- Ernährung
Fruchtzucker: keine gute Alternative bei Diabetes!
3 Minuten
 
											Kannst Du Dich noch an Diabetiker-Schokolade, Diabetiker-Pralinen erinnern oder an Marmelade, die mit Fruchtzucker gesüßt wurde? Bis vor wenigen Jahren galt Fruchtzucker als das alternative Süßungsmittel für Menschen mit Diabetes. Heute wird Fruchtzucker bei Diabetes jedoch nicht mehr empfohlen – im Gegenteil sogar!
Seit Oktober 2012 dürfen keine Diabetiker-Lebensmittel mehr angeboten werden. Auf den Verpackungen solcher Lebensmittel stand „Für Diabetiker geeignet“. Einer der Hintergründe war, dass der Hinweis, dass Menschen mit Diabetes sorglos genießen können, als irreführend angesehen wurde. Dem Verbot vorausgegangen war eine Änderung in der Diätverordnung im Herbst 2010. Oft waren solche Lebensmittel mit Fruchtzucker gesüßt. Aber warum ist es gerade für Menschen mit Diabetes gar nicht gut, Fruchtzucker zu verwenden?
Fruchtzucker ist süßer als herkömmlicher Zucker und wurde früher häufig bei Diabetes empfohlen
Fruchtzucker (Fructose, oft auch Fruktose) gehört zur Gruppe der Zuckeraustauschstoffe. Diese sind nicht zu verwechseln mit künstlichen Süßstoffen! Fakt ist, dass Fruchtzucker im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltzucker (Saccharose) kaum Insulin braucht, um verstoffwechselt zu werden. Deshalb wurde Fruchtzucker früher gerne als Süßungsmittel für Menschen mit Diabetes eingesetzt. Hinzu kommt, dass die Süßkraft von Fruchtzucker 1,1- bis 1,8-mal höher liegt als die des Haushaltszuckers. So war die benötigte Menge, um denselben Süßungsgrad zu erreichen, minimal geringer.

