Auf der Suche nach dem perfekten Kompromiss

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Auf der Suche nach dem perfekten Kompromiss

Tine Trommer lebt in Berlin und bloggt über ihren Diabetes, auch für die Blood Sugar Lounge. In dieser neuen Kolumne schreibt sie über das Leben einer jungen Frau mit Diabetes in der Metropole – mit allem, was dazugehört.

Im Herbst und Winter muss ich mich regelrecht zwingen, nach draußen zu gehen. Sobald sich aber die ersten warmen Sonnenstrahlen zeigen, findet alles an der frischen Luft statt. Draußen essen, arbeiten, erholen, Freunde treffen, feiern, tanzen – leben!

Wohin mit dem Diabetes-Kram im Sommer?

Mein Typ-1-Diabetes ist im Frühling und Sommer natürlich mit von der Partie, dieses Jahr bereits zum vierten Mal. Auch wenn ich inzwischen ausgeklügelt habe, wie sich mein Blutzucker während der wärmeren Tage verhält, komme ich mir bei manchen Themen wie eine Anfängerin vor. Zum Beispiel beim Thema Diabetes-Kram durch die Gegend schleppen.

Als junge Frau mit Diabetes muss man da gerade in der wärmeren Jahreszeit Kompromisse eingehen, denn Jeanshosen haben meist nur winzige Hosentaschen, Kleider oft gar keine, und eine schwere Tasche herumzutragen, passt nicht immer. Das mit den Kompromissen ist so eine Sache beim Diabetes: ganz individuell, so viele wie nötig, aber so wenige wie möglich, um ein relativ normales Leben zu führen.

Selbst die winzige Tasche hat gestört beim Tanzen

Letztens war ich auf einem Open-Air-Konzert und trug ein Kleid. Meine relativ kleine Handtasche hing quer über meiner Schulter. So weit, so gut. Spätestens beim Tanzen in der Menschenmenge hat sie mich trotz ihrer Größe und mit ihren Bewegungen extrem gestört. Ich hatte nur eine winzige Tasche und das Nötigste dabei: Sensor-Lesegerät, Pens, Hypohelfer, Geld, Schlüssel, Handy – weniger geht nicht.

So begann ich, nach dem Konzert über Taschen für meinen Kram nachzudenken, mit Blick auf den Sommer und die vielen Outdoor-Konzerte, Festivals und Sommeroutfits ohne Hosentaschen und Jacken. Wie macht ihr das im Sommer?

Die Lösung: olle und eigentlich gehasste Bauchtaschen

Ich landete auf der Suche nach einer Lösung vor allem in Secondhandshops und entdeckte bei Menschen in Berlin die ollen und eigentlich gehassten Bauchtaschen. Ein Relikt der 80er und 90er, die ja eigentlich im Moment durchaus wieder “in” sind. Bauchtaschen sind genau betrachtet relativ flach, bieten Platz für das Nötigste und können auf vielerlei Weisen getragen werden, so dass sie beim Gehen und Tanzen nicht stören. Schnell war aufgrund dieser Tatsachen meine anfängliche Skepsis wie weggeblasen und ich besorgte mir mehrere Bauchtaschen.

Und auch wenn viele meinen Hype im Moment nicht verstehen können (ich weiß, der Look ist im Alltag wieder gewöhnungsbedürftig): Die Bauchtasche hat mir einen gewissen Grad an Flexibilität zurückgegeben, so dass mein Leben nun wieder ein Stück normaler und einfacher sein kann, mit Diabetes im (Bauch-)Gepäck. Und das ist doch die Hauptsache, oder?

Eure Tine

Martina „Tine“ Trommer lebt seit vielen Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter www.icaneateverything.com sowie für die Blood Sugar Lounge und schreibt jetzt auch regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin. Der Diabetes hat sie selbstständiger und mutiger gemacht.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (7) Seite 44

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 9 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 6 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 6 Tagen, 4 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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