. Daniel Drucker aus Toronto. Seit 30 Jahren forscht er über glukagonartige Stoffe (GLP). Seine Arbeiten waren entscheidend für die Entwicklung einer ganzen Gruppe neuer Medikamente.
„Rising Stars“ ausgezeichnet

Vier junge ForscherInnen werden jedes Jahr mit dem Rising Star Award der EASD ausgezeichnet. Sie erhalten eine Projektförderung und gestalten ein Symposium während des EASD-Kongresses. Prof. Mikael Rydén (Stockholm), der Leiter des Programmkomitees, überreichte die Preise. Man sieht ihn auf dem Bild rechts inmitten der PreisträgerInnen in Jeans auf dem Podium. Erstmals war der Verleiher eines Preises jugendlicher gekleidet als die EmpfängerInnen.

Untergruppen in neuen Studien bestätigt

Prof. John Buse (USA) zeigte Ergebnisse aus großen Studien mit Medikamenten. Er fand die fünf Gruppen, in die von Typ-2-Diabetes Betroffene eingeteilt werden können, statistisch bestätigt (s. folgenden Kasten). Interessant war, dass es in der Gruppe des „mild“ verlaufenden Diabetes bei Älteren weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen gab. Dieser „Konrad-Adenauer-Diabetes“ scheint also weniger gefährlich; den Altbundeskanzler hätte man nicht so sehr mit einer Diabetesdiät quälen sollen.

Typ-2-Diabetes: fünf verschiedene Krankheiten?


Schon 2017 hatte beim EASD ein Vortrag aus Schweden Aufmerksamkeit erregt. Man beobachtete Menschen mit Typ-2-Diabetes viele Jahre und stellte fest, dass man statistisch fünf Gruppen einteilen kann, die sich bezüglich des Verlaufs, des Auftretens von Folgeschäden und auch in den Merkmalen im Erbgut unterscheiden.

Diese fünf Gruppen sind:

  1. „mild“ verlaufender Diabetes im höheren Lebensalter
  2. „mild“ verlaufender Diabetes mit Adipositas
  3. schwer verlaufender Diabetes mit Störung der Insulinwirkung
  4. schwer verlaufender Diabetes mit Insulinmangel
  5. der auch als „LADA“ bezeichnete Typ-1-Diabetes im höheren Lebensalter

Auch aus Düsseldorf gab es einen Vortrag zu diesem Thema. Dr. Oana P. Zaharia trug Ergebnisse aus der Deutschen Diabetes-Studie (DDS) vor. Die Teilnehmer dieser Studie werden viel aufwendiger untersucht als die der schwedischen Studie. Die Patienten mit deutlicher Insulinresistenz zeigten eine stärkere Verschlechterung der nicht durch Alkohol bedingten Fettleber. Bei deutlichem Insulinmangel trat häufiger eine Neuropathie (Nervenschäden) auf.

Einteilung schon über 30 Jahre alt

Die Einteilung in Typ-1- und Typ-2-Diabetes erfolgte vor über 30 Jahren, nachdem Typ-1-Diabetes als Zerstörung der Betazellen durch einen Immunmechanismus erkannt worden war. Zum Typ-2-Diabetes rechnete man alle, bei denen die Ursache des Diabetes unbekannt war. Diese Einteilung wird eines Tages der Vergangenheit angehören. Untersuchungen dieser Untergruppen könnten den Weg zu Ursachen des „Typ 2 Diabetes“ weisen: „Je kleiner der Heuhaufen, umso schneller findet man eine Nadel darin“, meinte ein Forscher.

Soziale Brennpunkte: mehr Amputationen

Dr. Sabine Groos vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Köln) zeigte Ergebnisse von fast 900.000 Menschen mit Diabetes aus dem Disease-Management-Programm (DMP) in Nordrhein-Westfalen. In 53 Regionen wurde die Zahl der Menschen mit Diabetes und Amputationen verglichen.

Die Häufigkeit von Amputationen schwankte zwischen 0,44 Prozent und 0,97 Prozent. In ländlichen Gegenden gab es deutlich weniger Amputationen. Dies hat wahrscheinlich soziale Gründe, in Gegenden mit mehr Arbeitslosigkeit und sozialen Problemen waren Amputationen häufiger.

SGLT-Hemmung auch bei Typ-1-Diabetes?

SGLT-2-Hemmer können auch bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zu einer (moderaten) Besserung des HbA1c führen. Allerdings kommt es, anders als bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, unter SGLT-2-Hemmern bei Menschen mit Typ-1-Diabetes wesentlich häufiger zu Ketoazidosen, also zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels. Anders als beim „üblichen“ diabetischen Koma können Ketoazidosen unter SGLT-2-Hemmern sogar bei normalen Blutzuckerwerten auftreten.

