- Ernährung
Eis genießen mit Diabetes – die beste Tipps
4 Minuten
Je besser das Wetter ist, desto mehr Eis wird genascht. Knapp acht Liter Eis ließen sich die Menschen hierzulande im vergangenen Jahr schmecken. Wie man Eisgenuss mit dem Diabetes in Einklang bringt und weitere Tipps, was sonst noch bei der kalten Köstlichkeit zu beachten ist, erklären wir hier.
Klassisches Speiseeis besteht aus Grundzutaten wie Milch, Sahne oder anderen Milch-Erzeugnissen. Dazu kommen Butter, Pflanzenfette, Eier, Zucker, Nüsse oder Kakao, je nach Sorte Fruchtfleisch, -mark oder -saft. Außerdem Gewürze wie Zimt, Muskat, Chili oder Vanille. Aber auch weitere Geschmacks-Zutaten, beispielsweise eine Prise Salz, Honig, Nougat, Marzipan, Rosinen, Gemüse, Kaffee oder Nussmus passen dazu. Und dann geht es los auf die Herstellungsreise zu Eiscreme, Sorbet oder anderen Kreationen.
Von Creme- bis Softeis – das sind die Basiszutaten
Was in die kalte Masse darf und was nicht, ist in den Leitsätzen für Standard-Speiseeis genau festgelegt. Damit sich eine Mischung Eis nennen darf, muss sie aus einem Teil der genannten Grundzutaten bestehen. Auch die Menge bestimmter Geschmacks-Zutaten ist hier definiert. Heißt es auf der Verpackung „Krem-, Creme- oder Eiskrem-Eis“, müssen Eier darin enthalten sein. Sie geben der Masse eine harmonische Konsistenz, die sich beim Genuss als besonders cremiges Mundgefühl widerspiegelt. Handelt es sich um Sahneeis, muss das Produkt mindestens zu 18 Prozent aus Milchfett, also Sahne bestehen.
Bekannt ist der Klassiker Milcheis. Hier müssen mindestens 70 Prozent Milch mit ihrem natürlichen Fettgehalt, also mindestens 3,5 Prozent Fett, enthalten sein. Statt Vollmilch dürfen auch Sauermilch, Kefir, Joghurt oder Dickmilch in die Creme. Nicht ins Eis darf Rohmilch. Denn hier kann bei deren Verwendung die hygienische Produkt-Sicherheit nicht gleichbleibend gewährleistet sein.
Die 10 besten Tipps: Diabetes und Eisgenuss – darauf kommt es an
- Wer Eis genießen möchte, sollte vorab seinen Blutzucker checken.
- Wichtig zu wissen ist auch der Kohlenhydratgehalt der jeweiligen Sorte.
- Auf Eispackungen sind die entsprechenden Nährwerte angegeben. Sie ermöglichen die genaue Berechnung der Kohlenhydrate.
- Eine kleine Kugel normal gezuckertes Eis enthält etwa 18 g anrechnungspflichtige Kohlenhydrate, eine große Kugel rund 24 g.
- Neben Zucker liefert Eis auch Kalorien durch Fette wie Sahne, Butter oder Pflanzenfette. Die Kalorien spielen inzwischen bei vielen Menschen mit Diabetes eine wichtige Rolle.
- Mini-Eis-Versionen sind im Hinblick auf Kalorien, Fett und Kohlenhydrate bei Typ-2-Diabetes ohne Insulintherapie eine sinnvolle Alternative zur Original-Version.
- Wassereis und Sorbet sind fettfrei, jedoch zuckerreich. Sie haben eine direkte Auswirkung auf den Blutzucker.
- Frucht-Milcheis enthält kleine Mengen an Fett, hat aber auch einen raschen Blutzucker-Anstieg zur Folge.
- Eine Portion Sahne, Joghurt, Quark oder ein paar ungezuckerte Nüsse verzögern bei diesen Sorten den raschen Blutzucker-Anstieg.
- Creme- und Milchspeiseeis sind zwar fetthaltiger als Sorbet und Wassereis. Aber auch hier können Sahne, Joghurt, Quark oder ein paar ungezuckerte Nüsse den Blutzucker-Anstieg verzögern.
Softeis ist im Grunde keine eigene Eissorte, sondern ein aufgeschäumtes Speiseeis. So verändert sich die Konsistenz der Eiscreme durch den Lufteinschlag in der speziellen Eismaschine. Allerdings sind solche Gefrierapparate hygienisch anfällig. Denn hier wird das Eis lediglich auf minus 6 Grad Celsius gekühlt, im Vergleich zum herkömmlichen Eis, welches auf minus 18 Grad Celsius gekühlt wird.
In allen cremigen Eissorten sind demnach Milch-Produkte in unterschiedlichen Fettgehalts-Stufen sowie je nach Sorte Eier, Zucker und Geschmacks-Zutaten enthalten. Aufgrund des Fettgehalts steigt der Blutzucker nach dem Genuss von cremigen Eissorten langsamer an als nach dem Konsum von Sorbet oder Wassereis.