Rezept für Spaghetti Bolognese vegetarisch
Spaghetti in Hackfleischsauce ist allseits beliebt. Doch wie wäre es, das Gericht mal ohne Fleisch zu kochen? Also mit vegetarischem Hackfleisch? Hier erfährst Du, wie’s geht!
Allerdings ist sein Geschmack von Fruchtzucker nicht vergleichbar mit dem von Haushaltszucker (Saccharose). Fruchtzucker schmeckt leicht kühl und etwas künstlich. Und: Je nachdem, wie empfindlich jemand auf den Zuckeraustauschstoff reagiert, entstehen bereits durch den Genuss kleiner Mengen Fruchtzucker Blähungen oder sogar Durchfall. Eine ziemlich unangenehme Sache, insbesondere dann, wenn im Zuge der Diabetes-Therapie Medikamente wie Metformin eingenommen werden, bei denen als Nebenwirkung auch oft Blähungen auftreten. Noch ein Minuspunkt für den Fruchtzucker: Er enthält genauso viele Kalorien wie wie Haushaltszucker.
Vor allem bei Glucose-Fructose-Sirup gilt: Augen auf beim Kauf!
Fruchtzucker ist schön billig, deshalb wird er von der Lebensmittelindustrie gerne eingesetzt – zum Beispiel in Backwaren, da er zudem dafür sorgt, dass Gebäck schön braun wird. Aber auch als Trägersubstanz in zahlreichen Fertigprodukten kommt Fruchtzucker zum Einsatz. Neben den Bezeichnungen Fruchtzucker und Fructose/Fruktose kann er in der Zutatenliste auf der Verpackung als Maissirup, Fruchtsüße, Fruchtextrakt oder Invertzuckersirup stehen.
Besonders ungesund ist Glucose-Fructose-Sirup, der seit einigen Jahren in Europa zugelassen ist. Das ist ein Sirup, der aus Mais, Getreide und Kartoffeln gewonnen wird und Isoglukose oder „High Fructose Corn“-Sirup heißt. Seit 2017 ist der unbegrenzte Einsatz dieses sehr ungesunden und noch billigeren Zuckers für die Lebensmittelindustrie möglich. Fruktose-Glukose-Sirup besitzt den gleichen Kaloriengehalt wie Haushaltszucker und ist trotzdem anders einzuschätzen. Denn bei Isoglukose kann der Fruchtzuckeranteil höher liegen als beim herkömmlichen Zucker.
Was ist mit Fruchtzucker aus Obst? Bei Diabetes empfehlen sich vor allem wasserreiche Früchte
Natürlich vorkommender Fruchtzucker, z.B. aus frischen Früchten, ist in moderaten Mengen unbedenklich und wichtig für Menschen. Denn in frischem Obst sind außerdem Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Bei Diabetes empfiehlt es sich, auf wasserreiche Früchte, allen voran Beerenobst, zu setzen. Diese Früchtchen haben einen besonders niedrigen Gehalt an natürlichem Fruchtzucker, zugunsten von Ballast- und Vitalstoffen. Neben Beerenobst bieten sich frische Papaya, Äpfel, Rhabarber, Nektarinen, Pfirsiche und Aprikosen an. Auch ihr Gehalt an natürlicher Fructose ist moderat.
Fettleber wegen Fruchtzucker?
Mittlerweile ist wissenschaftlich bestätigt, dass ein regelmäßiger Konsum von Fruchtzucker als Zusatz in Lebensmitteln alles andere als gesund ist. Deshalb wird davon abgeraten, ihn als Süßungsmittel einzusetzen – weder zum Kochen noch zum Backen. Manche Hersteller werben damit, dass ihr Produkt „natürlichen“ Fruchtzucker enthält – auch solche Produkte solltest Du meiden. Ein übermäßiger Verzehr von Fruchtzucker kann die Entstehung von Übergewicht begünstigen. Auch die Insulinempfindlichkeit wird herabgesetzt.
Am gefährlichsten ist, dass Fruchtzucker zur Entwicklung einer Fettleber (nicht durch Alkohol bedingte Fettleber/nichtalkoholische Fettleber) beitragen kann. Mehr über die nichtalkoholische Fettleber findest du hier. Die Entstehung einer Fettleber wird durch den regelmäßigen Konsum von Fruchtzucker oder auch Isoglukose forciert. Auch auf den Harnsäurespiegel kann sich der regelmäßige Konsum von Fruchtzucker negativ auswirken und auf Dauer das Gichtrisiko erhöhen.
Du möchtest mehr über Fruchtzucker wissen – dann schau in mein aktuelles Video etwas weiter oben an! Dort erkläre ich Dir, was Du über Fruchtzucker wissen solltest. Und ein leckeres Rezept darf natürlich auch nicht fehlen – dieses Mal darfst Du Dich auf Spaghetti Bolognese freuen – mal ohne Fleisch und superlecker. Das Rezept findet Du im Kasten weiter oben in diesem Beitrag.
Über die Autorin
Kirsten Metternich von Wolff hat eine ernährungsmedizinische Ausbildung mit Zusatzqualifikation bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie als freie Journalistin, Buchautorin und Referentin. Gesunde Ernährung bei Diabetes ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte, darüber informiert sie auch regelmäßig im Magazin des Diabetes-Ankers. Darüber hinaus schreibt sie über gesundes Backen, Frauengesundheit und Beauty-Themen auf ihrem Blog unter www.herzwiese24.de.

von Kirsten Metternich von Wolff
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	insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Tag, 16 Stunden Hallo Zusammen, 
 ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
 Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
 Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
 Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
 Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
 Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
 Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
 Wenn ´s weiter nichts ist… .
 Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
 Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
 Nina
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	gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort. 
 Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
 Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
 Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
 Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
 Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
 Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 WocheHallo, Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen. 
 Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
 Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra 
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	moira antwortete vor 3 Tagen, 11 StundenHallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG 
 
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	hexle postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist. - 
	
	lena-schmidt antwortete vor 6 Tagen, 23 Stunden@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps? 
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	connyhumboldt antwortete vor 1 Tag, 11 StundenBesorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen! 
 
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