In Studien mit diesen Medikamenten hat man deshalb die Patienten geschult, regelmäßig Ketonkörper zu messen. Auch hat man Patienten, bei denen es vorher schon zu solchen Entgleisungen gekommen war, nicht in Studien aufgenommen. Dennoch, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, traten solche manchmal lebensbedrohlichen Ketoazidosen auf.

Außerdem kommt es unter SGLT-2-Hemmern besonders bei Frauen häufig zu Entzündungen im Urogenitalbereich. Lohnt sich der Einsatz dieser Medikamente bei Typ-1-Diabetes trotz der Nebenwirkungen? Die Meinungen darüber sind noch geteilt.

Wie steht es weltweit um die Therapie des Typ-1-Diabetes?

Prof. Jochen Seufert (Freiburg) und Prof. Eric Renard (Montpellier) stellten Daten zur Behandlungsqualität des Typ-1-Diabetes vor, die in zahlreichen Ländern der Welt erhoben wurden. Dabei fiel auf, dass immer noch in 43 Prozent die Änderung der Insulindosis überwiegend vom Arzt verordnet wird. Bei fast der Hälfte der Patienten wurden die Dosierungen des Normalinsulins nur einmal in der Woche oder seltener geändert!

Eine selbstbestimmte Behandlung durch die Betroffenen und die vielen Freiheiten im täglichen Leben, die dies ermöglicht, hat weltweit erst die Hälfte der Menschen mit Typ-1-Diabetes erreicht. Leider gibt es längst nicht in allen Ländern ein so breites Angebot zur Schulung von Menschen mit Typ-1-Diabetes wie in Deutschland.

Aufgewärmtes Essen: geringere Erhöhung des Blutzuckers

Dr. Sylwia Strozyk aus Poznan in Polen gab 32 Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Mahlzeit mit Reis oder Nudeln. Die gleichen Mahlzeiten erhielten sie auch, nachdem das Essen 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt und wieder aufgewärmt worden war. Vor dem Essen wurde die Insulindosis gespritzt, die für diese Menge an Kohlenhydraten üblich ist. Nach der Lagerung von Reis und Nudeln im Kühlschrank war der Glukoseanstieg nach dem Essen geringer.

Nach dem Essen von wieder aufgewärmtem Reis aus dem Kühlschrank kam es bei der gleichen Insulindosis sogar zu Unterzuckerungen. Bekannt war, dass Stärke nach Kühlung weniger verdaulich ist; dass dies auch für Menschen mit Diabetes praktische Bedeutung haben kann, hatte bisher niemand untersucht.

Der Sensor ist hilfreich bei Typ-1-Diabetes – Daten aus Schweden

Das schwedische Diabetesregister zeigt Daten von 14 375 Menschen mit Typ-1-Diabetes. Mittlerweile nutzen dort 70 Prozent der Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes ein Sensorsystem; die große Mehrzahl arbeitet mit Flash Glucose Monitoring. Verglichen wurden bei der Auswertung diejenigen, die begonnen hatten, einen Glukosesensor zu benutzen, mit denjenigen, die keinen Sensor benutzten.

Das HbA1c besserte sich nach Beginn der Sensornutzung. Wieder einmal zeigen uns die Schweden, wie man mit einem perfekten Diabetesregister wichtige Fragen aktuell und auf Topniveau beantworten kann.

Sensoren auch bei Typ-2-Diabetes?

Dr. Jens Kröger aus Hamburg stellte Daten aus Deutschland, Österreich und Frankreich vor. 363 Menschen mit Typ-2-Diabetes und Insulintherapie zeigten 3 bis 6 Monate nach Nutzung eines Flash-Glucose-Monitoring-Systems eine Besserung des HbA1c von im Mittel 0,9 Prozent.

Allerdings fehlte in der Studie eine Kontrollgruppe, so dass man mit diesen Daten kaum die Kostenträger in Deutschland beeindrucken wird. Dies zeigt wieder einmal das Problem der Forschung mit Diabetestechnologie, für die keine großen Studien wie bei Medikamenten finanziert werden.

Künstliche Betazelle auf dem Vormarsch

Viel Diskussion gab es über Closed-Loop-Systeme, die Glukose messen und automatisch entsprechend Insulin abgeben. Neue ermutigende Daten verschiedener Unternehmen aus Europa, den USA und auch aus Frankreich wurden vorgestellt. Dr. Katarina Braune aus Berlin stellte das von der Europäischen Union geförderte OPEN-Projekt (open-diabetes.eu) vor. Menschen mit Typ-1-Diabetes arbeiten gemeinsam mit Diabetologen, Software-Entwicklern und Ingenieuren an einer Open Source für das „künstliche Pankreas“.

Die Software soll durch die Erfahrungen der Betroffenen verbessert werden. Wenn es klappt, wird sich der Linux-Pinguin über die Kopie seiner Idee eines freien Betriebssystems freuen. Dr. Braune, die als Ärztin und Anwenderin eine der Leiterinnen des Projekts ist, stellte überzeugend dar, wie wichtig die kontinuierliche Mitarbeit der Nutzer für eine Optimierung der Closed-Loop-Systeme sein wird.

Sie schloss mit der Bemerkung: „Technologie sollte genutzt werden, um mehr Zeit zum Sprechen und Zuhören zu gewinnen.“ Das Geld der EU ist in diesem Projekt gut angelegt.

Did you flash your wixel and reboot the xDrip?

Ulrike Thurm (Berlin) sprach über die wachsende Bedeutung von Apps in der Diabetesbehandlung. Für keine Krankheit werden so viele Apps produziert wie für Diabetes – für die Bereiche Ernährung, CGM und Fitness, als Bolus-Rechner, Schrittzähler, Diabetes-Tagebuch und als Krönung der Technologie die Apps, die Software für Closed-Loop-Systeme liefern.

Aber wir werden viel lernen müssen; Thurm berichtete, dass, als sie um Hilfe für ein Problem bat, vom Informatiker die Rückfrage kam: „Did you flash your wixel and reboot the xDrip?“ Für Ältere ein Kulturschock; in wenigen Jahren hat Hightech in der Diabetologie Einzug gehalten. So mancher Diabetologe fühlt sich wie der Opa, dem die Enkelin das Smartphone erklären muss. Sehr empfehlenswert übrigens der Hinweis von Ulrike Thurm auf die deutsche Initiative zur Bewertung von Diabetes-Apps unter www.diadigital.de.

Wer kümmert sich um die Qualität von Diabetes-Apps?

Alexander Fleming aus den USA berichtete über die Arbeit der von EASD und Amerikanischer Diabetes-Gesellschaft (ADA) gebildeten Kommission zur Diabetestechnologie. Diese Arbeitsgruppe hat schon mehrere weltweit beachtete Stellungnahmen u. a. zu Insulinpumpen und zu CGM-Systemen publiziert.

Fleming arbeitete viele Jahre bei der FDA zum Thema Diabetes; die Food and Drug Administration (FDA) ist für die Zulassung von Medikamenten und technischen Medizinprodukten in den USA zuständig. Allerdings kümmert sich die FDA nur um wenige, potenziell gefährliche Apps. Für die zahllosen übrigen Produkte empfiehlt Fleming „caveat emptor“, das heißt: Der Käufer sollte sich sehr in Acht nehmen.

Das Gesundheitswesen im Vereinigten Königreich ist schon weiter, dort gibt es ein Zertifizierungsprogramm für Gesundheits-Apps. 13 Apps wurden bisher positiv begutachtet, darunter My Diabetes My Way, die App kann derzeit in Somerset und Schottland genutzt werden.

Menschen mit Diabetes sind weltweit aktiv

Die EASD lädt aus vielen Ländern Vertreter von Verbänden ein, die über ihre Arbeit im Interesse der Menschen mit Diabetes berichten. Es ist immer wieder beeindruckend, was diese Selbsthilfeorganisationen leisten. Diesmal war sogar der kirgisische Diabetesverband vertreten. Für Menschen mit Diabetes gibt es in vielen Ländern noch sehr große Probleme, häufig sind Behandlung, Medikamente und Materialien zur Selbstkontrolle kaum bezahlbar.

Tagung im Internet verfügbar


Interessierte können selbst online das EASD-Meeting erleben. Die Tagung ist unter www.easd.org/virtualmeeting im Internet verfügbar. Der Zugang ist kostenfrei – als gemeinnützige Gesellschaft ist es das Ziel der EASD, möglichst vielen Interessierten die neusten Erkenntnisse der Diabetesforschung zukommen zu lassen.

von Dr. med. Viktor Jörgens
Director EASD/EFSD (1987 bis 2015),
E-Mail: Dr-Viktor-Joergens@t-online.de

und Dr. Monika Grüßer
Director EASD/EFSD

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (12) Seite 38-42

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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