Praktische Tipps rund ums Eis
Keine Kristalle: Damit sich keine Eiskristalle in geöffneten Eispackungen bilden, sollte man die Packung verschließen und sie auf dem Kopf in die Truhe stellen. Am besten legt man zusätzlich eine Lage Klarsichtfolie auf die Eisoberfläche und verschließt dann erst die Packung.
Fluffige Konsistenz: Besonders bei der heimischen Eisherstellung ohne Eismaschine ist es wichtig, die Masse immer wieder aus der Gefriertruhe zu nehmen und durchzurühren. So wird Luft in die Masse geschlagen, welche für eine fluffig-luftige Konsistenz sorgt. In Eismaschinen und der Industrie übernimmt das die Technik.
Portionieren wie ein Profi: Das Eis idealerweise fünf bis zehn Minuten vorher aus dem Eisschrank nehmen und das Schneidmesser oder einen Eiskugel-Portionierer vorab in heißes Wasser tauchen. Dadurch löst sich das Eis besser. Besonders praktisch sind Eislöffel, mit denen man in Längsbahnen leicht über die Eiscreme-Oberfläche streichen kann.
Durchgehende Kühlung: Beim Kauf und Transport unbedingt eine Kühltasche nutzen und zu Hause das Eis sofort in die Gefriertruhe stellen.
Fruchteis oder Eis mit Fruchtgeschmack? Das ist der Unterschied
Wer gern Frucht im Eis mag, kann neben den verschiedenen Früchten auch aus Eis mit Sahne oder Milch wählen. Klassische Fruchteiscreme, beispielsweise als Erdbeer- oder Kirsch-Fruchteiscreme enthält immer noch acht Prozent Milchfett. Dazu müssen mindestens 20 Prozent Frucht, also wie hier im Beispiel demnach Kirsche oder Erdbeere enthalten sein.
Wurde lediglich Milchfett für die Herstellung verwendet, heißt es dann beispielsweise Erdbeer-Milcheis. Hieße es Erdbeer-Fruchteis, wäre kein Milch-Bestandteil, sondern wären mindestens 20 Prozent Frucht im Eis enthalten. Steht auf der Packung „Eis mit Kirschen“, kann es mit und auch ohne Fett hergestellt worden sein. Sein Fruchtgehalt muss mindestens zehn Prozent betragen.
Achte auf die genauen Bezeichnungen, denn Eis mit Kirsch- oder einem anderen Fruchtgeschmack muss überhaupt keine Früchte, sondern lediglich entsprechende Aromen enthalten. Dafür darf allerdings Fett zugesetzt sein. Solche Sorten sind meist günstiger, aber geschmacklich minderwertig im Vergleich zu den vorgestellten Sorten.
Rezept-Ideen für selbstgemachten Eisgenuss

Fruchtige Skyr-Eis-Lollis
Knusprig, bunt und voller Geschmack: Diese Gemüse-Chips mit würzigem Salsa-Dip sind die ideale Alternative zu herkömmlichen Snacks – ballaststoffreich, fettarm und ganz ohne anrechnungspflichtige Kohlenhydrate. Perfekt für Menschen mit Diabetes.
Weitere Rezepte zum Thema:
Sorbet und Wassereis sorgen für einen rascheren Blutzucker-Anstieg
Laktosefrei sowie ohne jegliche Fettzusätze sind Wassereis und Sorbet. Allerdings kann Sorbet Alkohol wie Champagner, Sekt oder Likör enthalten. Sorbet auf Basis von Früchten oder Gemüse muss mindestens 25 Prozent Frucht oder Gemüse enthalten. Bei Zitrus- sowie anderen sauren Früchten liegt der Gehalt bei mindestens 15 Prozent.
Wassereis ist vergleichbar mit Fruchtgummi. Es besteht in der Regel aus Wasser, Zucker, Geschmack gebenden sowie färbenden Zutaten. Bei Sorbet und Wassereis verläuft der Blutzucker-Anstieg entsprechend rascher, da sie fettfrei sind und einen hohen Gehalt an Zucker aufweisen.
Video: Wassereis selbst zubereiten – so einfach geht’s!
Wassereis enthält normalerweise sehr viel Zucker. Selbst hergestellt, kann man entscheiden, welche Zutaten in welcher Menge hineinkommen. Wie das gelingt, erklärt Ernährungsexpertin Kirsten Metternich von Wolff im folgenden Video:
von Kirsten Metternich von Wolff
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 73 (8) Seite 74-77
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Minuten
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bloodychaos postete ein Update vor 4 Tagen, 6 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 4 Tagen, 2 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 3 Tagen, 20 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 2 Tagen, 7 Stunden
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 6 Tagen, 3 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
