Kinder mit Diabetes im Winter: Mit der Winterkälte richtig umgehen

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Kinder mit Diabetes im Winter: Mit der Winterkälte richtig umgehen | Foto: photoart - stock.adobe.com
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Kinder mit Diabetes im Winter: Mit der Winterkälte richtig umgehen

Für das Management eines Typ-1-Diabetes sind einige Hilfsmittel und natürlich Insulin erforderlich. All dies benötigt zum Funktionieren bestimmte Temperaturen. Tipps zum Umgang damit bei Winterkälte speziell für Kinder gibt Diabetesberaterin Regine Werk hier.

Kinder mit Diabetes benötigen das ganze Jahr über eine kontinuierliche Betreuung und ein achtsames Management ihrer chronischen Erkrankung. Doch der Winter bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich: kalte Temperaturen sowie veränderte Bewegungsabläufe – Kinder spielen im Sommer meist mehr draußen und bewegen sich dementsprechend mehr. Die Gefahr von Erkältungen und Infekten ist in den Wintermonaten meist höher. Die Glukosewerte steigen durch den Krankheitsprozess, der zusätzlich Stress für den Körper bedeutet.

Kälte beeinflusst Glukoseverläufe

Gleichzeitig erfordert der sachgemäße Umgang mit Insulin sowie den Systemen zum kontinuierlichen Glukose-Messen (CGM) oder Blutzucker-Messgeräten besondere Vorsicht, da Kälte diese empfindlichen Utensilien in ihrer Funktion beeinträchtigen kann. Kalte Temperaturen können den Glukoseverlauf auf verschiedene Arten beeinflussen. Einerseits sorgt Kälte dafür, dass der Körper mehr Energie verbraucht, um die Körpertemperaturen aufrechtzuerhalten. Dies kann durch den zusätzlichen Energieverbrauch die Glukosewerte senken und somit auch die Gefahr einer Hypoglykämie erhöhen.

Bei Kindern erhöht sich das Risiko zusätzlich durch Aktivitäten wie Schlitten- oder Skifahren und natürlich auch bei einer wilden Schneeballschlacht. Gleichzeitig ist die Bewegung eine gute Möglichkeit, die Glukosewerte zu regulieren. Andererseits kann der Winter auch mit sich bringen, dass Kinder bei kalten Temperaturen weniger aktiv sind und sich drinnen aufhalten. Dies kann zu erhöhten Glukoseverläufen führen.

Um die Schwankungen durch die verschiedenen Faktoren zu beobachten, ist ein Blick mehr auf die Glukosewerte sinnvoll, um frühzeitig Einfluss nehmen zu können. Durch das Nutzen der CGM-Systeme ist dies für den Großteil der Eltern deutlich einfacher geworden und auch eine Follower-App kann hier „beruhigend“ wirken. In manchen Fällen kann es auch hilfreich sein, mit dem Diabetes-Team eine vorübergehende Anpassung des Insulinbedarfs zu besprechen.

Insulin darf nicht gefrieren

CGM-Systeme, Blutzucker-Messgeräte, Insulinpumpen und -pens und auch Insulin können durch extreme Temperaturen, sowohl Hitze als auch Kälte, beeinträchtigt werden. Kälte kann unter Umständen dazu führen, dass Insulin seine Wirksamkeit verliert – wenn es gefriert – und CGM-Systeme bzw. Blutzucker-Messgeräte ungenau arbeiten.

Insulinpatronen, die noch nicht angebrochen sind, müssen bei Temperaturen zwischen 2 und 8 °C gelagert werden. Im Winter kann es passieren, dass Insulin gefriert, wenn es zu lange in der Kälte aufbewahrt wird. Auch während eines Winterspaziergangs in einem Rucksack in einer Außentasche kommt es schnell zu Temperaturen unter 0 °C. Gefriert Insulin, verliert es seine Wirksamkeit und darf nicht mehr verwendet werden.

Insulin oder die Insulinpumpe, in der sich ja Insulin befindet, sollten daher im Winter nah am Körper getragen werden, um warm gehalten zu werden. Auch Taschen, die direkt am Körper getragen werden, oder spezielle isolierende Taschen sind ideal. Beim Transport von Insulin, bei Kindern zum Beispiel in Schulranzen oder Sporttaschen, sollte darauf geachtet werden, dass diese gut isoliert sind. Möglich ist das zum Beispiel mit Thermo-Taschen oder man umwickelt sie mit einem Schal.

Auch Hilfsmittel ­reagieren auf Kälte

Auch CGM-Systeme, Blutzucker-Messgeräte und Insulinpumpen können aufgrund ihrer Technik gegenüber extremen Temperaturen empfindlich sein. Kälte kann dazu führen, dass die Batterieleistung nachlässt oder die Messungen ungenau werden. Auch Teststreifen reagieren empfindlich auf Temperatur-Schwankungen. Diese sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden. Hier kann eine kleine Tasche bzw. ein Mäppchen helfen, Teststreifen warm und trocken zu halten.

Bei den Insulinpumpen sollte darauf geachtet werden, dass auch der Schlauch nicht zu lange ungeschützt der Kälte ausgesetzt wird. Er kann durch extreme Kälte steif werden, was zu einer fehlerhaften oder eventuell komplett unterbrochenen Inulinzufuhr führt. Zudem ist die Gefahr, dass der Schlauch abknickt, erhöht. Die Kinder sollten die Pumpe nahe am Körper tragen und den Schlauch am besten unterhalb der Kleidung. Eltern sollten daran denken, alle Utensilien im Winter nicht zu lange im kalten Auto liegenzulassen.

Richtig vorkehren und den Winter genießen

Da die Haut besonders bei Kindern im Winter trockener wird, gilt es, die Einstichstellen noch besser mit Feuchtigkeit zu versorgen. Regelmäßiges Eincremen kann dies unterstützen. Mit den richtigen Vorkehrungen können Kinder mit Diabetes wie alle anderen auch den Winter mit Aktivitäten im Freien genießen.


von Regine Werk

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 72 (12) Seite 44-45

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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