- Technik
Umfrage für den dt-report 2026: Mitreden statt abwarten – jede Meinung ist wichtig
3 Minuten
Jedes Jahr führt das Forschungsinstitut Diabetes Akademie Mergentheim (FIDAM) eine Umfrage durch, um unter anderem Menschen mit Diabetes zu Diabetes-Technologie zu befragen. Nun ist es wieder so weit: Jede und jeder kann mitmachen, um den dt-report 2026 mitzugestalten!
Menschen mit Diabetes leben längst in einer hoch digitalen und technologisierten Welt. Und doch fühlt sich die Technik manchmal so an, als käme sie aus einer anderen Zeit. Systeme zum kontinuierlichen Glukose-Messen (CGM) und zur automatisierten Insulindosierung (AID), Apps, Daten-Plattformen – all das soll das Leben leichter machen. Und oft tut es das auch. Aber ebenso häufig hören Diabetes-Teams Sätze wie: „Warum macht es das schon wieder?“, „Warum kann mein System das nicht?“ oder „Was ich mir wirklich wünschen würde, ist …“.
Genau hier setzt der Digitalisierungs- und Technologie-Report Diabetes, kurz dt-report, an. Diese jährliche Befragung zum Stand der Digitalisierung und Diabetes-Technologie sammelt die Erfahrungen, Wünsche und Herausforderungen von Menschen mit Diabetes, aber auch von medizinischen Fachkräften. Die Ergebnisse helfen nicht nur uns Fachleuten, sondern auch der Industrie und der Politik, besser zu verstehen, wo es hakt – und wo wir dringend nachbessern müssen.
Sichtbarmachen unterschiedlicher Perspektiven
Das zentrale Ergebnis der Vorjahre war die Perspektiv-Lücke: Gefragt nach den zentralen Barrieren bei der Nutzung von Diabetes-Technologie denken wir Fachleute häufig, dass es die Überforderung durch Diabetes-Technologie oder die Schwierigkeiten, die Kontrolle abzugeben, sind.
In der direkten Befragung der Menschen mit Diabetes selbst stellte sich heraus: Diese Bedenken sind bei ihnen kaum ausgeprägt. Vielmehr sind es die technischen Probleme, die zu Herausforderungen oder gar Belastungen im Alltag führen. Diese Diskrepanz ist ein Aufruf zur gemeinsamen Arbeit. Nur wenn wir – Diabetes-Teams und Anwendende – eine gemeinsame Grundlage schaffen, können wir die Versorgung wirklich voranbringen.
Daten für die Politik: Überwinden struktureller Hürden
Der dt-report ist aber auch ein wichtiges Werkzeug, um systemische Probleme bei der Versorgung von Diabetes-Technologie zu belegen und Lösungen anzustoßen. Hierbei ist auch der internationale Vergleich spannend, denn neben Deutschland nehmen inzwischen auch jährlich Österreich, die Schweiz und Spanien am dt-report teil. Durch die gesammelten Daten können wir Verbänden wie der Deutschen Diabetes Gesellschaft und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe die notwendigen Beweise liefern, um strukturelle Anpassungen einzufordern:
Administrative Hürden entlarven: Wir wissen aus den Befragungen in diabetologischen Einrichtungen, dass nicht die Technik, sondern das komplizierte Antragsverfahren bei den Krankenkassen und fehlende zeitliche Ressourcen die größten Engpässe für die breitere Einführung von AID-Systemen sind – in Deutschland um einiges mehr als zum Beispiel in der Schweiz.
An Umfrage teilnehmen
Die Umfrage zum dt-report
- ist komplett anonym,
- dauert etwa 15 bis 20 Minuten,
- kann bequem ausgefüllt werden an Computer, Tablet, Smartphone,
- läuft bis Ende Dezember….
Ressourcen für die Teams sichern: Der Einsatz moderner Technologie bedeutet für uns im Praxis-Team mehr zeitlichen Aufwand für individuelle Schulungen, Daten-Analyse und kontinuierliche Weiterbildung. Die Stimme der Anwendenden belegt, dass dieser Aufwand für eine gute Versorgung nötig ist. Nur so können wir politischen Druck aufbauen, um eine faire Verteilung der Ressourcen zu sichern, die uns als Fachkräfte entlastet und Menschen mit Diabetes eine optimale Betreuung ermöglicht.
Strukturelle Unterschiede aufzeigen: Im Vergleich zu Österreich, der Schweiz und Spanien haben wir in Deutschland die höchste Ablehnungsquote bei Erst-Anträgen für ein CGM- oder AID-System.
Die Teilnahme an der Befragung zum dt-report ermöglicht also auch einen Vergleich mit anderen Ländern: Was läuft in Deutschland besser, was schlechter und wieso?
Fokus der neuen Umfrage: Wunschzettel für Verbesserungen
In diesem Jahr gibt es eine ganz besondere Neuerung: Zum ersten Mal kann man in offenen Fragen frei beschreiben, welche Verbesserungen man sich für das aktuell verwendete CGM- oder AID-System wünscht. Das bedeutet: kein Ankreuzen von Vorgaben, sondern die eigenen echten Gedanken, in den eigenen Worten.
Jede und jeder kann schildern,
- was man am eingesetzten System liebt,
- was stört oder Sorgen macht,
- wo man Verbesserungen sehen möchte – bei Sensor-Haltbarkeit, App-Verbindung, Genauigkeit, Anzeige, Alarmen oder Bedienbarkeit,
- oder auch, welche Innovationen man sich wünschen würde.
Für uns Fachkräfte und für die Entwicklerinnen und Entwickler in der Industrie sind diese offenen Antworten Gold wert. Sie zeigen, was Menschen mit Diabetes wirklich brauchen.
Außerdem geht es in der neuen Umfrage um das persönliche „Kosten-Nutzen-Verhältnis“ bei der Diabetes-Technologie. Wie viel Aufwand „kostet“ es jeden Einzelnen, um das gewünschte Therapie-Ergebnis zu erreichen – und wie ist die Zufriedenheit damit?
Viele Perspektiven – ein gemeinsames Ziel
An der Umfrage zum dt-report können alle Menschen mit Diabetes teilnehmen und auch Eltern von Kindern mit Diabetes. Je mehr mitmachen, desto mehr Perspektiven werden gesammelt und desto spannender sind die Vergleiche, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, desto vielfältiger die Wünsche und Bedürfnisse.
von PD Dr. Dominic Ehrmann und Juliane Ehrmann
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (12) Seite 18-19
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Ernährung
Ernährungs-Alternativen: Viele Wege führen zum Wunschgewicht
2 Minuten
- Ernährung
Beschränkungen der Lebensmittel-Werbung: Großbritannien macht’s vor
3 Minuten
Keine Kommentare
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
cesta postete ein Update vor 6 Tagen, 7 Stunden
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
-
kw antwortete vor 4 Tagen, 11 Stunden
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
-
moira antwortete vor 4 Tagen, 5 Stunden
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
-
cesta antwortete vor 3 Tagen, 16 Stunden
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
-
cesta antwortete vor 3 Tagen, 16 Stunden
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
-
-
sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Wochen, 2 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
-
mayhe antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
-
sveastine antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
-
mayhe antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
-
sveastine antwortete vor 6 Tagen, 18 Stunden
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
-
mayhe antwortete vor 6 Tagen, 15 Stunden
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 6 Tagen, 5 Stunden
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
-
mayhe antwortete vor 5 Tagen, 15 Stunden
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
-
mayhe antwortete vor 5 Tagen, 15 Stunden
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
-
-
stephanie-haack postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
-
lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Ich bin dabei 🙂
-
