- Ernährung
Fluorid für die Zahngesundheit
3 Minuten
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es Salz und Zahnpasta gibt, denen das Spurenelement Fluorid zugesetzt wurde? Ganz klar: Der Mikronährstoff spielt für die Zahngesundheit eine wichtige Rolle, und zwar in allen Altersgruppen. Die Menge an Fluorid, die unser Körper braucht, ist gering. Es gibt mehrere Möglichkeiten, diesen Bedarf zu decken.
Fluor oder Fluorid – das ist hier die Frage. Zwar werden die beiden Begriffe oft in einen Topf geworfen, aber richtig ist das nicht: Fluor ist ein giftiges Gas, während Fluoride die Salze der Fluorwasserstoffsäure (Flusssäure) sind. Fluoride kommen überall in der Natur vor, im menschlichen Körper überwiegend in Knochen und Zähnen. Auch wenn das Spurenelement nicht lebensnotwendig (essentiell) ist, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, täglich kleine Mengen an Fluorid über die Nahrung aufzunehmen.
Fluoridierung für die Zahngesundheit von Kindern
Kindern gibt man oft Fluoridtabletten, um den Bedarf zu decken. Fluorid beugt wirksam gegen Karies vor, und Kinderärzte wie auch Zahnärzte sind sich einig, dass verschiedene Maßnahmen zur Fluoridierung erheblich dazu beigetragen haben, dass sich hierzulande die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen seit einigen Jahren stetig verbessert. Allerdings reicht es zur Kariesprophylaxe nicht, im Kindesalter Fluoridtabletten zu geben.
Die Experten empfehlen zusätzlich, schon bei den Kleinen auf eine gesunde und abwechslungsreiche Auswahl der Lebensmittel zu achten. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass Babys und Kleinkinder nicht dauerhaft am Fläschchen nuckeln.
Die Sache mit dem Krebs
So wichtig und gut Fluorid für Zähne und Zahnschmelz ist, so häufig finden sich besonders im Internet Schreckensmeldungen. Da ist die Rede von Chromosomenveränderungen, Krebs und anderen Erkrankungen. Diese Warnungen basieren auf der Tatsache, dass sehr hohe Dosen an Fluorid Zellen schädigen können, heißt es in einer Stellungnahme des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV).
Wie das BgVV gibt auch die Stiftung Warentest für Fluorid in angemessener Dosierung grünes Licht. Selbst in Ländern, in denen das Trinkwasser mit Fluorid angereichert ist, konnten keine Zusammenhänge zwischen dem Entstehen von Tumorerkrankungen und Fluorid festgestellt werden. Allgemein gilt also auch für Fluorid: “Die Dosis macht das Gift.” Durch die Mengen an Fluorid, die der Mensch beispielsweise über Nahrungsmittel täglich aufnimmt, kommt es nicht zu Überdosierungen.
Welche Menge an Fluorid ist sinnvoll?
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Richtwert für die Gesamtzufuhr an Fluorid für Erwachsene bei 3,1 bis 3,8 Milligramm am Tag. Schwangeren, Stillenden und Personen mit erhöhtem Risiko für Karies wird geraten, besonders auf eine angemessene Fluoridzufuhr zu achten.
Was passiert bei Überdosierungen?
Die Bedenken, über Lebensmittel zu viel Fluorid aufzunehmen, sind unbegründet. Im Schnitt erreicht ein Erwachsener über die Nahrung täglich zwischen 0,4 und 1,5 Milligramm Fluorid. Dass die Fluoridmengen, die in Lebensmitteln enthalten sind, überschaubar sind, sehen Sie auch an den folgenden Rezepten, zu denen jeweils der Fluoridgehalt pro Portion in Mikrogramm angegeben ist.
Komplett auf Fluoride zu verzichten, ist praktisch nicht möglich und im Hinblick auf die Zahngesundheit auch nicht erstrebenswert. Allerdings gibt es gar nicht so viele Lebensmittel, die Fluorid enthalten. Zu den Spitzenreitern beim Fluoridgehalt gehören schwarzer Tee, Nüsse, Fisch, Meeresfrüchte und Mineralwasser.
Trinkwasser: weniger als 0,25 mg Fluorid pro Liter
Laut Angaben des BgVV enthält heimisches Trinkwasser weniger als 0,25 Milligramm Fluorid pro Liter. Bei Mineral- und Tafelwasser kann der Gehalt zwischen 0,1 und bis zu 4,5 Milligramm pro Liter liegen. Enthält das Wasser mehr als 1,5 Milligramm Fluorid pro Liter, muss es als “fluoridhaltig” gekennzeichnet werden. Wässer mit einem Fluoridgehalt bis maximal 0,7 Milligramm pro Liter dürfen als “geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung” deklariert sein.
So erklärt sich beispielsweise auch der Trend vom “Baby- oder Säuglingswasser”. Doch statt für Wasser mehr zu zahlen als üblich, lohnt der Blick auf die Analyse auf dem Etikett der Wasserflasche.
Auch für fluoridierte Zahnpasten geben Experten Entwarnung: Wird der Mund nach dem Putzen gründlich ausgespült und die Zahnpasta nicht in großen Mengen verspeist, werden die empfohlenen Richtwerte nicht überschritten. Unter einer Überdosierung versteht man die Aufnahme von 300 bis 600 Milligramm täglich über einen längeren Zeitraum. Das kann beispielsweise zu erhöhter Knochenbrüchigkeit, Nierenschäden oder Gelenkveränderungen führen.
Salz mit Fluorid: ja – aber bitte sparsam
Laut BgVV ist die tägliche Fluoridaufnahme hierzulande eher niedrig. Deshalb wurde 1992 die Fluoridierung von Speisesalz zugelassen, was entsprechend auf der Verpackung gekennzeichnet ist. Ein Kilo fluoridiertes Speisesalz enthält 250 Milligramm Fluorid.
Die DGE empfiehlt zur Kariesprophylaxe und Mineralisierung der Zähne die Verwendung von Speisesalz mit Fluoridzusatz, insbesondere in Regionen, in denen der natürliche Fluoridgehalt im Trinkwasser sehr niedrig ist. Wie viel Fluorid im Trinkwasser enthalten ist, das aus den eigenen Wasserhähnen kommt, erfahren Verbraucher beim zuständigen Wasserwerk.
Der Salzstreuer sollte allerdings nur bewusst zum Einsatz kommen – eine Menge, an der sich Erwachsene orientieren können, sind 6 Gramm (ca. ein Teelöffel) Salz pro Tag. Tatsächlich essen 70 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer in Deutschland zu salzreich. Es kann also nicht schaden, die Salzmengen generell im Auge zu behalten.
von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (8) Seite 72-75
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 17 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 12 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig