- Soziales und Recht
Kolumne | Zum guten Schluss: Immer mehr die Stimme erheben
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Haben Sie auch den Eindruck, dass in allgemeinen Medien – also Tages- und Wochenzeitungen, “Unterhaltungs”-Zeitschriften und anderen – der Typ-1-Diabetes viel häufiger auftaucht als der Typ-2-Diabetes? Mein Eindruck ist es zumindest.
Ich vermute, dass es an der “spektakuläreren” Therapie mit Insulin und hochtechnisierten Hilfsmitteln liegt – das klingt für den Laien spannender als eine Therapie nur mit Bewegung, gesunder Ernährung und Tabletten. Das finde ich sehr schade, denn das Leben mit Typ-2-Diabetes ist genauso eine Herausforderung wie das Leben mit Typ-1-Diabetes oder mit einem anderen Diabetes-Typ.
Die Diabetes-Organisationen, seien es die Experten oder die Betroffenen selbst, nehmen immer alle Diabetes-Typen in den Blick in ihren Presse-Mitteilungen und weiteren Publikationen. Im aktuellen Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes zum Beispiel widmen sich viele der Kapitel den Facetten des Typ-2-Diabetes und es gibt auch viele Informationen zu speziellen Aspekten des Typ-1-Diabetes.
Sieht man sich an, welche Menschen mit Diabetes in den “sozialen Medien” bekannte Influencerinnen und Influencer werden, sind es oft solche mit Typ-1-Diabetes. Langsam fängt es hier aber an, sich zu ändern – Menschen mit Typ-2-Diabetes nehmen das Heft in die Hand und melden sich zu Wort. Das ist gut so!
Denn die Masse der Menschen mit Diabetes hat nun einmal einen Typ-2-Diabetes. Und ihre Belange sind genauso wichtig wie die der Menschen mit anderen Diabetes-Typen. Ihr Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen ist hoch. All das muss Niederschlag finden in der Presse – damit auch die Menschen ohne einen direkten Bezug zu Diabetes informiert werden, was es bedeutet, Diabetes zu haben und damit zu leben. Denn nur, wenn auch (bisher) nicht von Diabetes Betroffene in großer Zahl erreicht werden, kann Information und Aufklärung funktionieren.
Wie wir alle zusammen das erreichen können, weiß ich auch noch nicht. Mir fehlt auch noch das Patentrezept dafür. Aber sicher hilft es, wenn immer mehr Menschen mit Diabetes – jeden Typs – ihre Stimme erheben, sich organisieren und allen anderen mitteilen: “Hier sind wir. So ist unser Leben. Das brauchen wir.” Gemeinsam schaffen wir das!

von Alex Adabei
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2023; 72 (2) Seite 82
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